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EfEU Rundbrief September 2002 - Archiv Liebe Frauen, liebe EfEU-InteressentInnen!
Einen schönen Herbst & Neuwahlen, die eine feministische Regierung bringen wünschen Claudia Schneider & Renate Tanzberger ![]() REZENSIONEN & LITERATURTIPPS
Die Prinzessin auf dem Kürbis
Heinz Janisch, Linda Wolfsgruber, GABRIEL-Verlag 2002. 28 Seiten mit zahlreichen bunten Bildern. Gebunden ab 5 J. ISBN: 3-7072-6573-0, 15,40 €
Dieses Buch gibt es auch als Kassette: Heinz Janisch: Die Prinzessin auf dem Kürbis. Ca. 29 Minuten. Sprecherin: Julia Stemberger; Regie: Julia Arzberger. Jumbo Neue Medien. 1999. Ab 4 J. ISBN: 3-89592-361-3, 9,90 €
Der große Platsch
Chiara Carrer. Aus dem Italienischen von Dorothea Löcker. Picus Verlag 2002. 32 Seiten, ab 4 J.Dieses Buch, originell illustriert mit der Technik der Collage von der Autorin selbst, thematisiert anschaulich, wie ein Gerücht entsteht über etwas, das Angst auslöst. Lange dauert es, bis alle Tiere Mut fassen und von ihrer Flucht zurückkehren, um es ganz genau zu wissen, was dieses Ungeheuerliche eigentlich ist. Diese Geschichte ist für alle weiblichen und männlichen Angsthasen sowie alle mutigen Löwen und Löwinnen und alle anderen geeignet, irrationale und rationale Ängste voneinander unterscheiden zu lernen. Damit wird das politische Thema MitläuferIn bereits für Kindergarten und Schulkinder hervorragend aufgearbeitet. Rezension von Ilse M. Seifried
Mama hat heut Freitag
Manfred Mai, Illustrationen: Karin Schliehe und Bernhard Mark. 60 Seiten, ab 6 J.
Neuauflage Ravensburger 2002Dieser Text dreht sich um ein gegenwärtig immer noch relevantes Thema: die Wertschätzung der Hausarbeit der Mutter. Der Vater bringt diese tatsächlich auf, nachdem er für einen Tag ihre Aufgaben übernommen hat. Anna, die Tochter, beobachtet alles sehr interessiert und versteht sehr gut, worum es hier geht. Ein guter und richtiger Ansatz zur Emanzipation, wobei sich die Frage am Ende stellt, ob sich aufgrund dieser Erfahrung nun beide den Haushalt teilen bzw. warum die durchaus aufgeschlossene Mama Hausfrau ist. Rezension von Ilse M. Seifried
Girls giude - Mädchenbroschüre Die Broschüre bietet einen Überblick über die an die 40 verschiedenen Angebote und Beratungsstellen für Mädchen in Stadt und Land Salzburg. Es wurden ausschließlich Jugendzentren bzw. Mädchenprojekte darin angeführt, die Aktivitäten nur für Mädchen anbieten. Die Broschüre ist auch für BetreuerInnen und LehrerInnen interessant, das sie Ideen für Workshops mit Mädchen in der Schule, im JUZ aufzeigt ...
Die Broschüre wurde auf Initiative von make it in Zusammenarbeit mit dem Büro für Frauen-fragen und Gleichberechtigung des Landes Salzburg, dem Frauenbüro der Stadt und Akzente Salzburg erstellt.
Mädchen stärken - Selbst verteidigen
Unterrichtsbehelf für LeibeserzieherInnen, die Mädchen unterrichten. Wien 2002. Preis: 3,50€
Diese erste Nummer der Schriftenreihe des FrauenForumLeibeserziehung. Der Einleitungsartikel beleuchtet auf theoretischer Ebene die Bedeutung des Heftthemas für den Sportunterricht und benennt die didaktischen Prinzipien eines mädchengerechten Unterrichts. Wie Mädchen konkret durch ermutigende Körper- und Bewegungserfahrungen Stärke und Selbstvertrauen gewinnen können, wird in fünf Praxisartikeln vorgestellt:
Zu bestellen bei:
Weiters sind in der EfEU-Bibliothek eingetroffen:
... und vieles mehr! Für den Besuch der Bibliothek bitte anmelden!
Veranstaltungshinweise
KÄRTNEN
Offen gefragt
Referentin: Regina Steinhauser
SALZBURG "Sexueller Missbrauch ist Tabu - Gewalt an Mädchen und Buben" Aktionswoche vom 17. bis 24. Oktober 2002
Am Wochenprogramm für Jugendliche und Schulen stehen zwischen 17. und 24. Oktober Theater-aufführungen von Lilly Waldens Stück "Im Schatten der Lawine", Lesungen mit Olga Masur "Ich wollt, ich wär' die Letzte" und Vorführungen von "Bitterklee". Der Film wurde von Überlebenden sexuellen Missbrauchs konzipiert und redet nicht über Opfer, sondern erzählt von Erfahrungen, formuliert Kritik an einer Gesellschaft, die sexuelle Unterdrückung ermöglicht und ermuntert zur Gegenwehr.
Weitere Infos:
STEIERMARK Forum Bubengruppe
Termin: Mittwoch, 4. Dezember 2002, 14.00-17.00
VORARLBERG Frauengetriebe
Am besten die FrauenKulturBildungZeitschrift anfordern und selbst auswählen.
"Sag mir, wo die Frauen sind!" Vortrag mit Performance
Referentin: Petra Unger
Infos und Programmanforderung:
WIEN görls cultures
Für nähere Infos: www.goerlscultures.at - homepage anschauen! Unter "Projekte" finden sich viele spannende Sachen von und für Mädchen. Um nur zwei herauszugreifen:
Themen: Geschlechtssensible Pädagogik, Konflikt - Bewältigung - Strategien, Mädchen - Frau - Lehrerin, Kommunikation - Sprache, Körper - Rituale - Outdoor, Psychohygiene - Supervision - Coaching, Elternseminar "Schöne Mädchen - Starke Jungs?" Zielgruppen: LehrerInnen, Eltern und andere an Schule interessierten Personen. Die Module können auch einzeln gebucht werden. Nähere Infos und die Seminarmappe zum downloaden auf unserer Seite "Aktuelles" Für InteressentInnen gibt es die Möglichkeit, die Leiterinnen dieser Weiterbildung bei einem Informationsabend kennen zu lernen und mehr über die Seminarinhalte und -ziele zu erfahren.
Infoabend: Mittwoch, 16. Oktober 2002, 19.00 Uhr
Ein Mut-mach Workshop für starke Mütter und coole Töchter (10-13 Jahre), die mit Lust & Spaß an diese aufregende Zeit herangehen möchten!
Termin: Donnerstag 10./ 17./ 24.Oktober 2002
Wenn das Jahr zu Ende geht, wird`s Zeit, sich was zu überlegen ... Setz`dich mit deinen Berufswünschen auseinander und probier was aus!! In einer kleinen Gruppe von Mädchen geht's ganz schön ab: du werkst in der Werkstatt und nimmst dir eine Lampe mit heim, du zerlegst einen Computer, machst Interviews mit Mikro und Tonband und ... Vier Tage, die dich echt weiterbringen!
Termin: Montag 28./Dienstag 29./Mittwoch 30./Donnerstag 31. Oktober 2002
!Chemie? !Bautechnik? !Umwelttechnik? !Multimedia? !Tourismus? !EDV? Alle Infos aus erster Hand! Termin: Montag 2. Dezember 2002 von 18.00-20.00
Wir zeigen dir offene Lehrstellen aus den Bereichen Büro, EDV, Gesundheit, Tourismus und Handwerk. Gleich im Anschluss machst du dir einen Termin für ein Gespräch aus, wo du die Lehrstelle, die am besten zu dir passt, herausfindest. Termin: Mittwoch 27. November 2002 von 16.00-19.00
Anmeldung sowie viele weitere Angebote bei
. Spannend und unkonventionell werden sie mit dem faszinierenden Zyklusgeschehen im Körper der Frau auf ganz neue Art vertraut gemacht. Mit Tipps, Infos und Erfahrungen zur monatlichen Regelblutung und zu körperlichen Veränderungen werden sie ermutigt, ihren Töchtern einen positiven Zugang zu ihrem weiblichen Körper zu vermitteln. Termin: Freitag, 22. November 2002, 19.00-21.00 Referentin: Andrea Heuberger Neben dem Elternvortrag wird auch ein Workshop für Mädchen angeboten: Gerade die Art und Weise, wie junge Mädchen auf die körperlichen Veränderungen während der Pubertät vorbereitet werden, hat großen Einfluss auf ihr Selbstbild und ihr Selbstwertgefühl. Davon steht nichts in Bravo und Girl, und auch im Biologieunterricht kann es oft nur bei einer kurzen, rein theoretischen Wissensvermittlung bleiben. Abwechslungsreich und unterhaltsam wird ein persönlicher Zugang zum eigenen Körper ermöglicht. Im Mittelpunkt stehen die Geheimsprache des weiblichen Körpers und die spannende Story von den Ereignissen während des Zyklus der Frau. Termin: Samstag, 23. November 2002, 14.00-19.00 Anmeldeschluss: 20. November 2002 Kosten: 28,50 €
Ort: VHS Favoriten, 1100 Wien, Arthaberplatz 18,
Die Teilnehmerinnen entwickeln gemeinsam kleine Drehbücher, setzen diese mit MiniDV-Kameras um und montieren sie zu fertigen Kurzfilmen.
Termin: Freitag, 18. Oktober von 18.00 bis Sonntag, 20. Oktober 2002 18.00
White Ribbon Österreich hat eine Arbeitsgrundlage zur Jungenarbeit mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention zusammengestellt. Darin sind Übungen und Anregungen für die Arbeit mit Jungen von 12 bis 19 Jahren gesammelt, die zur Reflexion des Geschlechtsrollenverhaltens, dem Wahrnehmen eigener und fremder Grenzen oder dem Aktivieren von sozialen Ressourcen dienen sollen. Ziel ist es, zu einer Auflösung der Verknüpfung von "Männlichkeit" mit Gewaltbereitschaft beizutragen. An diesem Abend will der Referent (Mitautor der Broschüre) den TeilnehmerInnen die Übungen theoretisch und v.a. praktisch näher bringen. Er freut sich über eine möglichst zahlreiche Teilnahme von Männern.
Termin: Mittwoch, 27. November 2002 von 19.00 - 22.00
Anmeldungen per Mail-Anmeldeformular unter www.ifp.at oder MÄDCHEN IM BRENNPUNKT
Bildungsbereiche und Berufsfelder sind nach wie vor geschlechtsspezifisch besetzt, und die Mädchen orientieren sich bei der Wahl der Schule bzw. des Berufes weniger an ihren Neigungen, sondern an traditionellen Rollen-klischees: 75% der Mädchen konzentrieren sich auf nur 10! Lehreberufe.
Mit Ready - ein durch
Ready-Start war im Frühjahr 2002. Erste Workshops mit Mädchen aus verschiedenen Tiroler Hauptschulen haben bereits in Kössen, Telfs und Seefeld stattgefunden. Dabei hatten die Mädchen die Möglichkeit anstelle des herkömmlichen Unterrichtes im Rahmen eines ganztägigen Workshops über sich und ihre Berufswünsche nachzudenken: Was können Mädchen? Welche Berufe erlernen sie? Was möchtest denn du eigentlich werden? Gibt`s irgendwelche Ideen für deine Zukunft? Von welchen Berufen möchtest du mehr wissen? Mit kreativen Methoden ging es unter der Leitung von erfahrenen Trainerinnen darum, die eigenen Rollenbilder zu hinterfragen, so genannte männliche und weibliche Berufe unter die Lupe zu nehmen, mehr und vor allem untypische Berufe kennen zu lernen und Lust auf neue Berufssparten zu machen.
Im Herbst wird mit denselben Schülerinnengruppen weiter gearbeitet. Die gesamte Laufzeit von Ready erstreckt sich bis Herbst 2003.
Kontakt: Mag.a Claudia Vogel-Gollhofer (c.vogel@fib.at) - Tel: DW 14 OFFEN GEFRAGT - FRAUENGESUNDHEITSZENTRUM SCHAFFT NEUES INTERNET-BERATUNGSANGEBOT RUND UM LIEBE UND SEXUALITÄT
Mädchen und Burschen wollen mehr Informationen über Beziehung, Sexualität und sexuell übertragbare Erkrankungen, zeigt die neueste Studie der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) mit dem Titel Jugendsexualität in Österreich. Das Frauengesund-heitszentrum Kärnten geht jetzt neue Wege und bietet Beratung auch per E-Mail an. "Sexualberatung muss niedrigschwellig, anonym und möglichst kostenlos sein, damit sie überhaupt in Anspruch genommen wird", betont Mag.a Regina Steinhauser vom FGZ Kärnten. Fernsehen, Zeitschriften und Internet sind heute - neben den Gesprächen mit Gleichaltrigen - die wichtigsten Informationsquellen für Jugendliche. Dort wird aber mit einem künstlichen Bild vom "perfekten Sex" eher Leistungsdruck erzeugt. Mit den Unsicherheiten, den Fragen und den widersprüchlichen Gefühlen, die nun mal auch zur Liebe dazugehören, werden die Jugendlichen meist alleine gelassen. Laut der ÖGF Studie sehen 28 % der befragten Jugendlichen keine Möglichkeit, intime Fragen mit jemandem aus der Familie zu besprechen. Weiters halten sich 60 % der Befragten für sexuell aufgeklärt aber nur 20 % konnten beantworten, an welchen Tagen eine Frau am leichtesten schwanger wird. Diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen, die die Mitarbeiterinnen des FGZ bei ihren sexualpädagogischen Workshops machen. "Sexualpädagogik darf nicht belehrend oder moralisierend sein, sondern muss aktiv und an der Lebensrealität der jungen Menschen orientiert sein und dazu gehört es auch jugendgemäße Medien wie das Internet zu nützen", ist Mag.a Steinhauser überzeugt. "Gerade über Themen wie Selbstbefriedigung, Liebeskummer, sexuelle Praktiken oder Pille danach, spricht es sich zuerst leichter anonym. Und ein persönliches Beratungsgespräch kann dann immer auch vereinbart werden." Nähere Informationen zum neuen Beratungsangebot finden Mädchen im Internet unter www.fgz-kaernten.at. Von dort aus kann dann auch ganz einfach jede Frage per E-Mail abgeschickt werden. Betroffenheit und ein Umdenken muss auch das Studienergebnis auslösen, demnach nur 20 % der befragten Mädchen die Regelblutung als etwas Natürliches bzw. Normales empfinden. Mag.a Steinhauser: "Heutzutage wird über die Menstruation fast nur noch im Zusammenhang mit Beschwerden, Schmerzen und Hygieneartikel gesprochen. Wie sollen Mädchen da eine positive Einstellung zu ihrem Körper und ihrer Sexualität entwickeln?" Hier fordert das FGZ Kärnten engagierte LehrerInnen, SchulärztInnen aber auch die Eltern auf zu sensibler Aufklärung und differenzierten Gesprächen über den weiblichen Körper. Das Frauengesundheitszentrum bietet neben der Beratung und den sexualpädagogischen Workshops auch Fortbildungen und eine umfassende Fachbibliothek zum Thema für pädagogische Fachkräfte und SchulärztInnen an.
Rückfragen bei:
AM ENDE DES PATRIARCHATS ....
INTERNATIONALES SYMPOSION FEMINISTISCHE ETHIK VOM 30.8. - 1.9.2002, SALZBURG
NEU ÜBER GUTES LEBEN NACHDENKEN Organisiert von Hildegard Schreckeis-Nägele, Michaela Moser, Ina Praetorius Symposionsbericht von Ilse M. Seifried
Was also macht gutes Leben aus, wenn zwischen Lebensstandard und Lebensqualität unterschieden wird? Birge Krondorfer stellte eine Fülle von Fragen in bezug auf Feminismus als Religion. Rose Killinger präsentierte Osmosophie als ihr Denkmodell, das der Struktur von Bienenwaben gleicht, was das in alle Richtungen Weiterdenken symbolisiert. Interessant auch die Gedanken von Anne-Calre Mulder, die über die Ästhetik des Dazwischenseins sprach. Doch wurde nicht nur theoretisiert, Frauen der Gruppe Chora berichteten von ihren realisierten Lebensmodellen von gutem Leben und Ursula Knecht über das Labyrinth-Projekt in Zürich. Katharina Zaugg brachte einen originellen Beitrag ein, den sie betitelte mit Auf der Kehr-Seite des Hauses (www.mitenand-putzen.ch), in dem es um die Potentiale der Kehrseite ging. Das interdisziplinäre Symposion setzte sich auch mit Wirtschaftsethik und Bioethik auseinander und schenkte so den TeilnehmerInnen viel Diskussionsmöglichkeit, Meinungsaustausch, Körpererfahrung und Denkanstöße. Es lohnt, die Symposions-Beiträge in der schriftlichen Version - sie werden im Frühjahr 2003 im Ulrike Helmer Verlag veröffentlicht - nachzulesen bzw. zum nächsten Symposion persönlich zu kommen! Kontakt: www.frauenbildung.at Netzwerk Frauenbildung: michaela.moser@nextra.at
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"THE PLACE AND ROLE OF WOMEN IN THE MAIN RELIGIONS OF THE WORLD"
SEMINAR IN DONAUESCHINGEN VOM 13.-17. 5. 2002Seminarbericht von Ferdinand Czoklits / Grg Rahlgasse
Generationen von SchülerInnen sind von den mythischen Erzählungen der Religionen im schulischen Religionsunterricht geprägt worden, wodurch ihnen zum Teil auch stereotype Geschlechterrollen angeboten wurden. Die Texte wurden androzentrisch redigiert und zum Teil bis heute vielfach patriarchal ausgelegt. Dies manifestierte sich in der Folge auch im Gottesbild und in der religiösen Vorstellungswelt. Dies trifft meiner Meinung nach fast für alle Religionen zu. Aus der christlichen Perspektive befürworte ich hier die feministische Position, die eine androzentrische Engstirnigkeit der Gottesbilder kritisiert und vor allem die wörtliche Interpretation von Gott als Mann/Vater, beanstandet, weil diese Metaphern von menschlichen, patriarchalen Strukturen abgeleitet wurden. Die historisch-theologische Ungleichbehandlung der Geschlechter wird daher nicht nur von den primären biblischen Quellen, sondern darüber hinaus auch durch die androzentrische Interpretation erzeugt. Aus diesem Grund versucht die feministische Analyse über den Androzentrismus historischer Texte hinaus, den sozialen Kontext dieser Texte mit zu berücksichtigen. Konsequenzen für den Religionsunterricht Lang1 untersuchte die Wirkung biblischer Texte auf das Selbst- und Fremdbild von SchülerInnen und erkannte, dass durch die Schöpfungsgeschichte mit der Erschaffung Adams als Ausgangspunkt ein Ordnungsverhältnis zwischen Gott und Adam, dem Mann und dem Rest der Schöpfung etabliert wird. Dadurch kann bei SchülerInnen der Eindruck erweckt werden, dass Jungen und Männer aufgrund der Schöpfungsreihenfolge wichtiger sind. Dieses Gottesbild evoziert bei Männern und Frauen, dass Gott der Welt gegenübersteht. Es ist ein Gottesbild der Macht, im Sinne von Kontrolle und Herrschaft. Mit diesem Hintergrund müssen biblische, religiöse Texte im (Religions)unterricht historisch-kritisch gedeutet werden. Ein Gottesbild, welches von einer einseitigen Symbolik abweicht und neben männlichen auch weibliche Erfahrungen einbezieht, ermöglicht Freiheit für Frauen und Männer. Ein identitätsfördernder Ansatz muss die geschlechtsspezifischen Unterschiede wahrnehmen und realisieren sowie darauf hinarbeiten, dass SchülerInnen zu ganzheitlichen Menschen heranwachsen.2 Gleichbehandlung der Geschlechter sollte in allen Religionen ein umfassender Ansatz sein. Mit dem Ziel, das Männliche nicht länger als das Allgemeingültige und das Weibliche nicht länger als das Hinzufügende zu betrachten. So ist auch in der religiösen Erziehung auf Vermeidung von Rollenklischees zu achten und die Erweiterung der Lebensperspektiven zwischen den Geschlechtern aktiv zu fördern! [...]
Die Langfassung des Berichts kann bei Ferdinand Czoklits angefordert werden:
1 FABER BETINA: Weibliche Religiosität in der Schule. In: Religionspädagogische Perspektiven von Roland Kollmann (Hg.) Essen 1993. 2 vgl. HÄUSSLER GABRIELE: Religionsunterricht an Mädchen orientiert. In: KatBl 119, 101-107, 1994. NOCH EIN HINWEIS ...
PI-Seminar für VolksschullehrerInnen - Veranstaltungsnummer: 2002103107400
Referentin: Claudia Schneider Wir danken all jenen, die durch Einzahlung ihres Mitfrauen- bzw. Unterstützungsbeitrags unsere Arbeit ermöglichen. Falls Deinem/Ihrem Rundbrief ein Erlagschein für das Jahr 2002 beiliegt, ersuchen wir um Einzahlung des Mitfrauen- bzw. Unterstützungsbeitrags von € 18.-. Damit bekommst Du/ bekommen Sie automatisch den viermal jährlich erscheinenden EfEU-Info-Rundbrief sowie die Gratisbroschüren des Vereins zugesandt. |