Das Multiversum 3: Ursprung

(Manifold 3: Origin)

 

Veröffentlichung: 2003 (2001), 685 Seiten

Autor: Stephen Baxter

Verlag: Heyne

Wer gehofft hat, dass Stephen Baxter für seine Romanreihe wenigstens einen interessanten, überzeugenden und den Gesamteindruck der Trilogie deutlich verbessernden Schluss fabriziert, wird enttäuscht. Denn so wie schon bei Raum, handelt es sich wieder um einen gänzlich eigenständigen Roman, und wieder ist dieser deutlich schwächer als sein Vorgänger...

Reid Malenfant ist gerade zusammen mit seiner Frau Emma auf der Rückreise von einer Besprechung, da erscheint plötzlich ein neuer, roter, Mond am Himmel. Doch damit nicht genug, findet man auf einmal in der Atmosphäre des Planeten ein seltsames, blaues Artefakt. Reid kann der Versuchung nicht widerstehen, dieses genauer in Augenschein zu nehmen, doch er überschätzt sich: Er verliert die Kontrolle über sein Flugzeug, und Emma und ihm bleibt nichts anderes übrig, als auszusteigen. Doch auch hier geht etwas schief, denn Emma blieb dabei zu nahe am Artefakt, und wurde in den seltsamen blauen Kreis gezogen. Während Reid alles Menschenmögliche versucht, um herauszufinden, wohin es sie verschlagen hat, findet sich Emma auf dem roten Mond wieder. Doch sie ist nicht allein: verschiedenste menschliche Rassen, darunter auch weit entfernte Vorfahren, befinden sich auf den Mond. Offenbar wurden auch sie durch das blaue Portal dorthin gebracht, und schon bald stellt sich heraus: Sie kommen alle von der Erde, allerdings nicht aus unterschiedlichen Epochen, sondern aus anderen Dimensionen.

Um Himmels willen, was ist nur in den guten Herrn Baxter gefahren? Bei "Ursprung" handelt es sich leider um einen der schlechtesten Romane, die ich in meinem bisherigen Leben gelesen habe. Die Handlung zieht sich diesmal schon ab der ersten Seite beinahe unerträglich dahin, auf Höhepunkte wartet man vergeblich. Der absolute Tiefpunkt ist aber erreicht, wenn Baxter die Handlung des Romans aus der Sicht eines der Urmenschen beschreibt. Es waren diese Stellen, an denen ich das Buch am liebsten in die nächste Ecke geschmissen hätte... überflüssig, uninteressant, völlig misslungen und abstoßend. 

Fazit: Der letzte Teil der Multiversum-Trilogie ist leider ein völliger Reinfall. Langweilig, uninteressant, und diesmal findet sich leider im Gegensatz zu den Vorgängern nicht mal ein interessantes Ende, dass einem das Gefühl gibt, es hätte sich im Endeffekt doch noch bezahlt gemacht, sich durch die unzähligen Seiten davor durchzukämpfen. Eine ganz klare "im Regal stehen lassen, und das Geld lieber für besseres sparen"-Empfehlung von mir, denn dieses Buch ist leider ein Zeitdieb erster Güte. Shame on you, Mr. Baxter! 

Wertung:  (1/10)

Verfasser: cornholio

 

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Cover © 2003 Heyne