05:00 - 06:00
Staffel 3, Folge 17
Mit Hilfe von Alvers gelingt es der CTU, die Identität
des Erpressers festzustellen. Es handelt sich dabei um Stephen Saunders, einen
ehemaligen Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes MI-6, der beim
Kosovo-Einsatz unter Jacks Leitung gefangen genommen und daraufhin für tot erklärt
wurde. Nun will er sich scheinbar an der USA rächen, die ihn für den Einsatz
angefordert hat, und der er offensichtlich die Schuld an seinem weiteren
Schicksal gibt. Im Hotel spitzt sich die Lage indes
zu, und mit Gael ist auch das erste Opfer des Virus zu beklagen. Jack und
Chase bringen indes eine Bekannte von Saunders in die LA-Zentrale des MI6, um
sie dort zu verhören, doch das Gebäude wird angegriffen und nur in
allerletzter Sekunde gelingt es Jack, die Festplatte mit den Daten über
Saunders zu retten, ehe das Gebäude in die Luft fliegt. Als Chapelle
schließlich Saunders durch die Überprüfung von Kontenbewegungen immer mehr
auf die Schliche zu kommen droht, wendet sich dieser mit einer neuen Forderung
an Präsident Palmer: Bis 7 Uhr möchte er Chapelle’s Leiche haben...
Auch in dieser Folge wird wieder ein konstant hohes Niveau von Spannung
und Dramatik geboten. Besonders berührend und erschreckend ist Gaels letztes Gespräch
mit Michelle und die Szene danach, als sie Tony darum bittet, Selbstmordpillen
ins Hotel zu bringen. Für Spannung sorgt insbesondere die neue Spur zu
Saunders, welche die CTU verfolgt. Nach einer gewohnt gut inszenierten
Schießerei im MI6-Gebäude gelingt es Jack schließlich quasi
in letzter Sekunde, das Gebäude vor der Explosion zu verlassen. Interessant und
überraschend jedoch das erstaunlich frühe Ableben der Saunders-Bekannten -
hier ist es "24" wirklich mal wieder gelungen, mich kalt zu erwischen.
Positiv fällt zudem auf, dass Palmer nun endlich wieder in die Haupthandlung
integriert ist - wirkten seine bisherigen separaten Handlungsstränge doch etwas
aufgesetzt. Es ist wirklich interessant und teilweise auch frustrierend (auf
eine positive Art und Weise )
mit anzusehen, wie er wohl oder übel den Wünschen des Erpressers nachgeben
muss, da er sonst das Leben von tausenden Amerikanern gefährden würde. Sehr interessant ist auch, dass Michelle bisher noch keine Anzeichen
einer Infektion zeigt. Sollte sie etwa tatsächlich dagegen immun sein, oder
wollen uns die Macher hier nur in Sicherheit wiegen, damit uns die Diagnose dann
um so härter trifft?
Am
Ende serviert man uns dann wieder einmal eine wirklich fiese Wendung und einen
harten Cliffhanger rund um die Forderung von Saunders, ihm Chapelle's Leiche zu
liefern. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich mir nicht vorstellen kann,
dass mich sein Tod sonderlich berühren würde, gehörte er doch, gelinde
gesagt, noch nie zu meinen Lieblingsfiguren der Serie. Im Gegensatz zu
Mason, der mir trotz seiner ganzen Schwächen, der teilweise wenig sympathischen
Entscheidungen und seiner kritischen Einstellung zu Jack schon in der 1. Staffel
durchaus sympathisch war und sich in der 2. Staffel dann vor seinem Tod
endgültig zu einem meiner Lieblingscharaktere gemausert hat, ist für mich
Chapelle einfach nur der dumme, unkooperative und unsympathische Chef, der Jack
und Co. in den vorangegangenen Staffeln eigentlich nur laufend Steine in den Weg
und sie bei ihrer Arbeit behindert hat. Im Gegensatz zu Mason konnte ich seine
Einstellung und sein Verhalten nie so recht nachvollziehen, vermutlich auch
deshalb war er mir schon immer absolut unsympathisch und so eine Art männliche
Sherry. Auch in dieser Folge wurde mein Eindruck gleich zu Beginn wieder mal
bestätigt, als er zu Tony meint er solle Michelle einfach abschreiben - dass er
mit diesem Verhalten nicht gerade meine Sympathien gewinnt, dürfte wohl
verständlich sein. Da hilft es auch nichts wenn er ein paar Folgen zuvor Jack
angeboten hat, beim Bericht zur Drogensucht ein Auge zuzudrücken und hier in
dieser Episode schließlich der Ausgabe der Selbstmordpillen zustimmt. Einigen
mag dies bereits genügen, um ihnen eine andere Seite von Chapelle zu zeigen und
ihn zumindest ansatzweise sympathisch zu machen, aber so leid es mir tut, da
kann ich nicht so recht zustimmen. Zwei nette, menschliche Gesten sind mir
einfach viel zu wenig, um 65 Folgen Arschlochtum auszugleichen. Und so bin ich zwar schon durchaus
gespannt, wie Palmer auf diese Forderung reagieren wird und ob es gelingt,
Chapelle's Leben zu retten... aber sonderlich mitfühlen tue ich nicht.
Fazit: Eine tolle Folge mit gut inszenierter Action, spannenden Entwicklungen, einigen berührenden Momenten und einem fiesen Cliffhanger.
Wertung:
Verfasser: cornholio
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