Das Duplikat

(Datalore)

Staffel 1, Folge 13

Bei einem Besuch auf dem Planeten, wo vor Jahren Data von einem Erkundungstrupp der Föderation gefunden wurde, stößt die Crew der Enterprise auf einen weiteren Androiden, wenn auch in seine Einzelteile zerlegt. Nach einer kurzen Beratung beschließt man, ihn an Bord zu bringen und zu versuchen, ihn zusammenzubauen und zu aktivieren. Schon bald ist offensichtlich, dass sich "Lore" sehr von Data unterscheidet, im Gegensatz zu seinem "Bruder" besitzt er nämlich Gefühle... was für ein besseres Verständnis der Psyche der Menschen sorgt und ihm damit die Möglichkeit gibt, sich ordentlich bei der Besatzung einzuschmeicheln. Doch Lore verfolgt einen hinterlistigen Plan: Er schaltet Data aus, nimmt seinen Platz ein, und lockt das Kristallwesen, dass für die Auslöschung der Kolonie verantwortlich ist, zur Enterprise, um ihm die Besatzung des Schiffs zum Geschenk zu machen. Und die Moral von der Geschicht': Dem guten Wesley glaubt man nicht... 

Mein Lieblingszitat der Folge:
Ich könnte hier Picards übertriebene Rüge an Wesley aufführen, aber es geht ja ums Lieblingszitat, und nicht um das Lächerlichste...

...und Cornholio's Lieblingsfehler dieser Folge ist:
Lore teilt dem Kristallwesen mit, es solle sich für einen Angriff bereitmachen: Er werde etwas vom Schiff beamen, wofür man die Schilde senken müsse - die perfekte Gelegenheit für das Wesen, auf die Enterprise zu gelangen. Data, Wesley und Dr. Crusher haben dieses Gespräch ganz offensichtlich zugehört... dennoch befiehlt Data Wesley, nachdem es ihm gelungen ist, Lore kurz zu überwältigen und ihn auf die Transporterplattform zu werfen, Lore vom Schiff zu beamen. Zum Glück weiß das Kristallwesen in diesem Augenblick ganz genau, dass nicht ihr Freund Lore, sondern der böse böse Wesley an den Kontrollen sitzt, und beschließt daher, die perfekte Gelegenheit zum Angriff nicht zu nutzen...

...doch kommen wir nun zur eigentlichen Kritik:

Weder sonderlich spannend noch interessant... und das eigentlich von der ersten Minute an. Zu früh ahnt man, das Lore etwas im Schilde führt, und vor allem die Blauäugigkeit, mit der ihm die Besatzung der Enterprise begegnet, führt zu heftigem Kopfschütteln. Natürlich ist es dann wieder mal Wunderkind Wesley, der das Offensichtliche bemerkt, während sonst niemandem etwas auffällt. Und, wie könnte es anders sein: So wie schon mehrmals in dieser ersten Staffel werden seine Bedenken einfach weggewischt und als unberechtigt abgetan, ja der sonst so kühl-berechnende Captain wird sogar ungewohnt aggressiv und arrogant, als Wesley seine Einwendungen vorbringt. Das will zum sonst so besonnenen, vernünftigen aber insbesondere cleveren und neugierigen Captain so überhaupt nicht passen... er müsste normalerweise der Erste sein, der Interesse zeigt und gewillt ist, der Sache nachzugehen. Aber gerade wenn man sie mal braucht ist die Neugier der Franzosen natürlich wieder mal in Urlaub. 

Eben diese dämliche Konstruktion ist es, welche die Folge für mich zerstört. Ja, ich weiß... man will damit Wesley weiter als schlaues Wunderkind aufbauen (so unrealistisch es auch ist, dass zwar ER eine Veränderung bemerkt, LaForge aber nicht), und will außerdem zeigen, wie überheblich einige Erwachsene auf die Anliegen und Bedenken von Kindern und Jugendlichen reagieren. Dennoch... es will einfach überhaupt nicht zu der sonstigen Charakterisierung passen. Hier hat man mal wieder die Figuren der Handlung geopfert, das Ergebnis ist eine Folge, wo man nicht weiß, ob man aufgrund der aufgrund der übertriebenen Darstellung oftmals ins lächerliche rückenden Handlung lachen oder weinen soll. Highlights: Der gut inszenierte Kampf am Ende sowie die Effekte rund um das Kristallwesen. Alles in allem eher dürftig....

Fazit: Die Handlung ist größtenteils langweilig, und die Crew verhält sich dermaßen dämlich, dass es teilweise sogar richtig weh tut. Nicht gerade eine Sternstunde TNG's...

Wertung:     (3/10)

 

Verfasser: cornholio

 

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Bilder © 1987 Paramount Pictures