Das Minenfeld

(Minefield)

 

Staffel 2, Folge 3

Die Enterprise entdeckt in einer bisher unerforschten Region des Alls einen Klasse M-Planeten. Da dieser offenbar unbewohnt ist, scheint es der perfekte Ort für einen weiteren Landurlaub. Doch Archer schafft es nicht mal, den "Urlaubsbefehl" an seine Crew weiterzuleiten, da wird die Enterprise durchgeschüttelt und beschädigt. Ein ganzer Teil des linken Rumpf ist vollkommen zerstört, es gibt einige Verletzte (darunter auch Hoshi), aber Gott sei Dank keine Toten. Was ist geschehen? Der für das Aufspüren von Suliban-Schiffen modifizierte Scanner macht das Problem deutlich: Die Enterprise ist in ein Minenfeld geraten. Eines der Biester befindet sich sogar auf der Außenhaut, doch da der Detonationsmechanismus scheinbar beschädigt ist, hat sie sich zum Glück nicht gezündet. Dennoch muss die Mine natürlich unbedingt entschärft werden, und so macht sich Waffenoffizier Reed auf dem Weg zur Außenhülle, um sich dem Problem anzunehmen. Leider klappt nicht alles zu wie geplant: Ein Greifarm, der sich bis dahin noch nicht in der Außenhülle verankert hatte, fährt aus, um dies jetzt nachzuholen... und durchdringt dabei Reed's Bein. Sofort macht sich Archer auf dem Weg nach draußen, um seinen Waffenoffizier zu helfen, und nach dessen Anleitung mit dem Entschärfen der Mine fortzufahren. Die Lage wird schließlich brenzlig, als sich ein Schiff unbekannter Herkunft vor der Enterprise enttarnt und das Feuer eröffnet. Zwar bleibt es inzwischen bei Warnschüssen, doch die Nachricht in fremder, nicht bekannter Sprache, klingt nicht freundlich. Während Archer verzweifelt versucht, das Leben seiner Crew, aber auch das von Lt. Reed zu retten, kann mit Hoshi's Hilfe die Nachricht des Schiffes entschlüsselt werden. Die Enterprise soll den Sektor sofort verlassen, sonst wird das Schiff zerstört. Denn die ROMULANER dulden keine Spionage in ihrem Gebiet!

Endlich greift die Enterprise wieder ein Thema auf, das mich nach der Ankündigung der Serie so hoffnungsvoll und optimistisch werden ließ: Der erste Kontakt mit einer uns bereits bekannten Rasse! Und auch wenn man sich dabei nicht an alle Einzelheiten aus der bisher bekannten ST-Historie hält, ist das Ergebnis dermaßen gelungen, dass ich wirklich sehr gerne darüber hinwegsehen kann. Denn mit "Das Minenfeld" präsentiert sich nach viel zu langer Zeit wieder einmal eine hervorragend gelungene Episode, an der selbst ich keine Kritik zu üben vermag.

Der erste Mineneinschlag kommt wirklich überraschend, und auch der weitere Verlauf der Handlung ist sehr gelungen. Es wird genau die richtige Balance zwischen ruhigen Momenten, Humor, Action und Spannung gefunden, und endlich endlich gewinnt Malcolm Reed an Profil, weshalb ich ihn seit dieser Episode ohne Schuldgefühle auch wirklich als CHARAKTER bezeichnen kann! Klar mag sein Heldentum übertrieben wirken, aber die Erklärung hierfür ist eigentlich recht einleuchtend. Außerdem hat man hier wenigstens, wie sich jetzt langsam herausstellt, wirklich mal einen neuen Charakter erschaffen, und keine 1:1 (oder 2:1; manchmal mixt man auch 2 Charaktere zu einer neuen Figur zusammen *g*) Kopie einer bereits bekannten Figur erstellt.

Der Auftritt der Romulaner ist auch sehr gelungen. Bereits wenn das erste Mal das rochenartige Profil des Raumers auf dem Bildschirm der Enterprise erscheint, weiß der ST-Fan, um welche Rasse es sich handelt. Auch die Idee ist diesmal recht originell, interessant und spannend, eine Mischung, die bei Enterprise leider viel zu selten auftritt. Und schließlich und endlich kann auch das Ende uneingeschränkt als gelungen bezeichnet werden, wird für die Lösung des Problems doch keine einfache Deus-ex-machina heraufbeschwört, sondern eine wirklich originelle Lösung gefunden, die der Zuschauer so vermutlich nicht erwartet hat. 

Wenn ich schon mal dabei bin, eine Enterprise-Folge in den Himmel zu loben, so sollte ich auch einmal die hervorragenden, und vor allem für eine TV-Serie wirklich eindrucksvollen Effekte erwähnen. Zwar wirkten einige der Außenhülle-Szenen ein wenig zu sehr nach TV-Studio (da man oft nur eine graue Wand hinter Reed und Archer gesehen hat), doch im Großen und Ganzen setzen die Effekte wirklich neue Maßstäbe, was SF-Serien betrifft.

Fazit: Die dritten Folgen einer Enterprise-Staffel scheinen prädestiniert dafür zu sein, die Höchstnote zu bekommen. Hoffen wir, dass dies im Vergleich zu Staffel 1 diesmal kein Einzelfall bleiben wird... 

Wertung:   (10/10)

 

Verfasser: cornholio

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