29.01.2016
von Johannes Schmidauer-König
Schmidt-Spiele
für 2 - 4 Spieler
ab 8 Jahren
|
|
29.01.2016 von Johannes Schmidauer-König Schmidt-Spiele für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren |
|
„Die Spieler erschließen Stück für Stück die faszinierende Landschaft Cornwalls im südwestlichsten Teil von England. Malerische Dörfer, Wiesen, Wälder, Hügelketten und Moorgebiete werden von ihnen nach und nach in Besitz genommen. Dabei gilt es, möglichst viele Punkte zu sammeln. Leider pflegt nicht jeder Mitspieler die feine englische Art und deshalb bleibt den Spielern am Ende längst nicht alles, was sie für sich beansprucht haben… Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.“ Cornwall – ein spannendes Legespiel … Spielmaterial: 28 Spielfiguren (je 3 kleine, 2 dünne und 1 dicke Figur in 4 Farben), 4 Punktemarker (in 4 Farben), 1 Startplättchen (mit 5 Feldern), 36 Landschaftsplättchen (mit je 3 Feldern), 11 Cottages, 20 Münzen, 1 Pub, 4 Spielübersichten,1 Wertungstafel und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Die Wertungstafel, das Pub, die Münzen, die Cottages und die gut gemischten Landschaftsplättchen (als verdeckter Nachziehstapel) werden bereit gelegt – das Startplättchen kommt in die Tischmitte. Dieses zeigt auf seinen 5 Feldern die 5 Landschaftstypen, die es im Spiel gibt: Moor, Wald, Berg, Dorf und Wiese. Jeder Spieler bekommt in seiner Farbe die 7 Spielfiguren und den Punktemarker, der auf das Feld „0/40“ der Punkteleiste gelegt wird, sowie 1 Münze und 1 Spielübersicht. Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus: 1. Ein Plättchen aufdecken und anlegen: Der Spieler muss das oberste Plättchen vom Landschaftskartenstapel aufdecken und nach den folgenden Bedingungen an bereits ausliegende (Start)Plättchen anlegen: Danach wird überprüft, wie viele bestehende Gebiete durch das Anlegen vergrößert wurden: Sollte es vorkommen, das ein Spieler sein Landschaftsplättchen nicht gültig anlegen kann, kommt das Plättchen unter den Nachziehstapel und ein neues Plättchen wird gezogen. 2. Spielfiguren platzieren: Der Spieler kann nun eigene Spielfiguren – egal welcher Größe – auf das soeben ausgelegt Plättchen platzieren – auf jedem Feld darf maximal 1 Figur stehen. Das Einsetzen der ersten Figur ist kostenlos, sofern sich im entsprechenden Gebiet keine weiteren Figuren (egal welcher Farbe) befinden, ansonsten kostet das Platzieren für jede bereits im Gebiet befindliche Figur 1 Münze. Will der Spieler weitere Figuren platzieren, kostet dies für jede weitere Figur 1 Münze plus eventuell weitere Münzen für bereits im Gebiet befindliche Figuren. Setzt der Spieler eine Figur auf ein Feld mit einer Kapelle, erhält er sofort 3 Punkte. 3. Eventuell Gebiete werten: Ein Gebiet wird gewertet, wenn … Dabei ist zu beachten, dass Moorgebiet erst bei Spielende gewertet werden. Wenn ein Gebiet gewertet wird, wird zuerst ermittelt, wer in diesem Gebiet die Mehrheit besitzt. Dabei ist zu beachten, dass die kleinen Figuren 1 wert sind, die dünnen Figuren 2 und die dicke Figur 3 – die Werte mehrerer Figuren eines Spielers in einem Gebiet werden dabei addiert. Entsprechend der Übersichtstafel erhält der Spieler mit der Mehrheit die angegebene Anzahl an Punkten je Feld, aus dem das Gebiet besteht. Beinhaltet das Gebiet mindestens 1 Feld mit einer Flagge, bekommt auch der zweitplatzierte Spieler Punkte, die ebenfalls auf der Übersichtstafel angegeben sind. Bei einem Gleichstand werden die Punkte je Platzierung (aufgerundet) geteilt. Gibt es einen Gleichstand bei einer Wertung mit erst- und zweitplatzierten, gehen die zweitplatzierten leer aus und Platz 1 und 2 werden unter den Gleichständen der erstplatzierten geteilt. Nach einer Wertung werden alle daran beteiligten Figuren auf das Pub gestellt. Jeder Spieler kann – sofort nach dem Anlegen seines Plättchens – alle seine Figuren vom Pub für 1 Münzen zurückholen. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Spielende: Das Spiel endet, wenn alle Plättchen angelegt wurden. Nun werden noch alle Gebiete, die noch nicht gewertet wurden (als auch die Moorgebiete) gewertet (lt. Übersichtstafel). Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen – bei einem Gleichstand, der Spieler der noch mehr Münzen besitzt. Fazit: Cornwall ist ein sehr interessantes und spannendes Lege-, Positions- und Mehrheitenspiel für die ganze Familie, und auch wenn es irgendwie nach Carcassonne aussieht und anfühlt, spielt es sich doch ganz anders. In Cornwall geht es darum, beim Anlegen geschickt Gebiete zu erweitern – und zwar gleich mehrere auf einmal, wenn möglich, weil man dafür Münzen bekommt. Und diese Münzen braucht man nicht nur, um seine Figuren wieder aus dem Pub zu holen, sondern auch um taktisch seine Figuren nach dem Anlegen seines Plättchens platzieren zu können. Denn es ist in dem meisten Fällen sehr sinnvoll, nicht nur eine (kostenlose) Figur einzusetzen, sondern gleich mehrere und wenn möglich auch in Gebiete, die bereits besetzt sind, um sich dort die Mehrheit zu sichern. Dabei sollte man auch genau überlegen, welche seiner Figuren man einsetzt: lukrative Gebiete sollte man sich mit der wertvollen dicken Figur zu sichern versuchen (Dörfer bringen mehr Siegpunkte als die anderen Gebiete), aber auch bei den anderen Gebieten (vor allem mit Flagge) sollte man zumindest an zweiter Stelle vertreten sein, um bei der Wertung nicht leer auszugehen. Dabei ist auch zu beachten, dass Gebiete mit jeder Figur, die hineingestellt werden, „teurer“ und somit vor „Übergriffen“ sicherer werden. Andererseits sollte auch beachtet werden, dass man durchaus auch gezielt Gebiete abschließen bzw. blockieren kann. Eine dicke Figur in einem Gebiet, das nicht mehr abgeschlossen werden kann, ist wertlos. Hier sollte man auch darauf achten, Gebiete durch das Hinzufügen von einem Cottage bewusst rechtzeitig zu werten – dies kann einerseits dafür sorgen, wieder an Figuren zu kommen (und diese nicht blockieren zu lassen) und andererseits auch ein Mittel dafür sein, dass ein Gebiet – in dem ein Mitspieler die Mehrheit besitzt – zu wertvoll wird. Wichtig ist nebenbei auch noch, dass man immer darauf achtet Münzen zu haben, um einerseits immer Zugriff auf seine Figuren im Pub zu haben, aber auch um immer die Möglichkeit zu haben, jederzeit und wenn möglich überall eine Figur einsetzten zu können. Schnelle Punkte kann man sich nebenbei holen, wenn man das Glück hat und ein Landschaftsplättchen mit einer Kapelle zieht. Aber auch ein Plättchen mit einem Cottage ist immer interessant, da mit diesem – wie bereits weiter oben beschrieben – recht viel in Bewegung gebracht werden kann: Figuren und/oder Siegpunkte holen … Als diese Möglichkeiten geschickt miteinander zu verbinden und zum richtigen Zeitpunkt zu nutzen, macht den Reiz von Cornwall aus. Die Spielanleitung besteht aus einem 28-seitigen Heftchen, von dem man sich nicht abschrecken lassen darf. In ihm gibt es die Anleitung in deutsch, englisch, französisch und italienisch – also nur je 7 Seiten je Sprache. Die Anleitung ist übersichtlich und gut strukturiert und lässt keine Fragen offen. Alle Erklärungen sind mit Bildern und Beispielen versehen und erklären somit alles auch sehr „anschaulich“. Nur ein kleiner Fehler hat sich in der Anleitung eingeschlichen: beim Spielmaterial wird von 40 Münzen gesprochen – es sind aber nur 20 Münzen enthalten, was aber vollkommen ausreichend ist … Das Spiel besteht aus hölzernen Spielfiguren und kompakten, sowie handlichen Plättchen. Alles ist nett und funktionell illustriert – die Cottages funktionell und einfach zusammenzustellen. Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht … Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und hat eine Spieldauer von ca. 30 Minuten. Das Spiel spielt sich in allen Besetzungen sehr gut, macht aber natürlich mit mehr Spielern mehr Spaß, da einfach mehr los ist … Uns hat Cornwall sehr gut gefallen – und das wird es sicherlich auch not lange tun, denn es eignet sich hervorragend als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends … Vielen Dank an SCHMIDT-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |