Spielbesprechung von Györög Kurt
Zug um Zug
Mystery Train
USA 1910

15.11.2004

von Alan R. Moon
Days of Wonder
für 2 - 5 Spieler
ab 8 Jahren

„An einem stürmischen Herbstabend trafen sich fünf Freunde im Hinterzimmer eines der ältesten und elitärsten Clubs der Stadt. Alle hatten eine lange Reise hinter sich, denn sie kamen aus den verschiedensten Ländern der Welt herbei, um sich an diesem besonderen Tag zu treffen … Es war der 2. Oktober des Jahres 1900 – 28 Jahre nachdem der Londoner Sonderling Phileas Fogg um 20.000 Pfund gewettet hatte, dass er „In 80 Tagen um die Erde“ reisen könnte … und gewonnen hatte. Als er wieder zurückkam, waren alle Tageszeitungen voll von der Geschichte seiner triumphalen Reise. Gemeinsam besuchten die fünf Freunde dann Vorlesungen an der Universität. Inspiriert von seiner unbesonnen Aktion und fünf Gläsern Bier im Pub schwelgten sie in Erinnerungen an die Weltumrundung und vereinbarten eine neue Wette mit einem bescheideneren Ziel und Einsatz: Eine gute Flasche Rotwein sollte derjenige erhalten, der als Erster das Café Le Procope in Paris erreichte. Von nun an trafen sie sich alljährlich, um den Jahrestag der Wette zusammen zu begehen und Fogg zu feiern. Und in jedem Jahr gab es eine neue Reise (immer etwas schwieriger) mit einem neuen Wetteinsatz (immer etwas höher). Nun, am Ende des Jahrhunderts, wurde es Zeit für eine neue „unmögliche Reise“. Der Preis für den Gewinner des Wettkampfes: 1 Million Dollar. Das Ziel: Möglichst viele Städte Nordamerikas im Zug zu bereisen – in genau sieben Tagen. Die Fahrt sollte sofort beginnen …“

Zug für Zug - quer durchs Land ...

Spielmaterial:
1 Spielplan (mit einer Karte nordamerikanischer Bahnstrecken), 240 Waggons (je 45 in blau, rot, grün, gelb und schwarz, sowie 3 Ersatzwaggons je Farbe), 144 Spielkarten (110 Wagenkarten - je 12 in lila, weiß, blau, gelb, braun, schwarz, rot und grün und 14 bunten Lokomotiven, 30 Zielkarten, 1 Übersichtskarte, 1 Bonuskarte „Längste Strecke“ und 2 Werbekarten), 5 Zählsteine in den Spielerfarben und 1 Spielanleitung (mit 1 Days of Wonder-Webnummer auf der Rückseite).

Spielziel:
Am Spielende die meisten Punkte zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Jeder Spieler erhält 45 Waggons einer Spielfarbe, und den dazugehörigen Zählstein, der auf das Startfeld der Zählleiste am Spielplan gelegt wird.
Die Wagen- und Zielkarten werden getrennt gemischt und als verdeckte Stapel bereitgelegt.
Die 5 obersten Wagenkarten werden offen ausgelegt, und außerdem erhält jeder Spieler 4 Wagenkarten auf die Hand.
Von den Zielkarten werden je 3 Karten jedem Spieler zugeteilt, von denen er mindestens 2 behalten muss - aber auch alle 3 behalten kann. Nicht benötigte Karten werden (wiederum verdeckt) unter den Zielkartenstapel zurückgelegt.

Nun wird noch die Bonuskarte „Längste Strecke“ bereitgelegt und der Startspieler bestimmt.

Wer an der Reihe ist, muss eine der 3 folgenden Aktionen durchführen:

1. Wagenkarten nehmen:
Der Spieler darf sich 2 Wagenkarten nehmen. Er sucht sich zuerst eine der offen liegenden Karten - oder aber die oberste Karte vom verdeckten Nachziehstapel - aus, und nimmt diese auf die Hand. Wurde eine offene Karte gewählt, wird sofort die oberste Karte vom Nachziehstapel als Ersatz offen ausgelegt.
Danach nimmt sich der Spieler eine weitere Karte, wobei er sich wieder eine der offen liegenden - oder aber die oberste Karte vom Nachziehstapel - aussuchen kann.

Dabei ist darauf zu achten, dass man in dieser Aktion nur 1 Lokomotivkarte (= Jokerkarte) offen aufnehmen darf.
D.h. wurde als 1. Karte eine Lokomotive gewählt, so darf man keine 2. Karte mehr nehmen. Ebenso darf als 2. Karte keine Lokomotive genommen werden.
Ausnahme: Man zieht die Lokomotive(n) vom verdeckten Nachziehstapel ...

Wagenkarten gibt es in 8 unterschiedlichen Farben - sowie als bunte Lokomotiven (= Jokerkarten).
Liegen zugleich 3 oder mehr Lokomotivkarten offen aus, so kommen alle 5 Karten auf den Ablagestapel und werden durch neue Karten vom Nachziehstapel ersetzt.

2. Eine Strecke nutzen:
Am Spielplan sind die verschiedenen Städte durch verschieden-färbige und verschieden-lange Strecken miteinander verbunden.
Um nun so eine Strecke zu nutzen, muss der Spieler genau so viele gleichfärbige Waggonkarten abgeben, wie sie am Spielplan vorgegeben sind. Dabei können Lokomotivkarten (= Jokerkarten) als Ersatz für jede Waggonkarte herangezogen werden.
Graue Strecken können mit jeder beliebigen Waggonfarbe genutzt werden.
Ein Waggonkarten-Set, das nur aus Lokomotiven besteht, kann für jede beliebige Farbe eingesetzt werden.

Der Spieler legt nun die benötigten Karten auf den Ablagestapel, und stellt Waggons seiner Farbe auf die Felder der von ihm nun genutzten Strecke.
Je nach Länge der Strecke (1, 2, 3, 4, 5 bzw. 6 Waggons) erhält der Spieler (1, 2, 4, 7, 10 bzw. 15) Punkte. Diese markiert er mit seinem Zählstein auf der Zählleiste am Spielplan.

Manche Städte sind durch Doppelstrecken miteinander verbunden. Es ist nicht erlaubt, dass ein Spieler beide Strecken für sich nutzt. Außerdem darf im Spiel zu zweit oder zu dritt überhaupt nur eine der beiden Strecken genutzt werden.

3. Zielkarten ziehen:
Der Spieler zieht die 3 obersten Zielkarten vom Nachziehstapel. Davon muss er mindestens 1 Karte - kann aber auch 2 oder alle 3 Karten - behalten.
Nicht benötigte Karten werden wieder verdeckt unter den Nachziehstapel zurückgelegt.

Auf jeder Zielkarte sind 2 Städte, sowie eine Punktezahl angegeben.
Wenn ein Spieler mit Waggons seiner Farbe eine durchgehende Verbindung zwischen diesen beiden Städte zusammenbekommt, erhält er am Ende des Spieles die aufgedruckte Punktezahl gutgeschrieben. Schafft er es nicht, stellen die aufgedruckten Punkte Minuspunkte dar.

Spielende:
Wenn ein Spieler am Ende seines Zuges nur noch 2 - oder weniger - Waggons besitzt, dann kommt jeder Spieler (auch er selbst) genau noch einmal an die Reihe. Danach endet das Spiel und es kommt zur ...

Berechnung der Punkte:
Jeder Spieler legt nun seine Zielkarten offen.
Zu den Punkten - die durch die Zählsteine auf der Zählleiste angezeigt werden - werden nun noch die Punkte für „erfüllte“ Städteverbindungen dazugezählt bzw. die Punkte für „nicht erfüllte“ Städteverbindungen abgezogen.
Außerdem erhält der Spieler mit der längsten durchgehenden Strecke einen Bonus von 10 Punkten. (Bei Gleichstand erhalten alle den Bonus).

Wer nun die meisten Punkte besitzt, ist Sieger. Bei Gleichstand der Spieler mit den meisten („erfüllten“) Zielkarten - ansonsten der Spieler mit der längsten durchgehenden Strecke.

Fazit:
Zug um Zug - das „Spiel des Jahres 2004“ - ist ein schnell zu erlernendes, flottes Spiel um das Thema Eisenbahn für die ganze Familie.
Es vereint eine gelungene Mischung aus Glück, Taktik und dem Mut zum Risiko und der Hoffnung, doch den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Glück - die richtigen Wagenkarten zu ziehen bzw. aussuchen zu können, bzw. auch Glück beim Ziehen von zusätzlichen Zielkarten zu habe. Dabei schon (vielleicht) vorab die richtigen Strecken auszubauen bzw. auch zu besetzen, um möglichst flexibel zu bleiben, aber auch (hoffentlich) immer den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, und nicht da oder dort (beim Bauen) das Nachsehen zu haben, weil die Mitspieler (mit dem gleichen Vorsatz und der gleichen Idee) doch schneller waren.

Das Spielmaterial - bzw. auch etwas vom Spielprinzip „vorgegebene Städte zu verbinden“ - erinnern im weitesten etwas an die Spiele Union Pacific bzw. Trans America. Viel mehr Ähnlichkeiten gibt es dann aber nicht mehr. Zug um Zug spielt sich sehr eigenständig.

Das Spielmaterial selbst besteht aus einem großen, kompakten Spielplan und vielen Plastikwaggons. Weiters aus hölzernen Zählsteinen, und kleine, handlichen Karten. Alles ist in einer großen Schachtel untergebracht, wo alles seinen Platz hat und gut verstaut werden kann. Jeweils 3 Ersatzwaggons für jede Spielerfarbe sind auch gleich dabei - sollte mal ein Waggon „verloren“ gehen.

Zug um Zug wurde bereits in einer 2. (bzw. auch 3. Auflage) produziert. So große ist die - nicht unberechtigte Nachfrage.
Die verschiedenen Auflagen können am besten an der Zählleiste unterschieden werden:
1. Auflage: Zählleiste mit den Werten von 1 bis 80.
2. Auflage: Zählleiste mit den Werten von 1 bis 100, wobei hier ein Druckfehler unterlaufen ist, und die Zahlen von 90 bis 95 nicht korrekt aufgedruckt sind. Dies stört den Spielablauf zwar nicht grundsätzlich - „korrekte“ Spielpläne können aber direkt beim Verlag angefordert bzw. ausgetauscht werden.
3. Auflage: Zählleiste mit den (korrekten) Werten von 1 bis 100.

Die Spielanleitung findet auf 4 großformatigen Seiten Platz, wobei eine davon (das Deckblatt) nur die Hintergrundgeschichte wiedergibt. Die restlichen 3 Seiten sind übersichtlich gestaltet, und großzügig mit Bildern und Beispielen versehen. Alles ist ausführlich und verständlich erklärt und lässt keine Fragen offen.
Mitverantwortlich ist aber sicher auch der sehr einfache, und leicht zu merkende Spielablauf.
Einzig die „Spielende“-Bedingung - „Wenn ein Spieler am Ende seines Zugs nur noch einen oder zwei Waggons seiner Farbe übrig hat, ...“ - lässt für mich die Frage offen:
Was passiert, wenn ein Spieler am Ende seines Zugs keinen Waggon mehr übrig hat? Sofortiges Ende?
Ich nehme an - und wir haben es auch immer so gespielt - dass dann auch das „normale Ende“ zu tragen kommt.

Das Spiel spielt sich sowohl zu zweit - aber auch in voller Besetzung - sehr gut. Es gibt so gut wie keine Wartezeiten, und das Spiel verläuft sehr zügig und flüssig. Wobei man sich ab 4 Spieler natürlich mehr - und vor allem schneller - in die Quere kommt, auch mit bzw. ohne Doppelstrecken.

Die Spieldauer ist mit 30 bis 60 Minuten angegeben, wobei bei uns so gut wie kein Spiel (auch in voller Besetzung) viel länger als 45 Minuten gedauert hat. Ein ideales Spiel somit, um einen Spieleabend zu beginnen - oder ausklingen zu lassen - oder aber auch nur für zwischendurch ...

Außerdem gibt es im Spiel mehrere Möglichkeiten auf die man setzen kann, um (vielleicht) am Spielende bei den Punkten die Nase vorne zu haben. Einerseits kann man auf das Glück bei den Zielkarten setzen, und versuchen hier recht viele Punkte zu erzielen, andererseits hat bei mir die Taktik „mit vielen langen (6er-)Strecken“ zu punkten, recht gut funktioniert und auch öfters den Sieg eingebracht.
Aber auch der Blick auf die „längste Strecke“ mit 10 „Bonus“-Punkten sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Langanhaltender Spielspaß und hoher (Wieder-)Spielreiz sind somit gegeben ...

Zug um Zug - ein Spiel das sicher nicht zu unrecht „Spiel des Jahres 2004“ geworden ist, ist ein Spiel, dass bei uns regelmäßig - und sicher auch noch lange Zeit - auf den Tisch kommen wird.

Vielen Dank an DAYS OF WONDER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars


Mystery Train
Zug um Zug
USA 1910

25.11.2004

von Alan R. Moon
Days of Wonder
für 2 - 5 Spieler
ab 8 Jahren
nur in Verbindung mit Zug um Zug spielbar

„Bahnhofsvorsteher, Schaffner, Industriemagnat und Ingenieur(e), eine Blankokarte und 4 neue Reiserouten ...“

6 Charakter- und 4 (neue) Zielkarten bereichern ab sofort den Eisenbahnbau ...

Spielmaterial:
6 Charakterkarten (Bahnhofsvorsteher, Schaffner, Industriemagnat, 2x Ingenieur und 1 Blankokarte), 4 Zielkarten und 2 Spielanleitungskarten.

Zusätzliches Spielziel:
Die Möglichkeit zusätzliche Punkte bei Spielende zu erhalten.

Spielablauf:
Nach den gewohnten Spielvorbereitungen werden alle zusätzlichen (neuen) Karten in den Nachziehstapel der Zielkarten gemischt.
Ansonsten unverändert zum Basisspiel ...

Spielende:
Unverändert.

Es besteht aber die Möglichkeit - wenn man zu Spielende Charaktere besitzt - zusätzliche Punkte zu erhalten:
Bahnhofsvorsteher: sollte man die meisten Städte besucht haben, so erhält man zusätzlich 10 Punkte.
Schaffner: man kann den Wert einer beliebigen erfüllten Zielkarte verdoppeln, die 10 oder weniger Punkte einbringt.
Industriemagnat: wenn man eine Stadt an der Westküste (Vancouver, Seattle, Portland, San Francisco oder Los Angeles) mit einer Stadt an der Odstküste (Boston, New York, Washington, Charleston oder Miami) verbunden hat, bekommt man zusätzlich 10 Punkte.
Ingenieur: wenn man die Karte anstelle eines Zuges ausspielt, darf man sich eine beliebige Zielkarte aus dem Nachziehstapel aussuchen.
Blankokarte: keine Bedeutung.

Vielen Dank an DAYS OF WONDER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

Fazit:
Mystery Train ist eine nette Erweiterung zum Spiel des Jahres 2004.
Es erweitert und bereichert den Eisenbahnbau um 4 Charaktere und 4 neue Eisbahnlinien, verändert den Spielablauf aber nicht. Es gibt einfach ein paar zusätzliche Möglichkeiten, die man nutzen kann - und die unter Umständen auch ein paar zusätzliche Punkte bei der Endabrechnung einbringen können.

Die (Erweiterungs-)Karten haben violette Rückseiten, die sich klar von den Zielkarten des Basisspieles abheben. Dies ist (anscheinend) auch so gewünscht, und jeder Mitspieler weis auf diese Art auch genau, wann und wie viele „neue“ Karten ein Spieler auf die Hand nimmt.
Da dies natürlich für alle gilt, bringt es auch keine Vor- bzw. Nachteile - sondern macht das „Rennen“ um „neue“ Karten offensichtlich und spannend.

Die Spielanleitung ist auf 2 mitgelieferten Karten untergebracht, eindeutig und lässt (eigentlich) keine Fragen offen. Die Karten sind ja auch selbsterklärend.
Einzig über den Einsatz der Blankokarte waren wir bzw. sind wir uns nicht ganz im Klaren.
Entweder kann man diese für einen eigenen (noch zu erfindenden) Charakter nutzen, oder man setzt diese als „Niete“ ein. Somit ist nicht unbedingt garantiert, dass auch jede „neue“ Karte etwas bringen kann bzw. muss. Uns hat dieser „Einsatz“ der Karte (als Niete) am besten gefallen - und sie wird wohl auch weiterhin so eingesetzt werden ...

Mystery Train eine kleine, aber gelungene Erweiterung, die uns sehr gut gefällt, und die bei uns - von nun an - zum Spiel „Zug um Zug“ einfach dazu gehört - und die wir nicht mehr missen wollen.
Und wer weiß, was dem Spielerfinder Alan R. Moon nicht noch alles einfällt, mit dem er uns das - an und für sich schon sehr tolle - Basisspiel noch „schmackhafter“ machen kann. Weiter so, wir lassen uns gerne wieder überraschen ...


USA 1910
Zug um Zug
Mystery Train

02.01.2007

von Alan R. Moon
Days of Wonder
für 2 - 5 Spieler
ab 8 Jahren
nur in Verbindung mit Zug um Zug spielbar

„Willkommen bei Alan R. Moons „Zug um Zug – USA 1910“, der neusten Erweiterung des erfolgreichen Brettspiels „Zug um Zug“. Diese scheinbar schlichte Erweiterung wird Ihre Strategien und taktischen Planungen fundamental verändern. Überraschen Sie selbst sehr erfahrene Eisenbahner und gönnen Sie Ihrer Familie und Ihren Freunden zahllose Stunden neuen Spielspaß. Springen Sie auf, stürzen Sie sich ins Abenteuer und entdecken Sie ein ganz neues Spielgefühl!“

Und weiter geht’s: Zug für Zug - quer durchs Land ...

Spielmaterial:
181 Karten: 35 neue Zielkarten (mit dem Zusatz „1910“), 1 neue Bonuskarte (für die meisten erfüllten Zielkarten - Wert: 15 Punkte), 145 großformatige Nachdrucke aller Karten des Originals: 30 Standard-Zielkarten (grauer Hintergrund - einschließlich 4 Karten, deren Wert nach unten korrigiert wurde), 4 neue Zielkarten (aus der ausverkauften Erweiterung „Mystery Train“), 110 Wagenkarten und 1 Bonuskarte (für die längste Strecke) und 1 Spielanleitung.

Es gibt neben den Standardregeln mit dem Originalmaterial drei neue Möglichkeiten, „Zug um Zug“ mit der Erweiterung „USA 1910“ zu spielen:

Die 1910-Variante:
Es gelten die Standardregeln. Verwenden Sie die neuen Zielkarten (mit der Jahreszahl 1910) statt der Original-Zielkarten. Ersetzen Sie die Bonuskarte für die längste Strecke durch die Bonuskarte für die meisten erfüllten Zielkarten.

Das Mega-Spiel:
Beide Bonuskarten werden verwendet. Mischen Sie alle 69 Zielkarten und teilen Sie zu Beginn an jeden Spieler fünf aus. Jeder muss mindestens drei Zielkarten behalten, kann aber auch vier oder alle fünf behalten, wenn er sich traut! Wenn ein Spieler während der Partie Zielkarten zieht, nimmt er vier und behält mindestens eine davon. Abgelegte Zielkarten kommen immer unter den Nachziehstapel.

Die Metropolen-Variante:
Verwenden Sie alle Zielkarten mit mindestens einer Großstadt (rot markiert). Die Großstädte sind Chicago, Dallas, Houston, Los Angeles, Miami, New York und Seattle. Es gibt 35 solcher Zielkarten – 15 aus dem Originalspiel und 20 neue, zu denen auch eine aus der Erweiterung „Mystery Train“ zählt.
Zu Beginn der Partie mischen Sie alle Großstadt-Zielkarten und teilen an jeden Spieler vier aus. Jeder muss mindestens zwei Zielkarten auswählen, kann aber auch mehr behalten, wenn er mutig ist! Wenn ein Spieler während der Partie Zielkarten zieht, nimmt er vier und behält mindestens eine davon. Abgelegte Zielkarten kommen immer unter den Nachziehstapel.

Spielende:
Unverändert.

Vielen Dank an DAYS OF WONDER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

Fazit:
Zug um Zug - USA 1910 ist eine nette Erweiterung - und somit auch Bereicherung - für das ausgezeichnete Brettspiel Zug um Zug, welches verdient zum Spiel des Jahres 2004 gewählt wurde.
Mit den beiliegenden 3 Versionen - die zusätzlich zum Basisspiel von Zug um Zug gespielt werden können - kommen neue und interessante Möglichkeiten und Taktiken ins Spiel, die wieder für lange Stunden Unterhaltung und Spaß sorgen.

Außerdem können mit dieser Erweiterung auch alle „kleinen“ Karten aus dem Originalspiel durch größere - und somit handlichere - Karten ausgetauscht werden. Ein positiver Nebeneffekt - der nicht zu verachten ist.

Alle 181 Karten sind in einer Metallbox untergebracht, was zwar edel und toll aussieht, aber nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, da die Karten ja sowieso ins die große Schachtel umgeschlichtet werden. Aber man kann dann ja die überflüssigen „kleineren“ Karten in dieser Box aufbewahren.

Die Spielanleitung ist als kleines Heftchen abgefasst - und in Deutsch, Englisch, Französisch, Holländisch, Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Finnisch und Spanisch vorhanden. Die Erklärungen für die Erweiterung umfassen aber gerade mal eine kleine Seite - und lässt keine Fragen bzw. Unklarheiten aufkommen. Grundsätzlich ändert sich der Spielablauf ja nicht - es kommen mehr oder weniger nur neue Streckenführungen zum Tragen, sowie die zusätzliche Möglichkeit zu Bonuspunkten zu kommen, wenn man die meisten Aufträge erfüllt hat.

Uns hat die Erweiterung sehr gut gefallen - und das altbewährte Zug um Zug kommt nur mehr mit dieser auf den Tisch. Und dies auch heute noch - und zwar regelmäßig …