Stigma

Staffel 2, Folge 14

Nachdem sie der rücksichtslose Vulkanier in "Verschmelzung" zu eben dieser gezwungen hat, leidet T'Pol an einer durch diese Art der Intimität übertragenen Krankheit. Auf einer Konferenz hofft Phlox, sich mit Vulkanischen Wissenschaftlern beraten zu können, doch diese scheinen nicht daran interessiert zu sein, eine Heilmethode für die Krankheit zu finden, betrifft diese doch nur "unerwünschte" Subjekte ihrer Gesellschaft. Als die Vulkanier schließlich 1 und 1 zusammenzählen und hinter Plox' Anfrage eine Infizierung T'Pols vermuten, soll diese von der Enterprise abberufen werden...

Nachdem die letzten Folgen mich nicht gerade begeistert haben (vorsichtig ausgedrückt), bin ich froh zu verkünden, dass ich bei dieser Folge... eigentlich nur die Kritik der letzten Wochen wiederholen muss, und mir somit Schreibarbeit erspare *lol*.

Ernsthaft, es wird mit der Zeit ermüdend, immer wieder die selben Kritikpunkte vorbringen zu müssen. Ich begnüge mich daher damit, anzumerken, dass leider auch "Stigma" die für Enterprise so typischen Schwächen aufweist (der Vollständigkeit halber seien diese hier stichwortartig erwähnt: Mangelnde Originalität, Langweilige Handlung ohne jegliche Spannung, ständiges in Lebensgefahr bringen eines oder mehrerer Crew-Mitglieder etc.). Was diese Episode jedoch in ein noch schlechteres Licht rückt, ist der offensichtliche (und leider gescheiterte) Versuch, eine alte ST-Gewohnheit wieder aufleben zu lassen: "brenzlige" Themen aufzugreifen und zu diesen durch Überzeichnung in der SF-Umgebung eine klare Aussage zu treffen. Eines der besten Beispiele hierfür ist wohl die TOS-Folge "Bele jagt Lokai", in der auf sehr einfache Weise die Sinnlosigkeit von Rassismus aufgezeigt wurde.

In "Stigma" versucht man durch die Haupthandlung rund um T'Pol und ihre Krankheit augenscheinlich, eine Aussage über AIDS zu treffen. Leider verfehlt diese jedoch ihre Wirkung völlig, kommt sie doch mindestens 10 Jahre zu spät. Anfang der 90er mag dieses Thema noch aktuell gewesen sein, da wurden AIDS-Infizierte tatsächlich teilweise noch diskriminiert und als "unerwünschte Subjekte" hingestellt. Doch diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei, und so stellt sich die Frage, wozu diese Folge bzw. deren Aussage in der heutigen Zeit noch gut sein soll. Daher wirkt der ganze Handlungsstrang rund um T'Pol irgendwie überflüssig. Dass außerdem der Nebenplot rund um Phlox Frau sein Ziel, nämlich witzig zu sein, ebenfalls verfehlt, macht die Sache nicht besser. Und spätestens die grausliche "Nicht ohne meine T'Pol"-Rede Archers inkl. "intimen" Gespräch der beiden, in dem wieder mal Gefühle zwischen ihnen angedeutet werden, sorgt dafür, dass wir hier wieder einmal einen ziemlichen Totalreinfall zu beklagen haben.

Fazit: Alles in allem leider wieder einmal eine absolut überflüssige Folge, die mit all ihren Anliegen scheitert, und deshalb eine Deanna Troi-würdige Bruchlandung hinlegt.

Wertung:   (2/10)

 

Verfasser: cornholio

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