Zunächst erwarb er bei verschiedenen Meistern Kenntnisse in JU-JUTSU. Im
Jahre 1882 eröffnete er seine eigene Schule KODOKAN und unterrichtete seine
eigene Methode JUDO - einen von unnötigen Härten befreiten und mit einem
geistigen Anspruch verbundenen Sport, der sich zunächst über japanische
Schulen und Universitäten und später über die ganze Welt verbreitete. Jigoro
Kano starb 1938.
Lange bevor andere asiatische Kampfsportarten bei uns Einzug hielten,
eröffnete 1905 Erich Rahn in Berlin Deutschlands erste Judo-Schule; Ende der
20er Jahre wird der Judo-Sport in Deutschland populär. Judo ist seit 1964
olympische Disziplin. Mit rund 220000 Mitgliedern gehört der Deutsche
Judo-Bund (DJB) heute zu den großen Verbänden im Deutschen Sportbund.
„Kein Verlass auf Worte ... mit dem Körper begreifen!“, dieser Satz
umschreibt die geistige Tradition des Judo. Dessen Philosophie zielt darauf,
dass in der partnerschaftlichen Übung, Hilfe, Verständnis und Respekt
füreinander praktiziert werden. Judo-Kampf (Shiai) oder Übungskampf (Randori)
sind am "ökonomischen" Prinzip orientiert, größtmögliche Wirkung z.B. durch
Nutzung der Kräfte und Bewegungen des Angreifers zu erlangen. Zu den
erlaubten Judo-Techniken gehören Würfe sowie Haltegriffe, Armhebel und
Würgegriffe. Schlag- und Tritttechniken sind wegen ihrer Gefährlichkeit
verboten.
Durch die große Wertschätzung des respektvollen Umganges miteinander, die
Akzeptanz des körperlichen Kräftemessens nach Regeln, die erforderliche
Geduld, das Spüren sowohl von persönlicher Stärke als auch von eigenen
Grenzen und nicht zuletzt durch den Spaß beim Rangeln erfahren vor allem
Kinder Judo nicht nur als attraktive sportliche Herausforderung sondern
gleichermaßen als "psycho-soziales Training". Gleichzeitig eignen sich seine
spezifischen Trainings- und Übungsformen auch für ältere, sportlich
interessierte Frauen und Männer. Nicht selten stehen (nicht nur in Japan)
noch 60- oder 70jährige "Senioren" auf der Trainingsmatte, die durch Ihre
Erfahrung und Technik Jüngere begeistern.
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