Jupiter

 

Veröffentlichung: 2004 (2003), 519 Seiten

Autor: Ben Bova

Verlag: Heyne

Auf einer riesigen Raumstation in der Umlaufbahn von Jupiter haben Wissenschaftler damit begonnen, die Atmosphäre des Gasriesen zu erforschen und nach Leben zu suchen. Damit ziehen sie den Unmut der die Erde regierenden religiösen Fanatiker auf sich, die daraufhin den Wissenschaftler und Pfarrerssohn Grant Archer zur Station schicken, der für sie die Beobachtungen und Fortschritte der Forschungsstation beobachten soll. Doch auch er kann sich schon bald der Faszination des riesigen Planeten nicht entziehen...

In seinem neuesten Roman wendet sich Ben Bova dem Jupiter zu. Auf den ersten Seiten beschreibt er eine von religiösen Fanatikern beherrschte Erde, dessen Schilderung für mich nicht wirklich überzeugend war. Auch, was an der Entdeckung intelligenten Lebens auf den Jupiter so schlimm sein soll, wo man doch bereits auf dem Mars Spuren intelligenten Lebens gefunden hat, konnte ich trotz Bovas Versuch einer Begründung nicht nachvollziehen. Die verschiedenen Kirchengemeinschaften haben doch in der Vergangenheit oft gezeigt, dass sie jedwede noch so sehr ihrem Glauben widersprechende Entdeckung überstehen können. Auch erscheint es mir nicht schlüssig, dass die "Neue Ethik" zwar einerseits versucht, die Suche nach intelligentem Leben außerhalb der Erde zu unterbinden, andererseits Geburtenkontrolle erlaubt sein soll, ist doch die Abtreibung in vielen Glaubensgemeinschaften immer noch ein Tabu, dessen Bedeutung ich höher einschätze als allfällige "gottlose" wissenschaftliche Entdeckungen. Insofern hatte dieser Roman von vornherein ein Problem: Bova hat mich in gewisser Weise schon auf den ersten Seiten verloren, da mir die Ausgangslage des Buches einfach nicht realistisch erschien. Glücklicherweise konzentriert sich Bova nach diesen ersten Seiten wieder auf den Planeten (was er in "Venus" ja leider verabsäumt hat), und so findet der Roman danach auch zu alter "Mars"-Stärke zurück. Während der Mittelteil noch nicht ganz so zu überzeugen vermag (wo sich Bova wieder einmal in technischen Details und Soap-Elementen zu verlieren droht), vermag es der abschließende Teil rund um die eigentliche Mission dann schließlich den Leser richtig zu fesseln und zu faszinieren.

Fazit: "Jupiter" ist sicher besser als der doch sehr enttäuschende unmittelbare Vorgänger "Venus", die Qualität seiner Mars-Romane vermag Ben Bova aber leider bei weitem nicht zu erreichen.

Wertung:   (4/10)

 

Verfasser: cornholio

 

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Cover © 2002 Heyne