Die Karosserie des Renault 16

Das Karosseriekonzept des R16 war die Grundlage für seinen Erfolg. Erstmals gab es in dieser Klasse ein Fliessheck mit Heckklappe und variablem Innenraum. So konnten die Vorteile einer herkömlichen Limousine und eines Kombis vereint werden. Die grundsätzlich fünftürige Ausführung machte den Wagen zum Familienfreund. Im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen war der R16 kein "Raumwunder", aufgrund der Motoranordnung. Zu seiner Zeit setzte er allerdings Maßstäbe, doch es dauerte Jahre, bis die Mitbewerber das Konzept kopiert hatten.

Die Karosserie des R16 ist ein selbsttragender, viertüriger Ganzstahlaufbau. Allerdings erfolgte der Aufbau nicht in einem Stück, sondern die Bodengruppe und der Oberteil der Karosserie wurden getrennt hergestellt, und später miteinander verschweisst. Dieser Aufbau kommt ebenfalls vom R4, bei dem allerdings der Oberteil mit dem Unterteil verschraubt ist. Das führt an manchen Stellen zu bis zu vier Lagen Blech übereinander, was zu Problemen bei Reparaturen führen kann, da die Schweissarbeiten sehr komplex sind.

Hier ist das traurigste Kapitel des R16, der Grund, warum so wenige überlebt haben: Rost! Der komplizierte Aufbau, mangelhafter Rostschutz und schlechte Blechqualität haben viele R16 schon früh zum Schrott wandern lassen. In den siebziger Jahren wurde noch dazu sehr schlechtes Blech verarbeitet, so dass heute die Modelle aus den Sechzigern weniger rosten als die aus den Siebzigern.

Wer sich heute einen R16 anschaut, sollte vor allem auf folgende Stellen achten:

- ! der offene Seitenschweller mit der Hinterachsaufhängung

- ! die A-Säule

- ! die Längsträger vorne und hinten

- ! die Stoßdämpferbefestigungen

- der restliche Unterboden

- die Spritzwand im Bereich des Wasserablaufs der Belüftungsklappe

- die Innenkotflügel

- die Kanten der Türen und der Heckklappe

- der Bereich um die Schloßfallen der hinteren Türen

- der Kofferraumboden im Bereich des Heckblechs

- die vorderen Kotflügel, insbesondere rund um die Scheinwerfertöpfe

- wenn der R16 mit einem Schiebedach ausgestattet ist, muß die Funktion den Abläufe in der A- und C-Säule unbedingt geprüft werden

Die wirklich kritischen Bereiche sind mit einen Rufzeichen versehen - wenn es dort mürbe wird, muss ein echter Könner an´s Schweissgerät, vor allem, weil Reparaturbleche kaum mehr erhältlich sind. Die anderen Punkte sind leichter zu beheben, wenn auch manchmal schwer zugänglich.