Das Fahrwerk

Das Fahrwerk des Renault 16 ist im Prinzip eine Weiterentwicklung des R4 aus dem Jahr 1961, dem höheren Gewicht und Leitung angepasst,

Vorne und hinten sind die Räder einzeln aufgehängt, was zu seiner Zeit im der Klasse alles andere als selbstverständlich war. Allerdings hat das Fahrwerk ein paar Eigenheiten, die genauer betrachtet ungewöhnlich erscheinen.

Vordere Aufhängung

Die Vorderräder sind an oberen und unteren Dreiecksquerlenkern aufgehängt, mit Querstabilisator und Teleskopstoßdämpfern. Die Federung erfolgt allerdings über Drehstäbe, die längs angeordnet auf den unteren Querlenker wirken. Da eine weiche (französische) Auslegung gewünscht war, sind die Drehstäbe entsprechend lang - was bedeutet, dass sie unterhalb der Vordersitze enden. Der Federweg beträgt vorne 20 cm.

Hintere Aufhängung

Die Aufhängung der Hinterräder ist vielleicht noch exotischer: an einfachen Längslenkern mit Teleskopstoßdämpfern, Querstabilisator und Drehstäben wirk das Ganze noch nicht so wild. Allerdings hat der R16 rechts und links unterschiedliche Radstände! Das linke Hinterrad ist 6 cm weiter hinten als das rechte! Der Grund ist, dass eben aufgrund der weichen Federung ebenfalls lange Drehstäbe verwendet wurden. So lang, dass sie - quer auf den Längslenker wirkend - über die gesamte Fahrzeugbreite reichen. Daher konnten sie nur hintereinander angeordnet werden, und das ist der Grund für dieses Kuriosum. Hinten beträgt der Federweg sogar 30 cm!

Sobald man sich an die manchmal abenteuerliche Kurvenlage gewöhnt hat, möchte man das äusserst komfortable Fahren nicht mehr missen. Im Gegensatz zu vielen andern Oldtimern hat der R16 keine Schmiernippel, das gesamte Fahrwerk ist wartungsarm. Lediglich Verschleissteile wie Traggelenke, Kugelbolzen oder die Silentlöcke der Hinterradaufhängung werden mit den Jahren und Kilometern müde.