Spielbesprechung von Györög Kurt
Qwinto
20.11.2015

von Uwe Rapp und Bernhard Lach
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
für 2 – 6 Spieler
ab 8 Jahren

„Jeder Spieler versucht, auf seinem Zettel möglichst viele Zahlen in den drei Farbreihen einzutragen.
Besonders viele Punkte für eine Farbreihe bekommt man, wenn man es schafft, in alle Felder dieser Farbreihe Zahlen einzutragen. Außerdem gibt es lukrative Bonuspunkte, wenn man es schafft, in alle drei Felder einer senkrechten 3er-Spalte Zahlen einzutragen.“


Qwinto – Der neue Wurf aus dem Hause Qwixx!

Spielmaterial:
3 Würfel (gelb, rot und blau), 1 Spielblock, 4 Stifte und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Punkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler bekommt 1 Zettel und 1 Stift (bzw. teilen sich 1 Stift).

Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus:
1. Der Spieler würfelt mit 1, 2 oder 3 beliebigen Würfeln.
Ist er mit dem Ergebnis zufrieden, verzichtet er auf seinen 2. Versuch – ist er nicht zufrieden, darf (und muss) er alle seine zuvor gewählten Würfel nochmals würfeln. Danach sagt er die gewürfelte Summe aller Würfel an.

2. Alle Spieler dürfen (müssen aber nicht) die angesagte Summe in genau ein Feld ihres Zettels eintragen.
Dabei dürfen aber nur Felder von Zeilen verwendet werden, die den gewürfelten Würfelfarben entsprechen.
Außerdem ist folgendes zu beachten:
  • innerhalb einer Farbreihe müssen die Zahlen immer von links nach rechts immer größer werden – doppelte Zahlen sind nicht erlaubt, es dürfen jedoch beliebig große Lücken gelassen werden, die später noch gefüllt werden dürfen.
  • innerhalb einer Spalte darf keine Zahl doppelt vorkommen.

    Wenn der aktive Spieler die Zahl nicht eintragen will oder kann, muss er einen Fehlwurf auf seinem Zettel ankreuzen – nicht-aktive Spieler müssen nie einen Fehlwurf ankreuzen.

    Nun ist der nächste Spieler an der Reihe.

    Spielende:
    Das Spiel endet, wenn ein Spieler 2 Farbreihen komplett gefüllt hat bzw. wenn eine Spieler seinen 4. Fehlwurf angekreuzt hat.

    Zuerst notieren die Spieler die Punkte, die sie in den einzelnen Reihen erspielt haben: ist eine Farbreihe nicht komplett, erhält man für die Reihe für jede eingetragene Zahl 1 Punkt – ist eine Farbreihe komplett, wird die in der Reihe ganz rechts eingetragene Zahl als Punkte für diese Reihe notiert.
    Nun notieren die Spieler die Bonuspunkte für die 5 3er-Spalten: ist eine 3er-Spalte komplett gefüllt, wird die im Bonusfeld eingetragene Zahl als Punkte notiert – ist die 3er-Spalte nicht komplett, gibt es keine Bonuspunkte.

    Für jeden Fehlwurf werden 5 Punkte abgezogen – wer danach die meisten Punkte erzielt hat, hat das Spiel gewonnen.

    Fazit:
    Qwinto ist – wie auch Qwixx – ein einfaches, aber sehr lustiges und spannendes Würfel- und Sammelspiel für die ganze Familie. Es ist wieder sehr einfach und schnell zu lernen – vor allem, wenn man Qwixx kennt – spielt sich dann aber doch ganz anders …

    Die Spielanleitung besteht aus einem doppelseitigen Blatt, auf dem alles ausführlich und mit Bildern und Beispiele erklärt ist. Eigentlich kann man gleich drauflosspielen, so einfach ist der Ablauf …

    Im Spiel geht es dann wieder darum, farbige Zahlenreihen mit den gewürfelten Werten von 1,2 oder 3 Würfeln (1 bis 18) zu füllen. Dies wäre grundsätzlich sehr einfach, aber abzuschätzen, wo man eine gerade gewürfelte 12 einträgt, fordert einen dann doch:
    Fülle ich damit das Ende der Reihe, oder doch lieber das vorletzte Feld – denn ein Wert höher als 12 kommt sicherlich noch. Oder doch lieber ziemlich in der Mitte, denn 6 Werte sind doch noch höher als 12 und werden sicherlich kommen …
    Dabei ist aber auch noch zu beachten, dass in den Spalten am Zettel keine Werte doppelt vorkommen dürfen – und man trotzdem alle Bonusfelder befüllen möchte bzw. muss, um dem Sieg näher zu kommen oder um darum mitspielen zu können.

    Aber man ist nicht nur vom eigenem Würfelglück (oder –können) abhängig, man kann auch auf seine Mitspieler hoffen – denn wenn diese Würfeln, kann – aber MUSS ich nicht – die Werte eintragen. Und einmal Nachwürfeln ist ja Gott sei Dank erlaubt …

    Außerdem ist auch immer darauf zu achten, in welchen Farbreihen man welche Wert braucht – dementsprechend sollte man auch die Würfel wählen. Wenn ich den gelben und blauen Würfel nehme, ist die Wahrscheinlichkeit einen Wert um die 7 zu würfeln recht groß, und sollte nur dann gewählt werden, wenn in den beiden Farbreihen annähernd dieser Werte gebraucht werden.

    All diese Überlegungen machen Qwinto zu einem kurzweiligen, interessanten und spannenden Spiel. Da eine Partie in ca. 15 Minuten gespielt ist, kann man – wenn einem das Würfelglück nicht so hold war – getrost eine Revanche fordern – sie wird einem gerne gewährt werden.

    Qwinto ist ein Spiel für 2 bis 6 Personen und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut, wobei jedoch mehr Spieler durchaus auch etwas mehr Spielspaß bedeuten. Einerseits weil man bei mehr Würfeln nur eintragen kann und nicht muss, andererseits aber auch weil man doch öfters sieht, dass andere auch nichts besseres Erwürfeln, als man selbst.
    Und sogar als Solospiel taugt Qwinto, wenn man es darauf anlegt und versucht, einfach seinen Spitzenwert von mal zu mal zu verbessern.

    Das Spiel besteht eigentlich nur aus 3 farbigen Würfeln, und es ist interessant, mit wie wenig man wie viel Spaß und Spannung erzeugen kann. Schade ist nur, dass sich der Block recht schnell „verspielt“, denn bei uns kann Qwinto durchaus auch mal abendfüllender werden – und eine Partie jagt die andere …
    Hier wäre es toll, wenn vielleicht auch von diesem Spiel eine Deluxe-Version (mit abwischbaren Tableaus und abwaschbaren Stiften) herauskommen würde.

    Uns hat Qwinto wieder sehr gut gefallen, und kommt auch bei fast jeder Gelegenheit auf den Tisch. Und dies wird sicherlich wieder recht lange anhalten, wie das auch schon bei Qwixx der Fall war …

    Vielen Dank an Nürnberger-Spielkarten-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars