Die neue Autobahn reicht nun bis Pirovac, von wo es dann nur mehr ca. 20 km bis Vodice sind, und sie verkürzt die Strecke um 30 km, aber die Fahrzeit um mindestens 1,5 Stunden (Abfahrt Wien: 07.00 Uhr, Ankunft Marina Vodice: 14.20 Uhr mit drei Pausen). Gar nicht müde saßen wir gleich nach der Ankunft bei einem guten Cappucchino im Marina-Restaurant, da unser Schiff noch nicht fertig war. Der Check-In verlief kurz und informativ. Beim Einräumen kam weder Stress noch Schweiß auf, denn es war auch für diese Jahreszeit noch viel zu kalt. Das Abendessen beim Burin war noch immer sehr gut und der Wein, den wir bereits am Nachmittag gekauft hatten, schmeckte danach am Schiff ebenso.
Sonntag, 24. April 2005
Trotz des kalten und schlechten Wetters und des nicht enladenden Wetterberichts legten wir nach dem Frühstück an Bord von Vodice ab und fuhren Richtung Trogir. Das ursprüngliche Ziel Korcula mußten wir auf Grund der Wettervorhersagen leider aufgeben: Windstärke bis 7 Bft und Seegang 4, auch für den nächsten Tag war keine Besserung in Sicht. Mit zweimal gerefften Segeln fuhren wir an der Kreuz bis kurz vor Primosten, wo wir die Segel ganz bargen und unter Motor weiterfuhren, denn trotz guten Segelwindes gewannen wir keine Höhe um unser Ziel zu erreichen. Leicht durchnässt erreichten wir Trogir am späten Nachmittag und legten in der ACI-Marina als letztes Schiff am Steg ganz aussen an. Der Marinero gab uns gleich zwei Murings und zu verstehen, daß das Wetter schlechter werden wird. Nach einem kleinen Spaziergang erreichten wir das Tragos, in dem wir hervorragend essen konnten. Beim Schlafengehen gab es zwei Aufschreie: bei Martin und Robert B. waren die Luken nicht wirklich dicht, wahrscheinlich altersbedingt, und so kam es, daß die oberen Stockbetten naß waren. Der Umzug in die unteren Betten passierte mit den üblichen Schimpftiraden.
Montag, 25. April 2005
Hafentag! Wetterbericht: Wind 8 Bft., Spitzen bis 10 Bft, Seegang: 4-5. Am Vormittag besuchten wir die Altstadt von Trogir und am Nachmittag war relaxen angesagt.
Dienstag, 26. April 2005
So als ob nichts gewesen wäre, schien am Morgen bereits die Sonne und der Himmel zeigte sich von seiner blauesten Seite. Die Temperaturen waren aber immer noch nicht hoch. Die Fahrt bis zur Durchfahrt von Solta und Brac legten wir unter Segel in Schmetterlingsstellung zurück, durch die Durchfahrt konnten wir ebenso segeln, wie zur Insel Sv. Klement. Das passierte allerdings so rasch, daß wir noch genug Zeit hatten, die Insel gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. In der ACI-Marina lagen außer uns noch drei andere Schiffe, es wurde am Abend aber auch nicht mehr. Nach dem traditionellem Rundgang in die Kneipenbucht nahmen wir das Abendessen an Bord ein: Nudelsuppe und überbackene Brote.
Mittwoch, 27. April 2005
Nach einer ersten etwas wärmeren Nacht saßen wir entsprechend locker beim Frühstück. Martin legte vom Steg ab und fuhr zur Ausfahrt der Marina. Da kam uns ein Polizei-Boot entgegen, daß trotz mehrfacher Ausweichmanöver genau auf uns zuhielt. Sie forderten uns auf, längseits zu gehen, um eine Kontrolle durchzuführen. Unsere Papiere waren vollständig und in Ordnung, sodaß wir kurze Zeit später unseren Weg fortsetzen konnten. Allerdings unter Motor, den der Wind blieb heute vormittag aus. Bei der Überfahrt zur Insel Vis konnten wir eine Delphin-Familie beobachten, die lautstark das Wasser am Rücken ausblies. Guter Segelwind kam auf, nachdem wir die Insel Vis auf seiner Ostseite passiert hatten. In Komiza war auch noch wenig los und so konnten wir problemlos an der hohen Kaimauer anlegen. Das Cafe war von vielen Tauchern besucht, die ebenso wie wir, die warme Luft, die Sonne und den Kaffee genossen. Am Abend schlenderten wir langsam durch den Ort, mit dem Ziel: Restaurant Bako. Robert B. und Christian, beide erstmals in Komiza, staunten nicht schlecht, als sie das Aquarium mit den Hummern und Krebsen sahen. Das Essen war so hervorragend, daß wir uns nachher fast nicht mehr bewegen konnten, denn keiner wollte etwas über lassen.
Donnerstag, 28. April 2005
Nun dürfte es der Wettergott gut mit uns gemeint haben, denn auch heute war schönes Segelwetter, das die Überfahrt nach Rogoznica zu einem Erlebnis machte. Fast die gesamt Strecke konnte unter Vollbesegelung und ohne Wende absolviert werden und die Einfahrt in die Marina war sogar mit Schmetterlingsstellung der Segel möglich. In der Marina waren so viele große Schiffe, daß man fast Minderwertigkeitsprobleme bekommen könnte. Ein schwerer Hustenanfall von Robert K. konnte nach einem Besuch der nahe gelegenen Apotheke behoben werden. Im Lokal Atrium gab es immer noch das ausgezeichnete Rogoznica-Schnitzerl und sehr gute gefüllte Pleskavica, die den Gaumen jubeln ließen.
Freitag, 29. April 2005
Auf direktem Weg, mit einer Wende, und unter Vollzeug gelangten wir zur Insel Zirije in die Bucht Stupica. In der sonst so an Bojen reichen Bucht waren anscheinend alle Boje noch im Winterschlaf, denn es waren gerade mal drei Bojen ausgelegt. Es war trotzdem kein Problem, eine Freie zu finden, die Bucht gehörte uns alleine. So konnten wir eine ruhige Mittagspause einlegen und noch einmal so richtig die Natur geniessen. Die abschließende Überfahrt nach Vodice gestaltete sich durchaus noch interessant (siehe stabile Seitenlage weiter unten), da der Wind am Nachmittag auffrischte. An der Tankstelle war nix los und so legten wir gleich danach in der Marina, empfangen von den AYC-Marineros, am Steg wieder an. Im Restaurant Burin wurden wir wieder sehr freundlich empfangen und das Essen ließ keinen Zweifel aufkommen, daß wir irgendwann wieder hierher kommen werden.
Samstag, 30. April 2005
Um 08.15 Uhr fuhren wir von der Marina Vodice ab und die neue Autobahn brachte uns rasch nach Hause und so waren wir bereits um 16.00 Uhr in Wien.
Resümee:
Das schlechte Wetter zu Beginn störte uns nicht wirklich, man muß eben immer das Beste daraus machen. Der Rest des Törns verlief so, wie wir es uns vorgestellt hatten: segeln und Sonne. Die Mitarbeiter von AYC sind immer noch freundlich und hilfsbereit, das Essen schmeckt (zwar ein bißchen teurer, aber) immer noch genauso gut, das Land bleibt interessant und das Revier ist immer noch nicht vollständig von uns erkundet. Das läßt den Schluß zu: wir kommen wieder !!