Was ist so besonders am Renault 16?

Der R16 hat ein Fließheck mit variablem Innenraum!

Variabler Innenraum

Heutzutage hat praktisch jeder Hersteller ein entsprechendes Modell im Programm. Im Jahr 1965 gab es in dieser Klasse allerdings nur konventionelle Autos mit Kofferraum, oder Kombis. Der R16 vereinte die Vorteile beider: Kofferraum von den Passagieren getrennt, und dennoch variabel. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten gab es den R16 ausschließlich mit vier Türen, bei den meisten Modellen waren Liegesitze serienmässig, und die Rücksitzbank liess sich um 15cm verschieben. Der Innenraum bot dadurch 7 verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Dieser Vorteil machte den R16 zum flexibelsten Fahrzeug seiner Klasse.

Der R16 hat links und rechts unterschiedliche Radstände!

Fahrwerk

Die Federung des R16 erfolgt vorne und hinten durch Drehstäbe. Da eine weiche Abstimmung mit langen Federwegen gewünscht war, mussten die Drehstäbe dementsprechend lang sein. Vorne war das kein Problem, weil die Stäbe längs angeordnet waren. Hinten reichten sie über die ganze Fahrzeugbreite - und mussten daher hintereinander angeordnet werden. Daher ist der Radstand links um 6 Zentimeter länger als rechts.

Der R16 neigt sich sehr in den Kurven!

Kurvenlage

Das liegt an der weichen Fahrwerksabstimmung und den langen Federwegen. Aber keine Angst, so schnell wirft man den R16 nicht um. Das Fahrverhalten ist neutral bis untersteuernd ausgelegt. Durch die weiche Federung kann sich der Aufbau in flotten Kurvenkombiantionen auch ganz schön aufschaukeln. Wenn man sich aber einmal an die Kurvenneigung gewöhnt hat, möchte man das komfortable Dahingleiten nicht mehr missen!

Der R16 ist eigentlich ein Mittelmotorauto!

Wie bei seinen "Brüdern" R4, R5 und R6, so ist auch beim R16 der Motor hinter dem Getriebe und dadurch auch hinter der Vorderachse angeordnet. Diese Konstruktion bietet den Vorteil von guter Gewichtsverteilung, und aussergewöhnlich viel Platz im vorderen Fußraum. Das Vorderrad ist praktisch am Eck angeordnet, die Motorhaube konnte flach gestaltet werden. Allerdings ist der Motor dadurch nicht gut zugänglich, im Innenraum wird Platz verschenkt, und bei Bergaufstrecken kann es zu Traktionsproblemen kommen.

Der R16 hat eine Lenkradschaltung!

Lenkradschaltung R16TX

Die Lenkradschaltung war eine Konsequenz aus der Motor-Getriebeanordnung. Bei einer Mittelschaltung muss das Gestänge kompliziert am Motor vorbeigeleitet werden (dass das auch funktioniert, hat der spätere R5 gezeigt). Beim R4 und R6 war das Gestänge über dem Motor angeordnet - diese Lösung kam beim R16 nicht in Frage. Die Motoren waren zu hoch, ausserdem war die Lenkradschaltung elegant, und in den sechziger Jahren weit verbreitet. Ausserdem blieb der Fußraum zwischen den Vordersitzen frei. Der R16 behielt diese Schaltung bis zu seinem Bauende 1980, beim Modell TX sogar mit Fünfgang-Getriebe!

Technische Neuheiten

Bei der Vorstellung des R16 gab es viele Neuheiten, allgemeine und spezifische für seine Klasse: hermetisch geschlossenes Kühlsystem, elektrisch betriebener Kühlventilator, serienmäßig Gürtelreifen und eine Drehstrom-Lichtmaschine. All diese Details, die heute selbstverständlich sind, waren in seiner Klasse vorbildlich.

Was sind Känguru-Scheinwerfer?

Der R16 TS hatte serienmässig Halogen-Fernscheinwerfer, die zuerst auf der Stoßstange montiert waren. Ab 1974 waren das zusätzliche Fernlicht im Hauptscheinwerfer integriert - ein zweiter Reflektor mit Halogenlampe, der vor dem Hauptreflektor angeordnet war.