Rückkehr zum Mars

(Return to Mars)

Veröffentlichung: 2001 (1999), 687 Seiten

Autor: Ben Bova

Verlag: Heyne

Ein weiteres Mal soll die Menschheit zum Mars aufbrechen. Als einziges Mitglied der alten Besatzung ist auch Jamie Waterman wieder mit an Bord. Schon bald gibt es Konflikte zwischen Jamie, den Wissenschaftlern und den Sohn eines Milliardärs, der zugleich Hauptsponsor der Mission ist. Während Jamie unbedingt zum Mauervorsprung zurückkehren will, um seine Behauptung zu beweisen, ist Letzterer vor allem daran interessiert, während der Mission die Kosten wieder hereinzubringen (durch Live-Übertragungen im Internet etc.) und den Mars möglichst bald zu einem Touristenzentrum zu machen. Die Wissenschaftler wiederum halten von Jamie's angeblicher Entdeckung nicht viel, und haben alle verschiedene Wünsche, was die Mission betrifft. Schließlich schafft es Jamie doch, die Gruppe dazu zu bewegen, den Mauervorsprung zu erforschen. Wird er dort auch tatsächlich das finden, was er zu finden erhofft?? 

Mir hat "Rückkehr zum Mars" viel besser gefallen als Bova's erster Mars-Roman. Der von mir an Teil 1 kritisierte doch recht hohe Soap-Anteil wurde deutlich zurückgeschraubt, glücklicherweise jedoch ohne auf die sicherlich wichtige Darstellung der verschiedenen Beziehungen der Astronauten vollständig zu verzichten. Zwar sind auch diesmal am Ende die Konflikte innerhalb der Besatzung (mit einer Ausnahme) ausgeräumt, allerdings geschieht dies hier in einem anschaulichen Prozess, und nicht wie im Vorgänger von einer Seite auf die nächste. Das Rätsel um den Mauervorsprung wird natürlich gelöst, und sogar eine kleine Kriminalstory hat Ben Bova diesmal eingebaut (Gibt es einen Saboteur unter der Besatzung?). Vor allem sind es aber wieder die sehr interessanten Einblicke in die außergewöhnliche Natur unseres Nachbarplaneten, die mich begeistern konnten. Ben Bova versteht es, dem Leser näher zu bringen, was es bedeuten bzw. wie es sein muss, auf dem Mars zu wandeln und diesen zu erforschen. Dank der diesmal deutlich zurückgenommenen Soap-Anteile bietet sich eben dafür noch mehr Zeit als im Vorgänger, und gemeinsam mit dem höheren Tempo und einigen spannenden offenen Fragen und Entwicklungen schafft dies ein faszinierendes und aufschlussreiches Lesevergnügen. 

Fazit: "Rückkehr zum Mars" vereint die Stärken des ersten Romans in sich, und verzichtet gleichzeitig auf einige seiner Schwächen. Insofern gehört dieser Roman sicher zu den Besten der "realistischen" SF-Literatur.


Wertung:  (7/10)

Verfasser: cornholio

 

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Cover © 2001 Heyne