"die schlange küßt | ||
den schlafenden |
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daß der kreis | ||
nicht gebrochen würde" |
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p.c.loidl, 161201 |
DW9 basiert auf den letzten Texten von Christian Loidl, "die schlange küsst den schlafenden", ursprünglich verarbeitet in einer Live-Performance/Installation "fremd/vertraut" in Wien 2002.
Wiederholung wurde in diesen Texten thematisiert, loops sind dort eines der bestimmenden Strukturelemente. Loidl war es auch, der mich 1994 auf das Werk Deleuzes aufmerksam machte und damit eine längere Beschäftigung mit dem Differenz/Wiederholungs-Thema auslöste.
DW9 ist der Versuch einer weiteren Neubeleuchtung dieser letzten Texte Loidls, die in einem cut-up-Verfahren, das ich von Martin Arnold übernommen habe, de- und rekonstruiert werden. Ich wollte das Innere dieser Texte weiter erforschen. Stimme im Inneren, Stimme der Erinnerung, ich las die Texte nicht mehr wieder beim Komponieren, ließ die Fragmente aus der Erinnerung auftauchen, ließ sie kreisen und wieder versinken.
Die Stimme taucht im Inneren des Stücks auf, metaphorisch aus dem Inneren, und versinkt wieder in instrumentaler Schrift.
In diesem Stück verwende ich keinen loop-generator, die loops werden zunächst auf körperliche Bewegungen der Sängerin abgebildet, dann durch die Mikrophonierung in räumliche Bewegungen übersetzt.
Das Stück ist eine hommage an den Freund, Anreger und Textautor der Stücke "icht" und "dw2".
Bernhard Lang, Wien, 14.02.03
Björn Gottstein »…immer das Hemd zuerst und dann die Hosen drüber…«
Differenz und Wiederholung in der Musik von Bernhard Lang