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KKK
Kreativ-Kultur-Kreis 2010/11
Montag 6. Juni 2011 - 15 Uhr

Der vernetzte Wald
Führung im Schottenwald mit Wald- und Wildbiologen Marcus Zuba

Pünktlich um 15 Uhr waren alle (5 Teilnehmerinnen und 1 Teilnehmer) beim Treffpunkt: Karl Bekehrty-Straße (Sackgasse beim Schild Fortstraße) - obwohl ein Autobus wegen eines Defektes ausgefallen war.
Dort erwartete uns schon unser Waldbegleiter mit Koffer und Polsterln. Mit Namenspickerln versehen begaben wir uns in den Schatten und lernten gleich, dass das Wort Forst im Mittelalter - ausgesperrt bedeutete und somit ein dem Grundherrn reservierter, eingezäunter Wald war. Erst 1969 wurde er für alle geöffnet.
Schon nach ein paar Schritten lernten wir den Erdholler - er riecht nach Karotten - und das klebrige Labkraut kennen.
Einige Schritte weiter dann das Blatt der großen Klette.
Übrigens Klettenwurzelöl hilft gegen Glatze - kaum zu glauben, dass Marcus Zuba es selbst ausprobieren musste aber den Erfolg sieht man.
Ein Stück weiter hat eine Schulklasse das Leben im Halterbach auf Schaubildern aus Keramik beschrieben und sehr schön, die dort lebenden Tiere abgebildet. Feuersalamander und Köcherfliege.

Aus der großen Wiese holte unser Führer eine Blume nach der man die Uhr stellen kann - sie blüht von 8 Uhr - 12 Uhr.
Die Blüte war natürlich schon geschlossen und auch teilweise schon verblüht. Die Samen schauten schon heraus und erinnern einen Ziegenbart - daher hat sie den Namen Wiesenbocksbart. Kinder nennen sie auch die große Pusteblume.
Aber dafür zeigte sich die pfirsichblättrige Glockenblume in schönster Pracht.

Auf dem Weg zum Baumstamm, auf dem wir uns etwas ausruhen konnten, entdeckten wir noch eine Taubnessel. Auch wenn man die Blüten auf einer Spargelsuppe essen könnte - wir probieren es lieber nicht. (Auch die Blüten der Goldnessel schmecken angeblich zu Vanilleeis).

Dass der Wiesenhahnenfuß (Butterblume) giftig ist und von Kühen daher nicht gefressen wird, war für uns neu.
Dann entdeckten wir auch die gefleckten Blätter des Lungenkrauts. Es zeigt den Bienen an, ob eine Blüte schon bestäubt ist oder nicht. Sind die Blüten blau ist noch etwas zu holen, bei rosa Färbung nicht mehr.

Auch das Mädesüß mit seinem zarten Duft konnten wir bestaunen und beschnuppern. In früheren Zeiten wurde das den Mädchen bei der Hochzeit ins Haar gesteckt.

In der Zwischenzeit war auch Praktikantin Lisa zu uns gestoßen.
Die Wiese ist jetzt schon sehr hoch und wir haben nur ausgetretene Pfade im Gänsemarsch begangen, weil darin sicher schon die Kitze abgelegt worden sind. Das Fell eines Kitzes und sogar eines Luchses durften wir angreifen.

Beide sind zur Tarnung gefleckt. Rehe und Luchse werden etwa gleich schwer (21-23 kg)
Der Luchs mit seinen feinen Pinselohren kann eine Maus in einer Entfernung von 5 km noch hören. Wir hatten schon Mühe es aus 1,5 m zu hören.
Hier hörten wir auch einiges über die Zusammenhänge von Jagd und Wildaufkommen.
Immer wieder werden Rehe auch Opfer des Straßenverkehrs.
Hirsche sind eigentlich Steppenbewohner - das große Geweih ist im Wald eher hinderlich, aber für die Jagd repräsentativer.

Dann lernten wir den kleinen Wiesenbärenklau kennen und ein Stück weiter den Riesenbärenklau.
Ihnen sollte man nicht zu nahe kommen. Seine feinen weißen Häarchen bohren sich in die Haut und verursachen bei Lichteinwirkung Bläschen, die einen Schmerz wie von einem heißen Bügeleisen hervorrufen.

 

Auch die Blüten der giftigen Tollkirsche standen am Wegrand.
Als Mittel zur Erweiterung der Pupille wird sie auch heute noch eingesetzt.
Die Planze ist die erste, die auf Kahlschlägen gedeiht.
Auch von den Tieren sind uns einige über den Weg gelaufen.
Eine Äsculapnatter verzog sich nachdem wir sie fotografieren konnten in einen Holzstoß zurück.
Eine ganz winzige Ringelnatter beeindruckte durch die gelben Halbmonde am Kopf, bewegte sich aber sehr flink im Wasser, so dass wir kein Foto schafften.
Eine etwas größere Ringelnatter und ein Blindschleiche fanden wir von Fahrzeugen überfahren auf dem Weg.
Ein Mistkäfer ließ sich fangen und aus der Nähe beobachten.
Auch die Larve eines Molchs oder Feuersalamanders - noch mit den Kiemenbüscheln - konnten wir im Lupenbecher bewundern. Am Fundort setzten wir ihn wieder in sein Element zurück.
Die Zeit verging so schnell und keiner bemerkte, dass wir fast 3 Stunden auf Expedition waren. Auch wenn wir nur ein sehr kurzes Stück des Weges gegangen sind, haben wir doch viel Neues gelernt und einiges gesehen, das wir allein unbeachtet hätten lassen.
Vielen herzlichen Dank an Marcus Zuba und seine Prktikantin Lisa für diesen wunderschönen Nachmittag im Wald.

Freitag 13. Mai 2011 - 15 Uhr
"Genähte Blumenbilder"
im Pfarrzentrum
Eingeladen sind alle, die Nadel und Faden halten können.

Zu fünft haben wir mit Nadel und Nähseide, Löwenzahn und Glockenblumen auf Billets gestickt.
Mindestens 2 Werkstücke konnte jede mit nach Hause nehmen.

Auf Wunsch werden wir die nächsten Weihnachtsbillets so herstellen.


Dienstag 12. April 2011 - 14 Uhr
Besuch der Ausstellung - Expedition Bibel
im Dommuseum 1010 Wien, Stephansplatz 6

11 Personen machten diese Expedition ins heilige Land und in die Bibel. Jede/r konnte sich im eigenen Tempo bewegen und das genauer lesen und dort verbleiben, was sie/ihn interessierte.
Die Ausstellung lud auch zum "Angreifen" ein. Auch die anderen Sinne kamen auf ihre Rechnung.

Wir wunderten uns über die winzigen roten Senfkörner - unsere wirken daneben wie Riesen; steckten unsere Nase in Gefäße mit Kräutern und Ölen aus dem Orient.
Bibeln in vielen Formen - von der hebräischen, die man von hinten nach vorne liest, einer wo jede Zeile ins Griechische übersetzt genau darüber steht, bis zu einer in Blindenchrift, die von rechts nach links geschrieben, aber von links nach rechts gelesen wird.

Ein großer Bereich war Gegenständen aus dem jüdischen Bereich gewidmet, Kapseln, Leuchter, Tongefäße wie die in Qumran in denen Bibeltexte gefunden wurden und vieles mehr.

Im Anschluss an diese Expedititon stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen und genossen den Blick aufs Dach des Domes.


Dienstag 22. März 2011 - 14.30 Uhr

Besichtigung der Karmelitenkirche in Döbling
1190 Silbergasse 35

11 Personen habe die Gelegenheit genützt diese Kirche zu besichtigen.
Leider kam der Herr, der uns die Führung zugesagt hatte nicht. Wir haben uns beholfen und anhand des schriftlichen Kirchenführers, eigenständig die Kirche besichtigt.

Beeindruckt haben uns die Ausmaße der Kirche und Geschlossenheit der Ausstattung.
Wir haben uns dann einzelne Altäre genauer betrachtet.
Neben den lateinischen Kirchenlehrern haben wir auch die griechischen kennen gelernt.

Zu den ältesten Stücken in dieser Kirche, die von 1898 bis 1900 erbaut wurde, zählt eine Kopie des Prager Jesuskindes, das im 17. Jhdt in das Einsiedlerkloster der Karmeliten in Mannersdorf an der Leitha kam.
Nach Aufhebung der Einsiedelei kam es 1783 ins Kloster in der Leopoldstadt. Seit 1901 steht es in der Döblinger Karmelitenkirche.

Das Gnadenbild Maria mit dem geneigten Haupt ist ein Ölbild eines unbekannten Meisters aus der italienischen Renaissance aus dem 16. Jhdt.
Auch für dieses Bild wurde ein Altar aus Untersberger Marmor errichtet.
Hinter dem Altar ist ein gemalten Vorhang zu sehen auf dem unter Palmen 4 Engeln zu sehen sind.

Auffallend anders sind die Malereien des Theresa-Altars und des Johannes v. Kreuz-Altars. Sie stammen von einem Benediktiner der Beuroner Schule.

Wahrscheinlich hätten wir noch viel mehr interessantes über diese Kirche erfahren. Aber auch so hat sich der Ausflug dorthin gelohnt.


Mittwoch 16. Februar 2011 - 14.30 Uhr

Vortrag von Kurator Edmund Mayr: 1000 Jahre Kaffee - von der Pflanze in die Tasse
Besuch des Kaffeemuseums im Wirtschaftsmuseum in der Vogelsanggasse 36, 1050 Wien

24 Personen sind gekommen und haben in Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre sehr viel wissenswertes über das meist untersuchteste Genussmittel erfahren.

 

Edmund Mayr stammt aus einer Kaffeekonditorei und hat schon als Kind mehr Interesse an der Technik der Kaffeeemaschinen entwickelt. So ist es nicht verwunderlich, dass er seit ca. 50 Jahren solche Maschinen sammelt. Seit 8 Jahren gibt es im Wirtschaftsmuseum auch das Kaffeemuseum und das Kaffeekompetenzzentrum. Hier werden auch Schulungen für Gastronomen angeboten (Barista-Zertifikat), damit sie einen möglichst perfekten Kaffee herstellen können.
wussten Sie dass Kaffee ....

... 1300 Inhaltsstoffe und 800 Aromastoffe hat?
... das meist untersuchteste Lebens- und Genussmittel ist?
... nur mit feinporigem Milchschaum einen guten Capuccino ergibt?
... nur gut wird, wenn das Wasser einen Härtegrad von 7 -8 hat?
... ursprünglich aus Äthiopien stammt?
... nach Erdöl der zweitgrößte Weltwirtschaftsfaktor ist?
... schon vor der Türkenbelagerung in Wien getrunken wurde?
... durch bessere Durchblutung des Schlafzentrums das Einschlafen erleichtert?

Wir wussten vieles davon nicht - haben aber dazugelernt.

Weltweit gibt es ca. 70 Coffea Arten, die in 70 Ländern angebaut werden. Ursprünglich war es ein Baum, jetzt sind es Sträucher mit weißen Blüten und kirschenförmigen Früchten, die jeweils 2 "Bohnen" enthalten.
Tieflandkaffee - robusta - kann zweimal im Jahr geerntet werden, hat kleinere Bohnen, schmeckt herber
Hochlandkaffee - arabica - wird nur einmal im Jahr geerntet, hat größere Bohnen und ist milder.

Aus 100 kg Früchten erhält man 20 kg Kaffee.
Bei handverlesenem Kaffee picking) werden nur die reifen "Kirschen" einzeln mit der Hand gepflückt.
Auf Plantagen wird meist maschinell gepflückt. Bei der Stripping- Methode werden alle Kirschen und Blätter vom Ast gerebelt.
Anschließend müssen in mühevoller Handarbeit Steine und verfaulte Früchte herausgeklaubt werden.
100 Millionen Menschen leben vom Kaffee. In Österrreich sind es immerhin 300 000.

Bei der Weiterverarbeitung gibt es wieder zwei Möglichkeiten - zuerst werden die Früchte getrocknet, dann das Fruchtfleisch entfernt und so die Bohnen gewonnen oder mit 150 l Wasser für 1 kg Kaffee das Fruchtfleisch entfernt und dann erst getrocknet.
Entscheidend für den Geschmack des Kaffees ist sein Herkunftsland (Ursprungskaffee), die Art der Röstung von Zimtfarben bis schwarz. Je heller desto säuerlicher aber bitterer, und die Temperatur bei der Röstung. Guter Kaffee wird bei 230° 15-20 Minuten, billiger bei 600° 1 Minute lang geröstet.
Kaffee von Firmen mit bestimmten Namen besteht aus 8 bis 9 Sorten und müssen nach jeder Ernte wieder neu gemischt werden, um denselben Geschmack zu garantieren.
Für zu Hause ist wichtig:
Filterkaffee hat 3-5 Minuten Kontakt mit dem Wasser und daher werden mehr Bitterstoffe gelöst und kann daher leichter Sodbrennen auslösen.
Espresso hat nur eine Kontaktzeit von ca. 20 Sekunden und ist dasher bekömmlicher.
Den gemahlenen Kaffee niemals umleeren, denn dadurch verflüchtigen sich die Aromastoffe.
Immer luftdicht und trocken aufbewahren, denn Kaffee zieht Feuchtigkeit und Fremdgerüche an, kann daher zum Neutralisieren von feuchten Kellern oder WC verwendet werden.
Der Inhaltsstoff des Kaffees - das Koffein - erweitert die Gefäße und ist ebenso in Kakao, Tee, Schokolade aber auch vielen Schmerzrmittel enthalten.
Kaffee kann durchaus als Medizin bezeichnet werden.
Österreich steht an 5. Stelle des pro Kopfverbrauchs mit 8,5 kg oder 160 l .
Den ersten Platz nimmt Finnland ein mit 11,3 kg und 218 l ,
Was wir uns sonst noch gemerkt haben:
1901 wurde der Instantkaffee
1905 der "koffeinfreie" Hag und
1908 der Papierfilter erfunden.

Zum Abschluss wurden wir Zeuge wie man feinporigen Milchschaum erzeugt und dann so in den Kaffee gießt, dass daraus "Milchkunst" wird.
Ob sich jemand von den Zuhörern für die Welmeisterschaft, die nächstes Jahr in Österreich stattfindet, qualifiziert, wage ich zu bezweifeln.
Aber den ein oder anderen Trick mit Kakaopulver und Milchschaum haben wir uns abgeschaut und werden zu Haus üben..

Zum Abschluss gab es dann zum Kaffee noch einen Krapfen.
Zwar wurde nicht getanzt und gespielt, wie in der Wiener Kaffeehauskultur üblich, aber Kommunikation fand statt.
Wer wollte und noch Zeit hatte, konnte sich die alten Kaffeeautomaten noch allein anschauen.
Auch der Leiter des Wirtschaftsmuseums kam noch auf einen Sprung vorbei um ein Gruppenfoto zu machen.
Ein herzliches Danke an Edmund Mayr für seinen informativen und humorvollen Vortrag und die Vorführung der Zubereitung.

Dienstag 11. Jänner 2011 - 14.30 Uhr

Gefaltete Schönheit - Führung durch die Sonderausstellung im Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien
Andreasgasse 7, 1070 Wien

22 Personen wurden im Rahmen einer Führung in die Geschichte des Stoff-Brechens (Faltens) eingeführt. In Falten gelegt wurden Teile der Kleidung - Hauben (Kruselerhauben Ende des 13. Jhdts), Kragen und Ärmel - wie auf dem Bild der Mona Lisa zu sehen. So konnten Kleidungsstücke platzsparend transportiert werden und waren gleich wieder anziehbereit, ohne vorher gebügelt werden zu müssen.

In vornehmen Häusern wurden aber auch sogenannte Schaugerichte als Dekoration der Tafel hergestellt. Beliebt waren Brunnen, Burgen, Schiffe aber auch reale Tiere und solche aus der Mythologie.
Es gab dann auch Schauessen, wo Zuckerguss und Marzipan mitverarbeitet wurde. Später wurden dann Platzdecken mit Falten versehen (anstelle einer Tischkarte). Sie wirken durch die Licht und Schattenwirkung dekorativ.
Die heute gebräuchliche Serviette entwickelte sich aus einem Tuch, das die Kleidung schützte oder aus dem Tuch, das zu den römischen Gastmählern von den Gästen mitgebracht wurde um die Reste nach Hause zu tragen.
Durch das Aufkommen von Porzellandekorationen verschwanden die Tischdekorationen aus Stoff. Es blieben Gefaltete Servietten in vielfältigen Formen. Eine besondere Form war dem österreichischen Kaiserhaus vorbehalten. Heute findet sie noch bei Staatsempfängen Verwendung.

Freitag 10. Dezember - 15.00 Uhr

Wir basteln Sterne aus Velourpapier

Voll Neugierde kamen die Damen auch im heurigen Advent um sich Sterne aus Velourpapier als Fensterschmuck oder kleine Geschenke zu basteln.
Als Draufgabe wurden dann noch sogenannte "Fröbelsterne" aus Papierstreifen angefertigt. Mit mindestens 2 Sternen ging jede nach Hause. Ganz besonders fleißige nahmen sich noch Material für weitere mit.

Mittwoch 17. November 2010 - 14.30 Uhr
Besuch des Uhrenmuseums mit Führung, 1010 Wien, Schulhof 2
anschließend Besuch der Stanislauskapelle

20 Interessierte fanden sich in diesem ein. Maria Goiser, eine gelernte Uhrmachermeisterin, empfing uns mit weißen Handschuhen im 1. Stock bei dem alten Uhrwerk aus dem Südturm des Stephansdomes aus dem Jahr 1699.

Hier erfuhren wir von den Grundbestandteilen im Inneren einer Uhr - Antrieb, Gewicht, Räderwerk, Hemmung, Anker, Pendel.
Das gesamte Werk ist aus Eisenguss undwurde von Schlossern hergestellt.
Die Ziffernblätter lagen höher und waren mit einer Stange und Rädern mit dem Werk verbunden.
Der Stundenschlag funktionierte schon automatisch nur die Viertelstundenschläge mussten von Hand aus getätigt werden.
Die älteste Türmeruhr ist 600 Jahre alt und hat einen eingebauten Wecker.

Im 2. Raum gab es "Hausuhren" zu sehen. Der Schlag war so, dass eine Uhr fürs ganze Haus reichte.
Uhren wurden dann so konstruiert, dass sie auch astronomische Daten anzeigten.
Im 17. Jhdt wurde dann auch Messing für das Werk verwendet.
Die Erfindung der Zugfeder brachte eine Veränderung. Die Uhren wurden kleiner.
Je nachdem für welchen Raum die Uhr gedacht war änderte sich auch die Form.
Wir konnten eine Uhr für den Betthimmel sehen - mit zwei Ziffernblättern - eines, wenn man neben dem Bett stand; das andere war so angebracht, dass man es aus dem Liegen lesen konnte.
Aus der Renaissancezeit gab es eine Uhr mit Kerzenbeleuchtung. Die Kerze wurde in den Kasten gestellt und ein mit Metall ausgekleideter Rauchabzug verhinderte das Abbrennen. Damit diese Uhr aber die Zeit richtig anzeigte musste sich das Ziffernblatt drehen.
Auch Kerzen, in die Messingnädel gesteckt wurden, dienten als Uhren.
Ein ganz besonders Stück ist die Uhr von David a Sancto Cajetano, die wir schon im Augustinerlesesaal der Nationalbibliothek am Fresko bewundern konnte.
7 Jahre (1762-1796) hat er an dieser Uhr gebaut. Sie zeigt an der Vorderseite 30 Funktionen, an der Rückseite 5-oder 6.
Zeit, Wochentag, Monat, Jahreszahl (geht bis 9999!!!), Mondphasen, Sonnen- und Mondfinsternisse, Umlaufzeiten der Planeten (Jupiter 11 1/2 Jahre, Saturn 29 Jahre, auch die Kreiselbewegung der Erdachse ist dargestellt und vieles mehr.
Bei der Restaurierung dieses Kunstwerks mussten die 150 Zahnräder mit über 5600 Zähnen herausgenommen werden. Damit sie wieder an die richtige Stelle kommen, sind sie alle numeriert und auf der Grundplatte eingestanzt.
In einem eigenen Raum befindet sich die Uhrensammlung von Maria v. Ebner-Eschenbach.
Sie hat Uhren nicht nur gesammelt, sondern selbst Uhrmacherin gelernt, wie ihr Werkzeug zweigt.
In einem Tisch ausgestellt sind Reiseuhren. Sie wurden größer und robuster gabaut, da sonst bei der Beschaffenheit der Straßen, die kleinen aus gehärtetem Stahl hergestellten und nur 0,2-0,1 mm dünnen, glasharten Teile, schon nach kurzer Fahrt gebrochen wären.
Solche Reiseuhren wiegen etwa 2,5 kg.
Im 2. Stock zeigte uns unsere Führerin Uhren mit einem Kammspielwerk und einem "Springbrunnen". Zwei gedrehte Glasstäbe lassen den Eindruck entstehen, dass Wasser hochsteigt und fällt.
Aber nicht alle Uhren werden aufgezogen - manche zeigen durch die Zeigerstellung ein lächelndes Gesicht - die "happy time" 10 nach 10 oder 2 vor 2
Die kleinsten Pendeluhren - die sogenannten "Zappler" - sind nicht größer als 1 cm und passen unter einen Fingerhut.
Bei Bilderuhren wurden oft auch Kammspielwerke eingebaut und der Rahmen dient als Resonanzkörper.
z.B. die Wienansicht aus dem Jahr 1828 mit der Ferdinandbrücke (jetzt Schwedenbrücke) oder eine Bilderuhr mit Mühle. W wider Glasstäbe den Wasserlauf nachahmen.
Bei dem Boot auf den Donauwellen aus dem Jahr 1840 dient das Boot selbst als Pendel.
Um die Genauigkeit bei den verschiedenen Temperaturen gleich zu halten wurden um 1820 Pendel mit Glaszylindern gebaut, die mit Quecksilber gefüllt sind.
Im 3. Stock setzt unsere Führerin ein "Pensionsuhr" in Gang.
Ein im Bergbau tätiger sollte auch in der Pension an seinen Beruf erinnert werden.
2 Arbeiter fahren mit einer Scheibtruhe eine Runde und eine gefüllte Lore wird mit einem Aufzug nach oben befördert.
Zu den Kostbarkeiten, die wir zu sehen bekamen gehörte auch das "perpetuum mobile" aus dem Jahr 1920. Es besteht aus einem Schaufelrad mit Kugeln. Bei der Drehung fällt immer eine Kugel hinunter und wird auf der anderen Seite durch einen Aufzug wieder hinaufgehoben.
Allerdings funktioniert das nur dann endlos, wenn der Aufzug aufgezogen wird.
Ein Vogelkäfig hatte unsere Neugierde geweckt - wir sollten die Uhrzeit raten. Nachdem es uns drei oder viermal nicht gelang - gestand unsere Führein, dass er gar keine Uhr ist - sondern nur hier steht, weil ein Uhrmacher diese Spielerei gemacht hat.
Auf vielen Uhren wurden Szenen aus dem Leben dargestellt. Schmide, Schleifer, Holzfäller, ... Aber auch Bierkönige zierten diese schöne Stücke.
Zu den - bei unserer Führerin - weniger beliebten Uhren zählten solche aus Holz. Sie hatte gelernt auf Zehntelmilimeter genau zu schleifen, damit ja nichts aneckt. Holz dehnt oder schrumpft jedoch durch jede Veränderung der Luftfeuchtigkeit.
Solche Uhren müssen klappern und ächzen. Wie z. B. die Kuckucksuhr die nur um die volle Stunde den Kuckuck, aber jede Viertelstunde die Wachtel schlagen lässt.
Oder die Zirkusuhr - bei der Pferde und Artisten in der Manege reiten.
Nach etwas mehr als einer Stunde verließen wir mit vielen, schönen "Zeiterlebnissen" das Museum.
Niemand von uns hätte im Alleingang die Besonderheiten aus der Fülle herausgefunden. Die weißen Handschuhe erlaubten, die Betätigung der Uhr- und Spielwerke, ohne die Ausstellungsstücke durch Schweiß zu schädigen.
Ein herzliches Danke an die Fachfrau mit Humor und der Gabe, Zuckerln aus der Fülle zu servieren.
Im Anschluss an diese Führung begaben wir uns um die Ecke in die Kurrentgasse und besichtigten, die in der Stanislauswoche (13.-20. November) zugängliche Kapelle. Stanislaus Kostka hat mit seinem Bruder hier ab 1566 gewohnt. Er besuchte die Schule der Jesuiten am Hof.
Er erkrankte und bat um die hl. Kommunion. Da ihm diese verweigert wurde, erhielt er sie von der hl. Barbara.
Eine Vision bestärkte ihnim Wunsch Jesuit zu werden. Gegen den Willen seines Vaters begab er sich zu Petrus Canisius nach Deutschland und von dort weiter nach Rom. Der Geralobere Franz Borgia nahm ihn in den Orden auf. Nach 10 Monaten im Noviziat starb er 1568 mit 18 Jahren.
Schon 1583 wurde das Zimmer, in dem er in Wien gewohnt hat in eine Kapelle umgestaltet. Nach seiner Heiligsprechung 1726 wurde sie mit reichen Stuckornamenten und Blumenbildern ausgestattet. Das Altarbild stammt vom Jesuitenbruder Franz Stecher aus dem Jahr 1840.

Donnerstag 28. Oktober 2010 - 14.30 Uhr
Führung durch die Bartholomäuskapelle und die Reliquienschatzkammer des Stephansdoms durch Dr. Annemarie Fenzl
22 Personen waren gekommen und erhielten vor dem Riesentor einen kurzen Abriss über die Geschichte des Domes; beginnend vom Jahr 1137 und dem Vertrag von Mautern und der Weihe der ersten Kirche im Jahr 1147;
über die gotische Erweiterung zu Beginn des 14. Jhdts; bis zu den Zerstörungen zu Beginn des 19. Jhdts, wo der hohe Turm schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde und bis auf 1/3 abgetragen werden musst.
Die schwersten Schäden gab es in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs wo es nach Plünderung durch Zivilisten zu brennen begann.
Jährlich wären 2,2 Millionen Euro für die Erhaltung und Renovierung nötig. Um Spenden kümmert sich der Domerhaltungsverein.
Durch das von 1237 - 1250 errichtete Riesentor betraten wir den Dom um über eine Wendeltreppe zur Westempore zu kommen.
Auf der Empore angekommen wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass hier noch die romanische Kirche zu spüren ist.
Ein zugemauertes Fenster an der Westseite, ein rundes Festeran der Nordwand, das durch das in Form eines Rades, eines Kreises ein Symbol für Gott ist. Die 12 Speichen als kleine Säulen, die auf die 12 Tore Jerusalems, aber auch die 12 Apostel hinweisen.

Auch die Bündelpfeiler mit Knospenkapitellen, mit Blütenmotiven und wilden Tieren. Die wilden Tiere symbolisieren das Böse. Indem man ihm ein Platz in der Kirche zugewiesen hat, hat es seine Macht verloren - so meinten die Menschen damals.

Heute befindet sich auf der Empore die große Kaufmannorgel. Ihre Vorgängerin, die Riesenorgel ist am 12.4.1945 dem Brand zum Opfer gefallen. Durch die warme Luft, sollen die Pfeifen geheult haben.
Eine Orgel ist erst im 17. bzw 18. Jhdt. hierher gekommen.
Vorher war die Empore dem Herrscher vorbehalten, der sich als Schutzherr der Kirche sah. Sein Platz befand sich damit zwischen dem Kirchenschiff, das durch die Ausrichtung nach Osten auf Christus hin ausgerichtet ist und auf die Auferstehung hinweist, und dem Bösen, der Finsternis, der Seite des Todes im Westen.

In der Nordostecke gibt es eine Wandmalerei, die vor 10 Jahren gereinigt wurde und sehr zum Verständnis der Geschichte beiträgt.
Sie zeigt einen gemalten Teppich. In der oberen Reihe befindet sich ein Christus in der Mandola flankiert von Heiligenfiguren. Gleich neben Christus ist Johannes der Täufer im Fellkleid gut zu erkennen.

In der unteren Reihe ist eine Madonna mit Kind dargestellt. an der rechten Seite ist die Darstellung des. hl. Franziskus mit den Vögeln zu erkennen.
Links neben der Muttergottes ist eine Frau mit einer Haube (ohne Heiligenschein) und gefalteten Händen zu sehen auf die eine Hand aus dem Himmel zeigt. Zu ihren Füßen ist ein kleines Kind zu sehen.
Auf grund des Faltenwurfes kann diese Malerei auf die Mitte des 13.Jhdts datiert werden.
Es stellt Margarete von Österreich dar.
1246 ist die männliche Linie der Babenberger ausgestorben. Sie versucht als Schwester von Friedrich II. die Herrschaft anzutreten und heiratet Premysl Ottokar II. Nach der Übernahme der Herrschaft trennte er sich wieder von ihr. Sie zog sich ins Schloß Krumau am Kamp zurück.
Begraben ist sie an der Seite ihres Vaters Leopold VI. in Lilienfeld.
Aus diesem Wandgemälde ist zu ersehen, dass die damalige Kirchen nicht nur eine gewöhnliche Pfarrkirche war.
So erklärt sich auch, dass die heutige Bartholomäuskapelle früher auch als "Königskapelle" bezeichnet wurde.

Zwischen 1339 und 1450 wurden um das romanische Gotteshaus herum die gotischen Mauern gebaut. Erst als das gotische Gebäude eingewölbt wurde, wurden die romanischen Teile eingerissen.
Unter Rudolf Stifter gabe es zu St. Stephan ein Kollegiatskapitel. 1365 werden ein Propst, der Infel und Stab tragen durfte, 24 Kanoniker und 26 Kapläne zu deren Bedienung genannt.
Erst 1469 wird Wien durch Friedrich III. zum Bistum erhoben.
Zu dieser Zeit kommen Altäre auf die Empore und so wird aus dem Ort der Macht ein Ort der Andacht.
In der Barockzeit kommt dann die Orgel auf die Empore.

1511 wurde der letzte Stein auf den Nordturm gesetzt und damit der Bau der Stephanskirche beendet. Aus ihm strahlt der Geist des Mittelalters.
Für einen Herrscher der damaligen Zeit war es slbstverständlich und wichtig Reliquien zu sammeln.
Je mehr Reliquien jemand besaß, desto angesehener war er.
Aus dem Jahr 1502 ist ein Heilthumsbüchlein erhalten, wo die Schätze abgebildet und beschrieben wurden.
Einige davon sind auch heute noh vorhanden
Es war üblich am Weißen Sonntag dem Volk Reliquien zu zeigen. Auf einer alten Ansicht des Stephansplatzes ist auch der Heilthumsbogen zu sehen, von dem aus das geschah.
Auch die Magdalenskapelle ist darauf noch zu sehen, die 1782 abgebrannt ist. Josef II. hat verboten sie wieder aufzubauen. Er ließ auch die Anzahl der Kerzen stark reduzieren, weil es dadurch immer wieder zu Bränden kam.
An der Nordseite der Empore führt eine Wendeltreppe in den 2. Stock - in die sogenannte Valentinskapelle. Seine Reliquien befinden sich im Sarkophag in der Mitte der Kapelle.
Seit 1900 wird dort der Reliquienschatz aufgehoben. Allerdings nur mehr 1/10 dessen, was einmal vorhanden war.
Manches wirkt auf uns erheiternd - Eine Feder vom hl. Geist, Ein Stück der Windel des Jesuskindes, ein Stück von der Geißelsäule, ein Stück vom Tischtuch aus dem Abendmahlsaal, .... Von Pilgern wurden auch immer wieder Knochenteile von unbekannten Verstorbenen aus den Katakomben mitgebracht.
Zu verstehen ist die besondere Heiligenverehrung aus der damaligen Zeit.
Die Menschen hatten ein anderes Gottesbild - sie wagten nicht die Augen zu Gott erheben und auch nicht Bitten direkt an Gott zu richten. So wie im weltlichen Leben brauchte man auch im religiösen "Mittler".
Außerdem hing das Leben immer am seidenen Faden. Im Mittelalter fühlten sich die Menschen dem Tod ausgeliefert.
Hoffnung und Dankbarkeit prägten die Heiligenverehrung.
In der Mitte des Altars in dieser Kapelle stehen die Reliquien von Cosmas und Damian, den Patronen der Ärzte.
Auch heute werden noch Reliquien angeschafft. Z.B. von Maximilian Kolbe oder Sr. Restituta.
Von Reliquienschatzkammer ging es dann über die Empore - von wo wir einen ungewohnten Blick in den Dom hatten - und eine Wendeltreppe an der Südseite in die "Bartholomäuskapelle". Sie stammt aus der Zeit um 1359 und war als Privatkapelle des Herzogs oder Königs gedacht. Von dort aus konnte er der hl. Messe beiwohnen. Bis vor 10 Jahren wurde sie nur als Teppischlager und Abstellkammer verwendet.
Sie ist 2-jochig und die originalen Glasfenster befinden sich im Wienmuseum.
Zwischendurch hatte sie auch den Namen Michaelskapelle. Die Schlusssteine zeigen den Erzengel Michael mit der Seelenwaage und dem Drachen.
Dass dieser Raum eine besondere Bedeutung hatte lässt sich an den Apostelkreuzen (sie bezeichnen die Stellen, an denen eine Kirche gesalbt worden ist) ablesen.
Die Funktion einer kleine Nische ist ungeklärt - möglicherweise war sie für die Reichskleinodien bestimmt.

In der Mitte dieses Raumes wurden die alten Bodenplatten zusammengelegt und bei der Renovierung die darunterliegende Holzkonstruktion auf das Jahr 1390 datiert. Diese stützt das Gewölbe der darunterliegenden Eligiuskapelle.
Eine gotische Tafel mit einer Ölbergszene in barocker Fassung ist heute der einzige Blickfang in diesem schlichten Raum. Ursprünglich befand sich diese Szene an der Außenseite des Domes

Über einige Stiegen kamen wir in den südlichen Heidenturm und konnten noch das ursprünglich ins Freie gehende Fenster sehen.
Zu sehen war auch wie in 3 Stockwerken der Übergang vom quadratischen Grundriss der Heidentürme zum achteckigen Turm geschafft wurde. Ein guter Einblick in die Baugeschichte.
Ein ganz herzlicher Dank an unsere profunde Domführerin, die uns einiges aus ihrem großen Wissen weitergegeben hat.
Sie hat in uns den Wunsch nach "mehr" geweckt. Wir kommen darauf zurück.

Dienstag 28. September 2010 - 16 Uhr

Führung durch den Augustinerlesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1
Mag. Anton Knoll war unser Führer durch dieses Kleinod. 15 Kulturhungrige fanden sich um 16 Uhr bei der Prunksaalkassa ein.

Im Stiegenhaus erhielten wir die ersten Informationen zur Geschichte des Gebäudes mit den Erweiterungen und Umbauten.

Bereits Ende des 17. Jh. war geplant, ein eigenes Bibliotheksgebäude zu errichten, da die Hofbibliothek im Harrach'schen Herrenhaus am heutigen Michaelerplatz untergebracht war und dort nicht mehr ausreichend Raum zur Verfügung hatte. 1723-26 wurde schließlich die neue Hofbibliothek errichtet - der heutige Prunksaal, in welchem aber kaum 100 Jahre später schon wieder Raummangel herrschte.
J osef II. hat die Augustiner nicht aufgelöst, aber der letzte starb 1836 .

Von außen zeigte uns Mag. Knoll dann, wo sich der Lesesaal befindet.
Im einem Teil des ehemaligen Kreuzgangs befand sich ein Raum der Totenbruderschaft, die für das Begräbnis von Hingerichteten sorgte.
Im ersten Stock befand sich ein Oratorium, im 2. Stock die Bibliothek der Augustiner . Einer der bekanntesten war Abraham a Sancta Clara. Er ist auch auf dem Deckenfresko zu sehen.
Ein neues Oratorium wurde an die Kirche angebaut. Es war so hoch, dass Regenwasser in die Bibliothek eindrang. Auch lag dieser Raum im Schatten der Hofbibliothek. Um dem abzuhelfen, wurde die Bibliothek erhöht. So entstand ein entstand eine Oberlichtzone mit kleinen Fenstern.

Als die Augustiner Bibliothek an die Hofbibliothek angebunden wurde, gab es zunächst keine direkte Verbindung; die Höhenunterschiede zwischen Hofbibliothek und Kloster wurden erst 1904/05 ausgeglichen.
Es entstand ein Katalograum. Seit 1992 gibt es keine Karteikarten mehr.

In diesem Bereich befindet sich das "alte Buch" angefangen von der Erfindung des Buchdrucks bis einschließlich zum Jahr 1850.
Die Wiener Sammlung ist mit über 8000 Inkunabeln die viert größte der Welt. (1445-1500)
Im 18.Jhdt wurde Papier bereits maschinell erzeugt, mit einem Holzanteil (nicht nur Hadern). U.a. aufgrund künstlich hergestellter Leime ist ein großer Anteil des industriell erzeugten Papiers seit der 2. H. des 19. Jhs sauer und erzeugt große konservatorische Probleme, da es allmählich zerfällt.

Alle Druckwerke ab 1851 finden sich in der neuen Burg.
Die Nationalbibliothek muss per Gesetz alles sammeln was in Österreich gedruckt oder verlegt wird - von Pornoheft bis Kirchenblatt.
Um die laufenden Bestände sammeln zu können wurde 1992 im Burggarten ein Tiefspeicher mit 4 Stockwerken angelegt mit 87 000 m Regallauffläche.
Diese sind heute fast aufgebraucht.
Die Bibliothek besitzt 8,7 Millionen Medien - weniger als die Hälfte davon sind Bücher. Im Bildarchiv finden sich 3,5 Millionen; auch 350 000 Glasnegative gehören dazu.

Der Umbau der damaligen Augustiner-Bibliothek (s.o.) fand 1772/73 statt.
1773 wurde Johann Bergl beauftragt die Decke zu bemalen. Was er auch in nur 10 Wochen fertig brachte.
1829 wurde der Bibliotheksraum angemietet.


Foto: Mag. Anton Knoll

Foto: Mag. Anton Knoll

Damals wurde der gesamte Besitz der Augustiner Bibliothek versteigert. Vor allem die Naturaliensammlungen. (Aus der WZ- Amtsblatt 20.10.1829)

Unter anderem auch die astronomische Uhr von Fr. David a S. Cajetano, die auf dem Fresko zu sehen ist und heute eines der wertvollsten Stücke des Uhrenmuseums ist.

1904 sind Mauerteile herunter gefallen und schlecht wieder aufgehängt worden, was bei der neuerlichen Renovierung 1987-89 entdeckt worden ist.
Die letzte Restaurierung fand 2008 statt.

Das Fresko besteht aus 3 Teilen
- die weltlichen Grundlagen des Staates gleich beim Eingang.

- die Gesamtheit der Lehren und Künste in Form der 4 Fakultäten (Philosophie, , Natur-, Rechtswissenschaft, Theologie)
- der Parnass
Zwei Medaillons (ein anonymer Kaiser und Josef II. und Maria Theresia)
und zwei Sprüche (Zitat aus der Augustinusregel 5,39 -dass Bücher nur zu bestimmten Zeiten ausgeliehen werden dürfen); und aus dem Johannesevangelium 5,39 (ihr durchforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben) verbinden die Teile an den Schmalseiten.

Auch heute steht der Lesesaal zur Verfügung um Handschriften und die alten Bücher zu studieren. Die Bücher liegen in einer Bücherwiege und es darf nur mit Bleistift geschrieben werden. Daneben gibt es aber auch eine umfangreiche Handbibliothek mit der neuesten Literatur zum Verstehen (Wörterbücher, Atlanten)
12 Kameras und zwei Aufsichten sorgen während der Öffnungszeiten für die Sicherheit.

Wir danken Hern Mag. Knoll nochmals ganz herzlich für die äußerst interessanten Ausführungen und werden auf sein Angebot einer weiteren Führung durch den Prunksaal zurückkommen.

Rückblick auf die Veranstaltungen 2009/10