19:00 - 20:00
Staffel 5, Folge 13
Die
Katastrophe ist perfekt: Das Nervengas wurde in der CTU freigesetzt, und die
Mehrzahl jener, die es nicht mehr rechtzeitig geschafft haben aus dem Gebäude
zu entkommen sind tot - darunter auch Edgar Stiles. Lediglich einige bestimmte
Bereiche konnten rechtzeitig luftdicht versiegelt werden um ein Eindringen der
lebensbedrohlichen Substanz zu verhindern, darunter die Krankenstation, der Verhörraum
und der Konferenzraum, in den sich Chloè, Audrey, Kim, Paul Buchanan und Jack
Bauer zurückgezogen haben. Nun gilt es, das gefährliche Nervengas so schnell
wie möglich aus dem Gebäude wieder herauszubekommen, ehe die Dichtung der Räume
versagt. Doch um dies zu erreichen ist man auf Lynn's Hilfe angewiesen - und auf
sein Opfer, denn der Plan zur Beseitigung des Nervengases bedeutet für ihn, und
für den mit ihm im Verhörraum eingeschlossenen Sicherheitsbeamten, den
sicheren Tod.
Irgendwie hätte es mich ja überhaupt nicht gestört wenn Jack und Co. jetzt 2 oder 3 Stunden in diesem Raum der CTU eingeschlossen gewesen wären, aber wie eigentlich schon die ganze Staffel über drücken die Macher auch weiterhin gehörig aufs Tempo. Es scheint (und ich hoffe mal meine entsprechende Hoffnung erweist sich nicht noch als unbegründet) als wären sie einfach nicht darauf angewiesen, uns und den Figuren in der CTU quasi eine kleine Ruhepause zu gönnen um die Handlung ein bisschen auszudehnen, sondern haben auch für die restlichen 11 Folgen noch genug an spannenden Entwicklungen und Handlungen in petto. Wie auch immer, durch die Wendung dass das Nervengas mit einer Art Säure vermischt wurde welche die Dichtung angreift war wieder für Spannung gesorgt - auch wenn die Spannung bei Jacks Versuch, das Programm abzuschalten darunter litt, dass mit seinem Tod natürlich nicht ernsthaft zu rechnen war. Doch bereits zuvor hatte diese Episode einige gute Szenen zu bieten. Vor allem die Aufarbeitung des tragischen Ereignisses und auch von Edgars Tod konnte mir sehr gut gefallen - vor allem auch da man es von den bisherigen 24-Staffeln eher gewohnt war, dass solch dramatische Wendungen zu Beginn der darauffolgenden Episode schon fast wieder vergessen waren. Besonders gelungen waren jene Momente, als Jack versucht zu Chloé vorzudringen, damit jedoch scheitert. Generell war es schön zu sehen dass diese ganzen Todesfälle, aber auch die Gefahr in der sie immer noch schweben, nicht spurlos an den Figuren vorübergegangen sind sondern im Gegenteil ihnen stark zugesetzt hat - was sich vor allem in zunehmender Aggressivität geäußert hat. Und auch dass es zwischen Kim und Jack vorerst mal kein Happy End gibt, konnte mir sehr gut gefallen.
Neben
der Handlung im Konferenzraum sorgte vor allem jene in der Krankenstation für
Spannung. Besonders überrascht war ich von Tony's Tod, einerseits da er in
dieser Staffel als Hauptdarsteller gelistet war, und andererseits da nach dem
Todesfall in der letzten Episode nicht zu rechnen war, dass sie gleich darauf
eine weitere Hauptfigur über den Jordan schicken
würden. Vor allem im Vergleich zu Edgars Ableben ist es aber schon eine
Schande, wie wenig mich Tony's Tod berühren konnte. Wahrscheinlich liegt es
daran, dass er in dieser Staffel ohnehin kaum präsent war - und nach Michelle's
Tod er ja eigentlich eh nichts mehr hatte, für dass es sich zu leben lohnen
würde. Gut aber zu sehen, wie nahe Jack der Tod seines Freundes ging. Deutlich
besser fand ich aber die Todesszene von Lynn, der nun in gewisser Weise für all
die Schwierigkeiten die er der CTU bereitet hat den Preis bezahlt und einen
heroischen Tod sterben darf, um die anderen zu retten - ein sehr versöhnlicher
Abschluss für die Figur. Ebenfalls bewegend war der letzte Telefonanruf des
Sicherheitsbeamten, der sich wohl oder übel mit seinem Schicksal abfinden
musste (dass dieser in einem roten Anzug gekleidet war entbehrte allerdings angesichts
des aus Star Trek bekannten Rothemden-Syndroms nicht einer gewissen Ironie
).
Gut gefallen hat mir auch der sehr kompromisslos und brutal inszenierte Tod von
Lynn. Im Gegensatz zu Edgar, wo man eher auf Schock- bzw. die emotionale
Wirkung setzte, hat man uns diesmal die Grausamkeit dieses Todes ungeschminkt
und bis zur letzten Konsequenz gezeigt - wodurch uns auch klar wird, vor welchem
Schicksal Lynn die anderen mit seinem Opfer bewahrt hat.
Fazit: Während ich Lynn's heroischen Tod für das perfekte Ende dieser Figur halte, fand ich Tony's Ableben zwar überraschend, aber für eine Figur mit derart langer Dienstzeit auch unverzeihlich unbewegend - ein nicht unwesentlicher Kritikpunkt an einer ansonsten durchwegs gelungenen Episode.
Wertung:
Verfasser: cornholio
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