20:00 - 21:00

 

Staffel 3, Folge 8

Endlich ist klar, was es mit der Virusdrohung auf sich hatte: Es gibt keine! All das war lediglich ein von Jack, Tony und Gael ausgeklügelter Plan, um Bauer wieder bei den Salazar’s einzuschleusen. Der Grund: Vor ein paar Monaten geriet ein sehr gefährlicher biologischer Virus in Umlauf. Da die Salazars über gute Kontakte verfügen, sollen sie den Virus über Jack als Mittelsmann kaufen. Danach soll die CTU auftauchen und den Virus konfiszieren. Doch Ramon traut Jack nicht über den Weg, und als schließlich auch Chase (der in den Plan noch nicht eingeweiht ist) bei den Salazar's auftaucht, droht die Lage zu eskalieren... 

Eigentlich hatte diese Folge gute Chancen, noch einmal einen Tick besser zu sein als die Vorangegangene - immerhin wurde uns am Ende der letzten Folge eine nicht 100%ig überzeugende, aber nichtsdestotrotz Hochspannung versprechende Auflösung präsentiert, die bei mir durchaus Interesse und Vorfreude auf den weiteren Verlauf der Handlung geweckt hat. Dass ihr dies im Endeffekt doch nicht gelingt liegt vor allem an der sehr konstruiert wirkenden und wenig gelungenen Handlung rund um Chase. Zuerst gelingt es Tony und Co. nicht, ihn zu erreichen, danach fehlt ihnen die nötige Zeit, um ihn die recht wichtige Nachricht rund um Jack und seinen Auftrag mitteilen zu können. In Salazar's Hazienda kommt es dann schließlich zur Konfrontation, bei der nicht nur just die für das Gelingen der Mission so wichtige Uhr vernichtet wird, außerdem kommt es zu einer Szene, in der Jack seinen alten Partner erschießen soll, um die Salazars von seinen Absichten zu überzeugen. Besagte Szene ist für mich die bisher mit Abstand schlechteste Szene der Staffel - was nicht nur daran liegt, dass sie unheimlich klischeehaft ist und in ähnlicher Form schon in unzähligen Filmen und Serien zu sehen war (ja sogar bei "24"!), sondern auch, weil ich die Zwickmühle von Jack nicht ganz verstehen kann und sein Verhalten in dieser Situation nicht so recht Sinn ergeben will. 

Zuerst mal ist anzumerken und daran zu erinnern, das Jack Chase ja bereits beim Gefangenenausbruch überwältigt hat - sollte das für Ramon nicht schon Beweis genug sein, dass die beiden keine Partner mehr sind? Offenbar nicht, und so zwingt er Bauer dazu, Chase zu erschießen - und der drückt wie es nicht anders zu erwarten war kalt lächelnd ab. Wenig überraschend: Die Waffe war nicht geladen. Nun könnte man diese Szene ja so erklären, dass Jack aufgrund des Gewichts der Waffe wusste, dass sie nicht geladen war und er Chase somit nicht töten konnte - dennoch klingt das für mich doch recht stark nach einer Ausrede. Und das Jack Chase tatsächlich so kaltblütig ermordet hätte, um seine Mission nicht zu gefährden, will mir nicht so recht zu ihm passen. Ich meine, er hat ja nicht mal Nina oder den Präsidenten erschossen, als seine Familie in Lebensgefahr schwebte! Da hätte es doch wirklich eine bessere Lösung geben, als sich darauf zu verlassen, dass die Waffe nicht geladen sein wird. Warum nicht die Salazar's davon überzeugen, dass Chase lebend für sie mehr wert ist? Oder sich einfach weigern, ihn zu töten, und ihnen erklären, dass er zwar ein Verräter, aber deshalb noch lange kein Mörder ist? Wäre es nicht deutlich realistischer und glaubwürdiger, dass Jack zwar die Seiten wechselt, aber trotzdem nicht kaltblütig seinen alten Partner ermorden kann, als wenn er einfach so abdrückt?

Davon abgesehen bot die Folge aber durchaus ansprechende Unterhaltung. Besonders gefallen hat mir der Gastauftritt von Connor O'Farrell, der bereits vor kurzem in Enterprise zu sehen war und mir insbesondere aus "Without a Trace" als Schuldirektor mit Vorliebe zu jungen Knaben noch ein Begriff ist. Auch hier lässt seine schauspielerische Leistung mal wieder nicht das Geringste zu wünschen übrig, und da sich auch diese Rolle mal wieder sehr von seinen in "Enterprise" bzw. "Without a Trace" dargestellten Figuren unterscheidet, beweist er hier meines Erachtens erneut seine große Wandlungsfähigkeit. Von der letzten, etwas missglückten Szene einmal abgesehen waren auch die Szenen zwischen Jack und Ramon wieder einmal großartig. Und: Im Gespräch mit Claudia erfahren wir nun scheinbar endlich den Grund für Jack's Trennung von Kate Warner. Schade nur, dass durch die Wendung rund um Chase der überwiegend positive Eindruck der Episode doch stark getrübt wird.

Fazit: Die recht konstruiert und übertrieben wirkende Wendung rund um Chase ist der Hauptgrund, warum mich diese Episode trotz einiger gelungener Szenen nicht wirklich überzeugen konnte.

Wertung:     

 

Verfasser: cornholio

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   21:00 - 22:00

   19:00 - 20:00

 

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