Spielbesprechung von Györög Kurt
Sushizock im Gockelwok
24.11.2008

von Reiner Knizia
ZOCH-Verlag
für 2 - 5 Spieler
ab 8 Jahren

„Es muss nicht immer Bratwurm sein! Das dachte sich auch Reiher Willy Wing nach seinem letzten Besuch auf dem Hühnerhof Gackelwack. Prompt kam ihm eine genussreiche Idee: Jetzt gibt’s Sushi! Hippe Hühner sind begeistert vom erweiterten Angebot der Speisekarte. Nur die Qualität leidet noch etwas. Da kommt man schnell in Teufels Küche und es stellt sich die „Grätchenfrage“: Wie viele Gräten werden wohl diesmal den Weg in Geflügelmägen finden?“

Ein heißer Zockerspaß um kalte Delikatessen …

Spielmaterial:
5 Würfel (mit je 2x Sushi, 2x Gräte, 1x Stäbchen blau und 1x Stäbchen rot), 12 Sushi-Steine (in blau, mit den Werten +1 bis +6) und 12 Gräten-Steine (in rot, mit den Werten -1 bis -4) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Punkte gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Die Sushi- und Gräten-Steine werden verdeckt gut gemischt und danach, nach Sorten getrennt, jeweils in einer Reihe in der Tischmitte aufgedeckt und ausgelegt. Die Würfel werden noch bereit gelegt und ein Startspieler ermittelt.

Wer an der Reihe ist, nimmt die 5 Würfel und würfelt. Nach jedem Wurf, hat er die Möglichkeit entweder sein Spielzug zu beenden und auszuwerten, oder aber mindestens einen Würfel beiseite zu legen und mit den restlichen Würfeln erneut zu würfeln. Spätestens nach dem 3. Wurf ist der Zug aber auf alle Fälle beendet – und die nun offen ausliegenden Würfel werden ausgewertet.

  • Die Anzahl der Sushi gibt an, den wievielten Sushi-Stein der Spieler aus der Reihe in der Tischmitte nehmen dürfte.
  • Die Anzahl der Gräten gibt an, den wievielten Gräten-Stein der Spieler aus der Reihe in der Tischmitte nehmen dürfte.
    Die Steine werden vor den Spieler – getrennt nach Sushi und Gräten – offen gestapelt.
  • 3 oder mehr blaue bzw. rote Stäbchen berechtigen den Spieler Sushi (blaue Stäbchen) bzw. Gräten (rote Stäbchen) bei Mitspielern zu stibitzen. Mit genau 3 Stäbchen darf der oberste entsprechende Stein eines Mitspielers stibitzt werden, ab 4 Stäbchen kann gezielt ein Stein aus dem entsprechenden Stapel gefordert werden – wobei es jedoch nicht erlaubt ist nachzusehen, wo welcher Wert im Stapel liegt. Dies sollte man sich tunlichst während des Spieles merken.

Hat ein Spieler nach der Auswertung seines Wurfes mehr als eine Möglichkeit, darf er frei eine wählen. Hat er jedoch keine Wahl, so muss er den Stein aus der Tischmitte nehmen, der aktuell den kleinsten Wert aufweist.

Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Das Spiel endet, nachdem auch der letzte Stein aus der Tischmitte verteilt wurde – danach kommt es zur Abrechnung.

Bei der Abrechnung werden die beiden Stapel jedes Spielers nebeneinander gelegt. Ist der Sushi-Stapel höher, müssen alle Sushi-Steine, die über den Gräten-Stapel hinausragen beiseite gelegt werden und kommen nicht in die Endwertung. Ist jedoch der Gräten-Stapel höher, werden alle Steine gewertet.

Nachdem man von den Sushi-Werten die Gräten-Werte abgezogen hat, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten bzw. mit den wenigsten Minus-Punkten.

Fazit:
Sushizock im Gockelwok ist – wie auch schon Heckmeck am Bratwurmeck - ein ausgesprochen lustiges und interessantes Würfel- und Funspiel für die ganze Familie. Und es ist einfach und schnell zu erlernen, am besten bei einer schnellen Probepartie.

Natürlich hat in diesem Würfelspiel der Glücksfaktor einen großen Anteil, aber davon lebt das Spiel. Es macht einfach Spaß zuzusehen, wie Mitspieler – vor allem wenn sie zu gierig sind – Steine nehmen müssen, die sie gar nicht haben wollten. Aber die Spieldauer von ca. 15 Minuten pro Spiel ist angenehm kurz und passend, sodass man immer noch eine Revanche fordern kann, um zu beweisen, dass es eben nur am mangelnden Glück gelegen ist, dass man verloren hat.

Aber nach ein paar Runden merkt man aber auch, dass man durchaus auch etwas Taktik ins Spiel einfliesen lassen kann. So sollte man sich auch mal mit kleineren Werten zufrieden geben, um damit eventuell höhere Werte zu sichern und für seine Mitspieler schwerer zum Stibitzen zu machen. Auch rechtzeitig „kleine“ Gräten zu sammeln, kann sinnvoll sein, da man diese auf alle Fälle braucht, damit „große“ Sushis überhaupt gewertet werden und Punkte bringen.

Auch wenn dies nicht immer gelingen mag, da ja – wie schon erwähnt – das entsprechenden Quäntchen Glück immer dabei sein sollte, macht das Spiel sehr, sehr viel Spaß und eignet sich ausgezeichnet als Abschluss eines Spieleabends. Aber auch als Auftakt bzw. für zwischendurch kann Sushizock im Gockelwok eingesetzt werden, da es eben einfach und schnell zu spielen ist und wenig Platz braucht.

Das Spiel ist aufgrund seinen Spielmaterial auch sehr gut für draußen bzw. fast für überall geeignet. Die Steine sind aus kompakten Kunststoff und die Würfel aus Holz. Alles ist in einer kleinen, handlichen Schachtel untergebracht und kann so leicht überall hin mitgenommen werden.

Die Spielanleitung ist kurz und bündig gehalten und mit vielen Beispielen und Bildern ausgestattet. Der Spielablauf ist aber auch sehr einfach und schnell zu verstehen, sodass eigentlich keine Fragen offen bleiben sollten. Am schnellsten erlernt man Sushizock im Gockelwok, wenn der Erklärer einfach mit seinem Zug beginnt und erklärt, was er macht.

Sushizock im Gockelwok ist für 2 bis 5 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Trotzdem muss man sagen, dass der Spielspaß doch mit jedem Spieler mehr zunimmt – und in voller Besetzung somit auch am meisten Spaß macht. Aber auch zu zweit ist es immer wieder vorgekommen, dass „keine Auge trocken geblieben ist“ – und eine Partei die andere gejagt hat.

Sushizock im Gockelwok hat uns – wie auch schon Heckmeck am Bratwurmeck - sehr gut gefallen. Aber auch wenn man es immer wieder mit diesem Spiel vergleicht, Sushizock im Gockelwok spielt sich doch anders, macht aber mindestens gleich viel Spaß.
Wer Würfelspiele mag und etwas Abwechslung zu z.B. den „Würmern“ sucht, kann mit diesem Spiel nichts falsch machen. Und auch bei uns vergeht so gut wie kein Spielabend, an dem es nicht um „Würmer“ oder „Sushi“ geht – Spaß und Spannung ist damit garantiert …

Vielen Dank an den ZOCH-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars