16.05.2010 von Rüdiger Koltze Ravensburger für 2 - 6 Spieler ab 10 Jahren |
„Auf die Kühe – fertig – los! In der Master-Version dreht der Klassiker Kuhhandel richtig auf: Neue Viecher, neue Versteigerungen, neue Varianten! Ihr feilscht um Kuh & Co. Aber nun mischen auch fiese Viecher mit! Wenn dich Ratten packen, gehen „rattzfatz“ die Punkte flöten. Dann doch lieber Superschaf und Luxusschwein schnappen und fette Prämien kassieren. Bis zu sechs Spieler steigern gleichzeitig um die dicksten Viecher. Und im Schnell-Duell könnt ihr Kuhhandel jetzt erstmals auch zu zweit spielen.“ Der Kuhhandel geht weiter ... Spielmaterial: 40 Tierkarten (10 Tierquartette mit roter Rückseite), 10 Prämienkarten (jedes Tier einmal mit roter Rückseite), 4 Rattenkarten (mit roter Rückseite), 66 Geldkarten (Werte von 0 bis 500 mit grüner Rückseite) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Alle Tier-, Prämien- und Rattenkarten (= Karten mit roter Rückseite) werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Die Geldkarten werden nach Werten getrennt sortiert und offen bereitgelegt. Jeder Spieler erhält folgende Geldkarten, die er auf die Hand nimmt: 2x mit Wert 0, 3x mit Wert 10, 1x mit Wert 20 und 1x mit Wert 50. Wer an der Reihe ist, entscheidet sich für eine der beiden folgenden Aktionen: Die Versteigerung: Der Spieler deckt die oberste Karte vom verdeckten Stapel auf. Wird eine Tierkarte aufgedeckt, dürfen alle Spieler (bis auf den Versteigerer) beliebig oft reihum einen Betrag zu bieten. Ist der Zuschlag erteilt, hat der Versteigerer die Wahl, von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen, und die Karte um das Höchstgebot selbst zu kaufen – oder an den Höchstbietenden zu verkaufen. Je nachdem zahlt der Versteigerer den Betrag an den Höchstbietenden – oder erhält vom Höchstbietenden den Betrag bezahlt. Biete jedoch niemand auf die Karte, geht diese kostenlos an den Versteigerer. Wird eine Prämienkarte aufgedeckt, legt der Versteigerer die Karte in die Tischmitte und zählt langsam von 10 herunter. Damit wird angegeben, um wie viele Geldkarten (es zählt nur die Anzahl) die Karte zu ersteigern ist. Wer zuerst seine Hand auf die Tierkarte schlägt, bekommt den Zuschlag. Ist der Zuschlag erteilt, hat der Versteigerer die Wahl, von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen, und die Karte um das Höchstgebot selbst zu kaufen – oder an den Höchstbietenden zu verkaufen. Je nachdem gibt der Versteigerer die vorgegebene Anzahl an Geldkarten an den Höchstbietenden – oder erhält vom Höchstbietenden die geforderte Anzahl an Geldkarten. Biete jedoch niemand auf die Karte, geht diese kostenlos an den Versteigerer. Wird eine Rattenkarte aufgedeckt, legt der Versteigerer die Karte in die Tischmitte. Beginnend mit dem Spieler links vom Versteigerer hat nun jeder Spieler die Wahl, entweder eine seiner Geldkarten verdeckt neben die Rattenkarte zu legen, oder die Rattenkarte – und alle daneben liegenden Geldkarten – zu nehmen. Danach muss der Versteigerer eine weitere Karte aufdecken und versteigern. Bei den Versteigerungen ist folgendes zu beachten: Der Kuhhandel: Wenn der Spieler gleiche Tiere wie ein oder mehrere Mitspieler besitzt, darf er einem dieser Mitspieler einen Kuhhandel anbieten, der anstelle der Versteigerung stattfindet. Der Spieler sagt an, um welche Tierkarte(n) einer Sorte – die beide besitzen – der Kuhhandel stattfindet, und macht danach ein verdecktes Gebot. Der herausgeforderte Spieler hat nun zwei Möglichkeiten: Besitzen beide Spieler je ein Paar der betroffenen Tiersorte, so wird um beide Karten gehandelt. Besitzt ein Spieler jedoch 2 oder 3 Karten der betroffenen Tiersorte und der andere nur 1 Karte, so wird nur um 1 Karte gehandelt. Dreht sich der Kuhhandel um Ratten, funktioniert dieser grundsätzlich gleich, jedoch darf der Spieler mit dem höheren Gebot die Rattenkarten abgeben. Um Prämienkarten kann kein Kuhhandel stattfinden, diese verbleiben das ganze Spiel über beim Spieler. Ist der Nachziehstapel leer, kann und muss der Spieler einen Kuhhandel wählen. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Spielende: Sobald alle Quartette komplett sind, ist das Spiel zu Ende. Jeder Spieler zählt seine Punkte wie folgt zusammen: Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen. Kuhhandel für 2 Spieler: Es wird wie gehabt das Startkapitel vergeben. Danach werden je 2x Geldkarten mit den Werten 50, 100, 200 und 500 – für die Goldesel – beiseite gelegt. Die übrigen Geldkarten mit dem Wert 0 werden aussortiert und ebenfalls beiseite gelegt. Die restlichen Geldkarten werden verdeckt gut gemischt – und davon die obersten 10 Karten aus dem Spiel genommen. Die verbliebenen Geldkarten werden nun mit den Tier-, Prämien- und Rattenkarten gut gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt. Wer an der Reihe ist, hat folgende Wahl: Eine Verteilung läuft wie folgt ab: Der aktive Spieler sieht sich geheim die oberste Karte vom Nachziehstapel an und entscheidet, ob er sie behalten will oder aber dem Mitspieler gibt. Behält der Spieler die oberste Karte, erhält der andere Spieler sofort die nächste Karte vom Stapel. Gibt er die Karte dem anderen Spieler, nimmt er sich sofort die nächste Karte vom Stapel. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Tier-, Prämien- und Rattenkarten legen die Spieler sofort offen vor sich aus. Geldkarten werden auf die Hand genommen. Wertung und Spielende erfolgen wie im Grundspiel auch. Varianten für 2 – 6 Spieler: Super-Kuhhandel: Wer einen Kuhhandel durchführt, darf anschließend auch noch eine Versteigerung bzw. Verteilung veranstalten. Kassensturz: Bei Spielende wird das verbliebene Geld noch zu den Punkten addiert. Fazit: Kuhhandel Master ist – wie Kuhhandel schon auch – ein kurzweiliges, interessantes und spannendes Bluff- und Versteigerungsspiel, dass sich von seinem Vorgänger eigentlich nur in ein paar Feinheiten unterscheidet: einerseits gibt es nun eine 2-Spieler-Variante und andererseits sind die Ratten dazugekommen, die keine Punkte bringen sondern zu Punkteverlust führen, Prämienkarten besser das Punktekonto auf – und es gibt verschiedene Versteigerungsformen, die zur Anwendung kommen. Somit wurde ein – an und für sich schon ausgezeichnetes und tolles Spiel – noch interessanter und spannender gemacht, wenn auch die Spieldauer dadurch länger wird: anstatt 45 Minuten dauert nun eine Partei ca. 1 Stunde. Nun geht es auch mal darum, darauf zu achten, dass man eine Karte nicht bekommt – oder, wenn möglich sogar einem Mitspieler zuschanzt. Besonderes Augenmerk legt man nun auch auf die Prämienkarten, deren Wert sich sogar multipliziert, wenn man das entsprechende Tierquartett dazu besitzt. Die Prioritäten werden dadurch oftmals neu gesetzt und man ist noch mehr verleitet, auf bestimmte Karte zu spielen um diese auf alle Fälle zu bekommen. Gezieltes Bluffen oder der richtige Geldeinsatz zur richtigen Zeit ist nun noch wichtiger … Als diese zusätzlichen Herausforderungen machen Kuhhandel Master zu einem ausgezeichneten und spannenden Bluff- und Versteigerungsspiel, dass man auf alle Fälle probiert und getestet haben sollte. Die Spielanleitung besteht aus einem kleinen 12-seitigem Heftchen, indem alles genau und übersichtlich erklärt und beschrieben wird. Viele Bilder und Beispiele (in schwarz/weiß) runden das Bild ab – und sollten eigentlich keine Fragen oder Unklarheiten aufkommen lassen. Nicht gefallen hat uns, dass es bei Zahlungsunfähigkeit eigentlich keine Strafe für den Verursacher gibt. Hier sollte man überlegen, ob man den Spieler nicht von der zu wiederholenden Versteigerung ausschließt!!! Die Karten selbst sind mit einfachen, netten (farbigen) Tiermotiven versehen und passen ausgezeichnet ins Spiel, sowie auch die Geldkarten. Alles ist in einer kleinen Schachtel untergebracht, die einfach überall hin mitgenommen werden kann. Da auch der Platzbedarf für das Spielen sich in Grenzen hält, kann man Kuhhandel Master eigentlich überall und jederzeit spielen und auf den Tisch bringen. Das Spiel ist für 2 bis 6 Spieler ausgelegt und funktioniert in allen Besetzungen sehr gut. Auch das Spiel zu zweit ist interessant und spannend – spielt sich jedoch doch etwas anders. Am liebsten ist uns noch immer das Spiel mit mehr Spielern, denn umso mehr Spieler, desto lustiger und interessanter das Spiel – denn dann kommt das Bluff- und Ärgerelement erst so richtig zu tragen … Bei uns ist Kuhhandel Master sehr gut angekommen – und wer schon Kuhhandel gemocht hat, der wird Kuhhandel Master lieben ;-)) … Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |