Die Schlacht von Maxia

(The Battle)

Staffel 1, Folge 9

Auf Wunsch der Ferengi trifft sich die Enterprise mit einem ihrer Schiffe. Kurz nach ihrer Ankunft erfahren sie auch bereits den Grund, warum man sie hergebeten hat: Die Ferengi haben ein verlassenes Raumschiff der Föderation in ihrem Gebiet gefunden, und möchten es dem Gewinner der berühmten Schlacht von Maxia als Geschenk übergeben. Picard staunt nicht schlecht, als er sein altes Schiff, die Stargazer, erkennt. Tatsächlich kam es Jahre zuvor zu einem Zusammentreffen zwischen der Stargazer und einem unbekannten Schiff, welches ohne zuvor provoziert worden zu sein das Feuer eröffnete. Nur mit Hilfe des berühmten "Picard-Manövers" gelang es Jean-Luc, den Gegner zu besiegen, sein Schiff musste er jedoch aufgeben. Doch das Logbuch der Stargazer erzählt eine ganz andere Version der Ereignisse, sieht es dort doch so aus, als wäre es die Stargazer gewesen, die das unbekannte Schiff unprovoziert angegriffen hätte. Als würde dies nicht schon genug Verwicklungen mit sich bringen, plagen Picard zudem seit dem Eintreffen der Stargazer seltsame Kopfschmerzen, und die Geschehnisse dieses schicksalhaften Zusammentreffens holen ihn wieder ein. Schuld daran ist ein seltsames Gerät der Ferengi, mit dem Picard dazu gezwungen wird, die Vergangenheit noch einmal zu erleben. Dies geht sogar so weit, dass sich dieser allein an Bord der Stargazer beamt... und die Enterprise für den unbekannten Angreifer hält. Unter dem Einfluss des Ferengi-Daimon, der damit Rache an ihm üben will, bereitet sich Picard darauf vor, die Enterprise anzugreifen....

Mein Lieblingszitat der Folge:
Die Folge hatte zwar durchaus ein paar gute Dialoge zu bieten, aber nichts, dass es wert wäre, es hier gesondert hervorzuheben...

...und Cornholio's Lieblingsfehler dieser Folge ist:
Einer der berühmtesten und berüchtigsten Fehler in TNG ist das Beamen trotz gehobener Schilde. Zu Voyager-Zeiten mag dies möglich gewesen sein, sofern man nur die Schildfrequenz des Schiffes kannte, doch bei TNG galt alle 7 Staffeln lang eine eiserne Regel: Bei aktivierten Schilden kann nicht gebeamt werden! Trotzdem beamt sich nicht nur der Daimon trotz gehobener Schilde von der Stargazer, auch Captain Picard wird wieder an Bord der Enterprise zurückgeholt, ohne dass man zuvor den Befehl vernommen hätte, die Schilde zu senken. 

...doch kommen wir nun zur eigentlichen Kritik:

Waren die bisherigen Folgen allesamt durchaus mit Witz und Humor gewürzt, haben wir hier die erste wirklich rein ernsthafte TNG-Folge, die sich humoristische Untertöne weitestgehend verkneift. Man konzentriert sich gänzlich auf die tragische Geschichte der Stargazer, und würzt die Folge gegen Ende hin auch zunehmend mit einer gehörigen Portion Spannung, als Picard sich auf die Stargazer beamt und sich darauf vorbereitet, die Enterprise anzugreifen. Doch auch zuvor ist es bereits gelungen, den Zuschauer zu fesseln, ist das Rätsel rund um Picard's Kopfschmerzen und das seltsame Gerät der Ferengi doch sehr gut aufgebaut. Ebenfalls hervorzuheben sind die Effekte, die für damalige TV-Verhältnisse wirklich sensationell waren, und die gute Inszenierung. Vor allem der riesige Bildschirm auf der Brücke wird wiederholt gut in Szene gesetzt, wenn z.B. Riker mit einem überlebensgroßen Ferengi spricht.

Mit den Ferengi sind wir dann auch gleich bei den negativen Aspekten dieser Episode, wirken diese doch ähnlich ihrem ersten Auftritt eher lächerlich als bedrohlich. Man merkt, dass die Produzenten einfach ein paar Episoden gebraucht haben, um den richtigen Ton und die passende Darstellung dieser neuen Spezies zu finden... wobei man auch anmerken muss, dass "Die Schlacht von Maxia" sicher schon ein Schritt in die richtige Richtung war, zappeln die Ferengi doch diesmal wenigstens nicht mehr so herum wie noch bei ihrem ersten Auftritt. Die große Schwäche Nr. 2 gehört wohl zum Standard-Problem der Star Trek-Serien, nämlich dass die handelnden Personen oft, um die Spannung zu erhöhen, viel einfachere Lösungen für ein Problem übersehen. Der drohende Angriff mit der Stargazer ist ein Musterbeispiel dafür: Mir würden auf Anhieb 3 einfachere Möglichkeiten einfallen, mit dieser brenzligen Situation umzugehen. Die wohl einfachste und ungefährlichste Variante wäre, sich den Code für die Stargazer herauszusuchen (siehe "Star Trek 2 - Der Zorn des Khan"), die Schilde zu senken und Picard wieder zurück auf die Enterprise zu beamen... allerdings wäre das natürlich nicht einmal halb so spannend gewesen. Allerdings muss man auch sagen, dass durch die doch recht simple Abwehr der Enterprise der Geniestreich des "Picard Manövers" gleich deutlich weniger beeindrucken kann. Und wenn wir schon bei den logischen Schwächen der Folge sind, muss auch die Frage in den Raum gestellt werden, warum Captain Picard nicht vor verlassen der Stargazer die Selbstzerstörung eingeleitet hat... immerhin hätte das Schiff ja so leicht in feindliche Hände fallen können. Zuletzt sei noch negativ angemerkt, dass in dieser Folge wieder mal Schlaumeier Wesley etwas entdeckt hat, was den ganzen ausgebildeten Besatzungsmitgliedern entgangen ist. Wie überaus realistisch...

Fazit: Recht gute Episode, die jedoch durch einige logische Mängel und der immer noch nicht perfekten Darstellung der Ferengi etwas an Punkten verliert.

Wertung:      (6/10)

 

Verfasser: cornholio

 

  1x10 - Rikers Versuchung

  1x08 - Das Gesetz der Edo

 

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Bilder © 1987 Paramount Pictures