Der Vorbote

(Harbinger)

 

Staffel 3, Folge 15

Die Enterprise erreicht eine bisher unbekannte Art der in der Ausdehnung so typischen Raumanomalien, und kann in letzter Sekunde ein Lebewesen aus eben dieser retten. Das Wesen scheint einer bisher unbekannten Spezies anzugehören und behauptet, selbst nicht zu wissen wie es in diesen Raumbereich gelangt ist, doch Archer glaubt ihm nicht. Währenddessen droht der schon lange im Hintergrund verlaufende Streit zwischen Sicherheitschef Malcolm Reed und Major Hayes endgültig zu eskalieren. Die beiden finden schließlich keine andere Lösung, ihre Differenzen beizulegen, als kräftig aufeinander einzuprügeln. Doch nicht nur die Beiden kommen sich körperlich näher, auch bei T’Pol und Trip kommt es zu einem recht intimen Infight. Inzwischen droht Phlox den Patienten zu verlieren – immer mehr scheint er sich aufzulösen. Nach einem missglückten Fluchtversuch und kurz vor seinem Tod erfüllt der Vorbote schließlich die (einzige) ihm von den Drehbuchautoren zugedachte Aufgabe und mach Archer eine höchst unheilvolle Offenbarung...

Ich denke, von nun an werde ich jede Kritik einer Folge, bei der B&B das Drehbuch geschrieben haben, mit einem Eid beginnen: „Ich schwöre hiermit, weder vor dem Betrachten der Folge die Writing Credits ausgeforscht noch während der Episode an sich darauf geachtet zu haben, um jedwede Voreingenommenheit meinerseits auszuschließen“. Tatsächlich ist es so, dass ich seit einigen Folgen bewusst vermeide, mir die Credits fürs Drehbuch anzuschauen, da der Trend der letzten Episoden (B&B schlecht, andere gut) selbst mir mittlerweile etwas zu auffällig und richtiggehend unheimlich wird. Und wie man angesichts des Eids wohl schon erraten kann, folgt auch „Der Vorbote“ diesem Muster, wurde uns doch hier wieder einmal alles das geboten, wofür die B&B-Episoden von mir berüchtigt und mittlerweile schon richtiggehend gefürchtet sind: unnötige Erotikeinlagen und eine ordentliche Portion Action und Kämpfe, während der Anspruchslevel konsequent auf Null gehalten wird.

Wenn Reed und Hayes aufeinander einprügeln, entspricht das wohl B&B's Vorstellung von Humor, aber... sorry, dem "Bud Spender und Terence Hill-Humor gutfind"-Alter bin ich schon längst entwachsen, und so empfand ich diese Szene einfach nur als absolut peinlich. Hier wirken beide Figuren, wie es Archer auch so schön beschreibt, wie Kleinkinder, was sowohl der Charakterisierung der Figuren als auch ihren Sympathiewerten bei mir doch sehr geschadet hat. Nicht weniger peinlich, da viel zu überhastet und plötzlich, ist die Szene, in der sich T'Pol vor Trip entblößt - womit der positive Eindruck des durchaus netten Gesprächs zuvor leider völlig zerstört wird. Die Begründung für ihre Tat ist nicht nur höchst dämlich, sondern (mal wieder) von Voyager geklaut (hat doch das Borg-Luder 7of9 den armen Harry Kim auch einmal als "Versuchskaninchen" missbraucht). Die Handlung rund um den Vorboten scheint ebenfalls nur aus einem einzigen Grund da zu sein, nämlich dass dieser am Ende seinen ach-so-erschreckenden Spruch von sich geben kann. Auch war es durch seine Figur möglich, etwas Action in die Folge zu bringen - denn was wäre eine von den Meistern der Einfallslosigkeit verfasste Folge ohne Schießerei auf der Enterprise? Jedenfalls konnte mich die Geschichte rund um dieses seltsame Wesen keine Sekunde interessieren oder gar faszinieren, sondern hat mich eher gelangweilt - wie leider auch der Rest der Folge.

Fazit: Einige (wenige) gelungene Momente und nette Dialoge können auch nichts daran ändern, dass wir hier leider mal wieder einen typischen „Berman & Braga“ serviert bekommen - aufgesetzte und wenig überzeugende Action, langweilige und teils geklaute Handlung und peinliche Erotikeinlagen inklusive...

Wertung:   (3/10)

 

Verfasser: cornholio

  3x16 - Auf ärztliche Anweisung

  3x14 - Kriegslist

 

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