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VOR
DER WAHL
Am Donnerstag hab ich mir, weil ich zu müde zu sonstwas war, so eine Wahlkonfrontation
angeschaut. Die Spitzenkandidaten.
Abgesehen davon, dass es nicht spitze war, ist mir eines aufgefallen: Die vertreten
alle keine Meinung mehr oder ein Programm, sondern operieren nur mehr mit Zahlen,
die sie auswendig wissen oder ablesen und die etwas Positives oder Negatives belegen
sollen.
Das hört sich dann so an:
Frage: Was sagen sie zu A oder B oder C?
Antwort: Nun, 355, 66 und 87.
Und der Gegenkandidat erwidert: Das glauben Sie doch selber nicht. 228, 65 und
99!
Der erste grinst überlegen und dann kommt die nächste Frage.
Die sagen also nicht, ich bin dafür, dass Wahlen abgeschafft werden, sondern:
Umfragen belegen, dass 66 Prozent kein Interesse an Politik haben.
Das mag schon stimmen. ###
© Werner Schuster 2006
Siehe auch Nach der Wahl.
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