Textilreinigung Sylvia Schäuckel
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Natürlich gibt es auch bei Textilien immer wieder Problemfälle. Oft sind es die Applikationen, die sich nicht reinigen lassen. Einige schwierige Fälle sind hier erläutert.

Strass, Perlen

Strass und Perlen  bestehen meistens aus Kunststoff und Kunststoff kann sich bei der Reinigung grundsätzlich (wenn auch mittlerweile sehr selten) an- oder auflösen. Im schlimmsten Fall lösen sich die Applikationen komplett auf. Oft werden die Steinchen aber auch nur "blind", d.h.  sie lösen sich etwas an und werden dadurch matt.

Leider wird auch für Textilien mit nicht reinigungsbeständigen Applikationen oft eine Reinigung vom Hersteller empfohlen. Der Textilreiniger kann die Steinchen und Perlen vor der Reinigung nicht auf ihre Echtheit prüfen. 

Tipp: Entfernbare Applikationen vor einer Reinigung entfernen. Weisen Sie den Textilreiniger auf Besätze hin. Manchmal ist ein Nassreinigungsverfahren eine gute Alternative.

Übrigens: Echte Perlen und Glas- oder Metallsteine sind fast immer reinigungsbeständig. Sie müssen nur gegebenenfalls gegen Beschädigungen geschützt werden. Auch hier den Reiniger informieren!

Pailletten

Die heute verwendeten Kunststoffpailletten lassen sich problemlos reinigen. Diese sind manchmal allerdings hitzeempfindlich und können sich deshalb durch Hitzeeinwirkung beim Bügeln verformen.

Höchste Vorsicht ist bei älteren, lackierten Pailletten geboten: die farbige Lackschicht löst sich beim Reinigen. Die Pailletten verlieren die Farbe, im schlimmsten Fall kann dadurch auch das Textil verfärbt werden.

Tipp: Auch hier den Reiniger in jedem Fall auf die Applikation hinweisen. Bei alten, lackierten Pailletten muss geprüft werden, ob das Textil im Nassreinigungsverfahren behandelt werden kann, ansonsten müssen die Besätze entfernt werden.

Lederbesätze

Leder verliert bei der Reinigung meistens an Farbe. Deshalb kann es problematisch sein, ein helles Textil mit dunklen Lederbesätzen zu reinigen. Der Besatz sieht nach der Reinigung meistens heller aus. Noch schlimmer ist, wenn das Leder auf den hellen Stoff abfärbt.

Tipp: Textilien mit größeren Lederteilen an eine spezielle Lederreinigung geben. Viele Reinigungen nehmen diese Artikel gerne zur Weitergabe an eine Lederreinigung an.
Bei kleineren Lederbesätzen bleibt, vor allem bei hellen Textilien, das Risiko der Verfärbung. Das Leder muss nicht ausbluten, aber wenn, dann kann es auch nicht verhindert werden.
Bei rauem Leder ist dieses Risiko übrigens größer als bei glattem.

Knöpfe

Knöpfe stellen bei der Reinigung normalerweise kein Problem dar. Ihr Reiniger schützt empfindliche Knöpfe (z.B. Perlmutt) mit speziellen Knopfschonern oder Stanniolpapier.
Ist ein Textil als reinigungsbeständig gekennzeichnet, so muss sich diese Angabe auch auf die Knöpfe beziehen. Für Knöpfe, die sich bei der Reinigung auf- oder anlösen sollten, kann der Reiniger deshalb keine Haftung übernehmen. Auf nicht reinigungsbeständige Knöpfe trifft man glücklicherweise heute aber nur noch sehr selten.
Achtung bei Knöpfen, bei denen eine Kordel o.ä. aufgeklebt ist (sog. Posamentknöpfe). Die textilen Bestandteile lösen sich in den meisten Fällen bei einer Reinigung ab.

Tipp: Prüfen Sie vor der Abgabe des Textils, ob alle Knöpfe noch ausreichend fest angenäht sind. Sollte Ihnen nach der Reinigung dennoch einmal ein Knopf fehlen, fragen Sie ruhig nach - eine gute Textilreinigung hebt Knöpfe auf, die sie findet.
Exklusive Knöpfe trennen Sie am besten vor einer Reinigung ab. Bei Knöpfen mit Schmucksteinen gilt das gleiche wie bei Strass

Schulterpolster

Schulterpolster sind grundsätzlich reinigungsbeständig. Leider lösen oder verdrehen sich nicht ausreichend befestigte Polster häufig bei der Reinigung. Qualitativ schlechte Produkte können bei einer Reinigungsbehandlung auch deformiert werden, dies liegt nicht an einer falschen Behandlung. Für Schulterpolster kann eine Reinigung keine Haftung übernehmen.

Tipp: Achten Sie darauf, dass die Polster ausreichend befestigt sind. Herausnehmbare Schulterpolster sollten sie vor einer Reinigung entfernen, damit sie nicht verloren gehen.

Flecken

Die meisten Flecken stellen für eine gute Textilreinigung kein Problem dar. Wichtig ist, dass der Fleck noch möglichst frisch und unbedingt unbehandelt ist. Durch Selbstversuche riskieren Sie, Ihr Textil zu ruinieren. Schon durch leichtes Reiben können Sie irreparable Aufhellungen und Aufrauungen erzeugen. Außerdem dringen manche Flecken durch eine Vorbehandlung erst richtig ins Gewebe ein und sind dann nicht mehr restlos zu entfernen.
Natürlich gibt es auch für den erfahrensten Reiniger Grenzen: manche Materialien sind so empfindlich, dass sie eine restlose Fleckentfernung nicht zulassen.
Bei einigen wenigen Flecken besteht fast keine Hoffnung auf eine restlose Entfernung, dazu gehören nach unserer Erfahrung:

  • Silikon
  • Sekundenkleber
  • Haarfarbe
  • Holzschutzfarbe

Tipp: Flecken immer unbehandelt in die Textilreinigung geben. Weisen Sie den Reiniger (bzw. die Ladnerin) auf den Fleck hin und teilen Sie Ihm (oder ihr) mit, um welche Flecksubstanz es sich handelt. Eine gute Reinigung sollte die Möglichkeit zur lokalen Fleckentfernung ("Detachur") haben, das ist heute leider nicht mehr selbstverständlich.

Wachsjacken

Viele Kunden sind überrascht, dass sich ihre Wachsjacke (Wetterjacke mit gewachster Baumwolle) weder waschen noch reinigen lässt.

Tipp: Seien Sie sich vor dem Kauf einer solchen Jacke im klaren, dass die Pflege dieses Artikels lebenslang nur aus Abtupfen mit einem Schwamm besteht. Alternativen: Jacken mit Polyurethan- oder Polyesterbeschichtungen sehen Wachsjacken oft verblüffend ähnlich und lassen sich zumindest im Nassreinigungsverfahren problemlos behandeln.

Ältere Vorhänge

Was viele nicht wissen: Vorhänge verschleißen im Laufe der Jahre allein durch das Zusammenspiel von Licht und Sauerstoff. Dies ist eine chemische Reaktion, die bei den verschiedenen Materialien unterschiedlich schnell abläuft. Das heißt: das Gewebe von älteren Vorhängen ist oft nach einigen Jahren morsch. Bei einer Reinigung können brüchige Gewebeteile ausgespült werden, der Verschleiß kommt dann erst richtig zum Vorschein. Eine Schuld des Reinigers liegt dabei nicht vor.

Seide ist das Material, dass sich am schnellsten durch Lichteinwirkung zersetzt. Sind die Vorhänge  zudem einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, sind Gewebeschäden und auch Farbveränderungen langfristig vorprogrammiert.

Tipp: Bedenken Sie, dass Verschleißstellen oft erst nach einer Reinigungsbehandlung sichtbar werden, da dann loses Fasermaterial ausgespült wird.

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