The passing of the Techno-Mages - Book 1:
Casting Shadows
Veröffentlichung:
2001, 336 Seiten
Autorin: Jeanne Cavelos
Verlag: Del Rey
Anmerkung: Ich widme bei diesem Roman dem Inhalt deutlich mehr Aufmerksamkeit als gewöhnlich (wobei ich natürlich trotzdem darauf achte, keine Spoiler wiederzugeben). Wer den Roman schon kennt, sollte also besser gleich zu meiner Kritik wechseln...
Das Buch spielt während des Novembers und Dezembers des Jahres 2258,
also gegen Ende der 1. Staffel. Elric's Schüler Galen (Elric ist der
Technomagier aus der B5-Folge „Eine Frage der Farbe“, Galen kennen wir
bereits aus "Waffenbrüder" und "Crusade") bereitet sich auf
seine Einweihungszeremonie vor. Elric ermutigt ihn dazu, sich für diesem Anlass
einen eigenen Zauberspruch zu überlegen, anstatt einfach nur die Sprüche
anderer zu imitieren oder abzuwandeln. Galen benutzt eine ganz eigenwillige
Sprache, in denen er die Zaubersprüche mittels Gleichungen erstellt. Er
erkennt, dass in seiner Sprache sämtliche Zaubersprüche aus 2 Gleichungen oder
mehr bestehen, und fragt sich, was wohl passieren würde, wenn er die Gleichung
für Kontrolle weglassen würde, und nur die „Basisgleichung“ aufruft.
Nun ja, dass dabei nichts Gutes herauskommen kann, wird jedem Leser wohl
gleich klar werden, und tatsächlich: Im Beisein von Elric und einigen anderen
Schülern, die sich auf ihre Einweihungszeremonie vorbereiten (darunter ua.
Elizar, ein guter Freund von ihm und der Sohn des Anführers des Zirkels der
Technomagier, sowie Isabelle, in die er sich sofort verliebt) ruft er die
Gleichung auf, und erschafft eine Blase, die sich immer weiter ausdehnt und in
der das uns bekannte Universum quasi nicht mehr existiert. Galen hat keine Macht
über die Gleichung, und nur dank Elric's Einschreiten kann der Prozess gestoppt
werden. Als er sich vom Schock erholt hat, zeigt Galen Elric, wie er den Spruch
gefunden hat. Elric meint, dass es wohl an Galen’s Sprache liegen dürfte, dass
er diesen Spruch entdeckt hat. Obwohl der Zauberspruch nicht beendet wurde, ist
man sich ziemlich sicher dass es sich dabei um einen Zauberspruch der Zerstörung
handelt, und Galen muß Elric versprechen, ihn nie wieder zu benutzen.
Am Abend vor der Zeremonie sieht Galen, dass sein Freund Elizar (der ihn
zuvor über eine sich nähernde Bedrohung für die Technomagier informiert hat)
sich mit Isabelle unterhält. Isabelle hat es mit Hilfe ihrer Sprache geschafft,
einen sehr starken Schild zu erschaffen, und Elizar möchte unbedingt wissen,
wie sie dies geschafft hat. Als Galen hinzustößt, möchte Elizar von ihm alles
über den Zauberspruch der Zerstörung wissen. Da Elric ihm aber aufgetragen
hat, niemandem zu erzählen, wie er den Spruch gefunden hat, schweigt er,
weshalb Elizar ihn und Isabelle als Verräter bezeichnet, die ihre Macht nur für
ihre eigenen Zwecke ausnutzen wollen. Er bereitet sich darauf vor, die beiden
mit einem Zauberspruch anzugreifen. Isabelle kreiert sofort ihren Schild, und
Galen, der Isabelle um jeden Preis beschützen will, ruft aus einer Art Reflex
heraus den letzten Spruch auf, den er aktiviert hatte: Den Spruch der Zerstörung.
Es gelingt ihm zwar diesmal, die Entwicklung zu stoppen, doch Elizar ist von
Flammen umgeben und zieht sich schwere Verbrennungen zu.
Der Aufbau dieser Trilogie erinnert sehr an Babylon 5 selbst: Auch dort wurde
anfangs sehr großes Augenmerk darauf gerichtet, die Charaktere vorzustellen,
Hintergrundinformationen zu geben, die Geschichte ins Laufen zu bringen, und den
Weg für interessante zukünftige Entwicklungen freizumachen. Genau so liest
sich das Buch dann auch, und wenn man sich so wie ich nicht unbedingt für die
Technomagier interessiert, sind vor allem die ersten 100 Seiten wohl eher
uninteressant. Das ändert sich schlagartig, als Galen den Zauberspruch der
Zerstörung entdeckt. An diesem Punkt hat man schon so seine Vermutungen, wohin
sich die Geschichte entwickeln wird, doch die letzten 100 Seiten stellen dies
alles auf den Kopf, und man wird mit Ereignissen konfrontiert, die man
(zumindest im 1. Drittel der Geschichte) bestimmt (noch) nicht erwartet hätte.
Was das Buch besonders interessant macht, ist die herausragende
Charakterisierung, allen voran natürlich die von Galen. Hier wird uns kein
weiterer typischer Held vorgestellt, sondern jemand, der ganz offensichtlich
seine Schwächen und Probleme hat, ein Mann mit einer recht traurigen
Vergangenheit, die ihn genau zu dem verschlossenen Menschen gemacht hat, der er
jetzt ist. Gerade als er dabei ist, sich langsam zu öffnen, passiert etwas, dass
ihn einerseits nur noch verschlossener macht, ihn sich andererseits aber auch für
eben diese Entwicklung hassen lässt. Nicht gerade eine günstige Konstellation,
und ich bin wirklich schon gespannt, wie es mit ihm in den folgenden beiden
Romanen weitergehen wird. Doch nicht nur Galen, auch alle anderen Charaktere
bestechen durch ihre ganz eigenen Einstellungen und Persönlichkeiten. Niemand
in diesem Buch ist frei von Fehlern, und eben das macht es so interessant.
Fazit: Ein klares „Kaufen & Lesen“, und das nicht nur für B5-Fans...
Wertung: (9/10)
Verfasser: cornholio
Themenverwandte Reviews:
The Shadow within
The passing of the Technomages -Book 2: Invoking Darkness
The passing of the Technomages - Book 3: Summoning Light
The passing of the Technomages - Kurzreview zur Trilogie
Cover © 2001 Del Rey