![]() |
Aus den Nachrichten der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wien-Floridsdorf Juni 2002 |
Seite2 Zum Nachdenken Aktion Gemeindeschwester Seite3 Servus Nachbar, wie gehts,wie stehts? Seite4 Biblische Meditation Seite5 Der Keller ist anders s´Kirchenbankerl Es tut sich was in K+K Seite6 Konfirmationen 2002 Seite7 Bauvorhaben Einblicke - Ausblicke E-Mail an die Pfarrgemeinde |
SERVUS NACHBAR! WIE GEHT´S WIE STEHT´S? Die methodistische Gemeinde in der Bahnsteggasse ist 1921 entstanden. Im August dieses Jahres wurde von der Methodistenkirche eine Tagesheimstätte für unzählige Kinder eingerichtet. In der Nachkriegszeit herrschte in Wien eine große Not, vor allem auch unter Kindern. Da die Menschen nach dem Krieg für das Evangelium aufgeschlossen waren und auch nach materieller Hilfe suchten, wurden Gottesdienste gehalten und eine Art Suppenküche betrieben. Zwar gab es Anfeindungen und Widerstände in diesem v.a. kommunistischen Umfeld, aber es entstand eine kleine Gemeinde mit einer großen Kinderschar. Es gibt uns also seit über 80 Jahren. In dieser Zeit hat die Gemeinde Höhen und Tiefen erlebt. Manchmal schien es, als würde die Gemeinde mehr und mehr aussterben, dann gab es wieder Zeiten, in der wieder junge Menschen zur Gemeinde kamen und andere zuzogen. Zur Zeit erleben wir eine frohe Gemeinschaft von jung und alt. Es kommen im Durchschnitt mehr als 30 Menschen zum Gottesdienst und einige Kindern nehmen parallel zum Gottesdienst an der sog. "Sonntagsschule" teil. Unsere Gemeindeglieder wohnen v.a. im 21. und 22. Bezirk und in Niederösterreich, manche kommen auch aus anderen Teilen Wiens. Ich bin seit Oktober zuständig für die Gemeinde und betreue sie neben meinen Aufgaben als Superintendent. Viele Aufgaben und Aktivitäten geschehen zusammen mit der größeren methodistischen Gemeinde in Wien-Fünfhaus. So wird die Jugendarbeit gemeinsam gemacht, aber es gibt auch einen gemeinsamen Seniorentreff. Unsere Kinder besuchen in der Regel den evangelischen Religionsunterricht. In unseren Räumen haben wir noch eine zweite Gemeinde, die nach uns um 11.30 Uhr ihren Gottesdienst feiert. Es ist eine koreanische Methodistengemeinde, deren koreanischer Pastor Young-Sik Choi auch in unserem Haus in der Bahnsteggasse mit seiner Familie wohnt. Viele sind Musikstudenten, manche leben auch schon längere Zeit in Wien. Die koreanischen Schwestern und Brüder bringen noch einen internationalen Flair in unsere schlichten Räume. Sie zeigen uns, dass die Kirche nicht national ist und auch die Methodistenkirche eine welt-weite Kirche ist. Dreimal im Jahr feiern wir einen gemeinsamen Gottesdienst, der v.a. musikalisch von den ko-reanischen Geschwistern bereichert wird. Die Evangelisch-methodistische Kirche geht auf das soziale und evangelistische Wirken des anglikanischen Geistlichen John Wesley im 18. Jhdt. zurück, der in einer Zeit der beginnenden Industrialisierung sich um die Nöte der Arbeiter und deren Familien in England kümmerte. Er deckte viele soziale Missstände auf und schaffte Abhilfe, wo er konnte. So entstand eine Erneuerungsbewegung in der Kirche von England, aus der dann 1784 in den neu gegründeten USA die Methodistenkirche hervorging. Wir sind eine evangelische Kirche, die ihre Wur-zeln in der anglikanischen Tradition hat. Seit mehr als 10 Jahren verbindet uns mit der Evang. Kirche AB und HB in Österreich eine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. Die positiven Kontakte zur Evang. Kirche haben an manchen Orten zur Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen wie Religionsunterricht und Krankenhausseel-sorge geführt. Ich würde mich freuen, wenn zwischen unseren beiden Gemeinden weiterhin so gute Beziehun-gen bestehen und auch noch verstärkt werden können, und, wo dies möglich und gewünscht ist, es auch hin- und wieder eine Zusammenarbeit geben könnte. Unsere Kirche finden sie auch im Internet unter: http://www.emk.de Sup. Pastor Lothar Pöll |
![]() |