Spielbesprechung von Györög Kurt
Duell
08.03.2004

von Reiner Knizia
Ravensburger
für 2 Spieler
von 9 - 99 Jahren

Kreuzt die Klingen! Seid bereit für einen sportlichen Wettstreit.
Und schon heißt es En Garde! Abwechselnd werden Karten ausgespielt, die Spielfiguren bewegen sich entsprechend hin und her, vor und zurück. Jeder belauert den anderen und wartet auf den richtigen Moment zum Angriff ...
Wer wagt es und attackiert als Erster? Doch aufgepasst, dass der Gegner nicht pariert und seinerseits einen Treffer landet, denn dann ist der Kampf verloren. Touché!“


Das fintenreiche Kartenspiel für 2 ...

Spielmaterial:
1 Spielplan (in 3 Teilen), 25 Spielkarten (je 5x die Werte 1 bis 5), 8 Sonderkarten, 2 Spielfiguren, 2 Marker und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster 5 Kämpfe für sich zu entscheiden.

Spielablauf:
Der Spielplan wird aus den 3 Teilen zusammengesetzt und in die Tischmitte gelegt. Er zeigt 23 Spielfelder und auf jeder Seite eine Zählleiste mit den Zahlen von 0 bis 5.
Jeder Spieler wählt eine Spielfigur und den dazupassenden Marker. Die Spielfiguren kommen auf die „Startfelder“ und die Marker auf das Feld „0“ der Zählleisten.

Die 25 Spielkarten werden gut gemischt und an jeden Spieler 5 Karten verteilt, die diese auf die Hand nehmen.
Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel neben dem Spielplan.

Das Spiel verläuft nun über mehrere Kämpfe (=Spielrunden).
Der Startspieler wird für den 1. Kampf ausgelost, danach beginnt immer der Verlierer des vorhergehen Kampfes.

Der Spieler, der an der Reihe ist, spielt nun eine seiner Handkarten offen auf den Ablagestapel aus, und bewegt seinen Fechter genau um die darauf angegebene Anzahl Felder nach vor oder zurück. Ein hin oder herziehen ist nicht erlaubt - auch nicht das Bewegen der Spielfigur über den Spielrand hinaus bzw. über die gegnerische Spielfigur.
Danach darf der Spieler - als Abschluss seines Zuges - noch eine Karte von Nachtziehstapel ziehen, und so seine Handkarten wieder auf 5 Karten ergänzen.

Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Ein Kampf endet, wenn einer der 3 folgenden Fälle eintritt:
  • Ein Spieler spielt eine Karte aus, mit der er genau auf die gegnerische Spielfigur ziehen könnte. Er hat damit einen „Treffer“ gelandet und den Kampf gewonnen.
  • Ein Spieler kann seine Figur nicht mehr bewegen - dann hat der Gegner den Kampf gewonnen.
  • Ein Spieler nimmt die letzte Karte vom Nachziehstapel. Es gewinnt der Spieler, dessen Figur weiter von seinem Startfeld entfernt ist. Bei Gleichstand gewinnt niemand.

Wer einen Kampf gewonnen hat, bewegt seinen Marker auf der Zählleiste um 1 Feld weiter.
Danach werden nun noch die Spielfiguren zurück auf die jeweiligen Startfelder gestellt und alle 25 Karten neu gemischt. Jeder Spieler erhält wieder 5 Karten auf die Hand, und der Spieler der den letzten Kampf verloren hat beginnt.

Damit wäre das Einführungsspiel erklärt …

Im Hauptspiel läuft das Setzten eines Treffers etwas anders - und zwar wie folgt ab:
Der Spieler am Zug kann nicht nur 1 Karte ausspielen, um damit einen Treffer zu setzen (= genau auf das Feld der gegnerischen Spielfigur zu ziehen) - sondern auch mehrere passende Karten.
Sein Gegner hat aber nun auch die Möglichkeit den Angriff mit einer Parade abzuwehren. Dazu muss er genauso viele Karten desselben Wertes ausspielen, wie der Angreifer zuvor.
  • Kann der Gegner keine Parade spielen, so landet der Angreifer einen Treffer und gewinnt den Kampf.
  • Gelingt die Parade, so muss der angegriffene Spieler noch einen Zug machen, indem er entweder seine Spielfigur bewegt - oder aber auch seinerseits (mit einer oder mehreren Karten) versucht, einen Treffer zu landen. Erst danach darf er seine Kartenhand wieder auf 5 Karten ergänzen.

Im Hauptspiel mit Sonderkarten kommen nun auch noch die 8 Sonderkarten zum Einsatz. Diese werden zu Beginn einer Partie gut gemischt und als verdeckter Stapel bereit gelegt.
Vor jedem Kampf wird die oberste Karte aufgedeckt, und gibt für den folgenden Kampf die „Sonderregeln“ vor:
  • „X“: es wird nach den normalen Regeln des Hauptspieles gespielt.
  • „X2“: es wird nach den normalen Regeln des Hauptspieles gespielt - der Sieger darf jedoch seinen Marker um 2 Felder nach vor bewegen.
  • „3“: Es wird wie im Hauptspiel gespielt, die Spieler spielen aber anstatt mit 5 nur mit 3 Handkarten.
  • „10“: Es wird wie im Hauptspiel gespielt, die Spieler erhalten zu Beginn des Kampfes jedoch 10 Handkarten, mit denen gespielt wird. Während des Kampfes dürfen keine Karten nachgezogen werden.
  • „Auge“: Es wird wie im Hauptspiel gespielt, die Spieler müssen jedoch ihre Handkarten offen auf den Tisch legen.
  • „<-/->„:Es wird wie im Hauptspiel gespielt, die Spieler dürfen ihre Spielfiguren jedoch nicht rückwärts ziehen.
  • „?“: Der Spieler, der den Kampf beginnt, bestimmt, nach welcher der folgenden 4 Sonderregeln gespielt wird: „3“, „10“, „Auge“ oder „<-/->„.

Spielende:
Das Spiel endet, sobald ein Spieler 5 Kämpfe gewonnen hat. Dieser Spieler ist der Sieger.

Fazit:
Duell - die Neuauflage von En Garde (welches bei ABACUS-Spiele erschienen war, und dort leider sein 2000 nicht mehr im Programm ist) - ist ein weiteres Spiel aus der Ravensburger Serie „fun for 2“, und wie sein Vorgänger auch, ein nettes, lustiges und auch spannendes Spiel, an dem die ganze Familie ihren Spaß haben kann.

Die Spielanleitung ist kurz und bündig gehalten, mit Bildern und Beispielen versehen, und lässt keine Fragen offen. Vom „dicken Büchlein“ sollte man sich nicht abschrecken lassen - die Anleitung zu Duell beschränkt sich auf 6 kleine, aber dafür ausführliche Seiten. Den Rest der 32 Seiten verbrauchen die Übersetzungen ins französische, italienische, englische und holländische.

Der Spielablauf ist einfach und schnell zu erklären, und bietet somit einen schnellen Einstieg ins Spiel. Dabei sollte man sich nicht allzu lange beim Einführungsspiel aufhalten. Denn dieses bietet nur sehr wenig Spielreiz, Spaß und Spannung. Richtig interessant und taktisch wird es erst mit der Hauptvariante - und diese sollte man, wenn man es etwas abwechslungsreicher will, auch gleich durch die 8 Sonderkarten ergänzen.

Auch würde ich empfehlen, um das Spiel dann noch interessanter und spannender zu gestalten, dass man den „Ausfallsschritt“ (= Profispiel vom Vorgänger En Garde) mit ins Spiel aufnimmt.
Um nun eine Ausfallsschritt zu machen, wird wie gewohnt eine Karte zur Bewegung der Spielfigur ausgespielt, die aber sofort von einem Angriff (mit einer oder mehreren Karten) gefolgt wird.
Diese kann nun vom Gegner mit einer Parade oder mit einer Bewegung nach hinten abgewehrt werden.


Das Spielmaterial besteht aus einem schönen (3-teiligen) Spielplan, nett und passend illustrierten Karten und 2 Markern, sowie 2 Spielfiguren aus Plastik. Wobei die Spielfiguren durch die angedeuteten Umhänge mehr 2 „Draculas“ ähneln, als 2 Fechtern. Da dies auf den Spielablauf und auf den Spaß keinerlei Auswirkung hat, spielt das auch keine Rolle - und wollte nur erwähnt werden.
Alles findet in einer mittelgroßen Schachtel - die für die Ravensburger Serie „fun for 2“ üblich ist - Platz.

Die etwas stimmigere und schönere Ausstattung, die 8 Sonderkarten und der „fehlende Ausfallsschritt“ sind auch die einzigen Unterschiede zum Vorgänger En Garde. Ob sich eine Anschaffung lohnt, wenn man En Garde schon besitzt muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Spieldauer beträgt in etwa 30 Minuten. Deshalb ist Duell auch sehr gut für zwischendurch, oder am Anfang oder Ende eines Spielabends geeignet. Dabei sollte man aber schon auch bedenken, dass man 1 oder 2 Revanchen einplanen sollte, denn keiner wird eine Niederlage im Duell gerne auf sich sitzen lassen ;-))

Bei uns kommt Duell recht gerne und auch oft auf den Tisch, aber nur in „voller „Aufmachung“ - d.h. Hauptspiel mit Sonderkarten inklusive „Ausfallsschritt“ - und macht uns immer wieder viel Spaß ...

Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars