Worfs Brüder

(Heart of Glory)

 

Staffel 1, Folge 20

Die Enterprise empfängt den Notruf eines Frachters. Als sie diesen erreicht, stellt Data schwache Lebenszeichen fest, und Picard beschließt, ein Außenteam auf das Schiff zu schicken. Wenig später finden sich Riker, Data und Geordi auf dem fremden Schiff wieder und versuchen, die Lebenszeichen genauer zu lokalisieren und zu ihnen vorzustoßen. Als dies schließlich gelingt, ist die Überraschung groß... handelt es sich bei den Überlebenden doch um Klingonen! Diese zeigen schon sehr bald großes Interesse an Worf. Sie halten ihn für schwach und unehrenhaft, da er sich den Menschen unterwirft, und fordern ihn dazu heraus, seine klingonische Natur herauszulassen - wozu er schließlich auch Gelegenheit bekommt, als die wahren Hintergründe der Katastrophe auf dem Frachter aufgedeckt werden und der Kommandant der Klingonen mit der Zerstörung der Enterprise droht...

Mein Lieblingszitat der Folge:
Bei dieser Folge gibt es leider wieder einmal nichts sonderlich erwähnenswertes...

...und Cornholio's Lieblingsfehler dieser Folge ist:
Eigentlich wollte ich es ja bei der Kritik zur Episode anmerken, aber da ich nicht beide Bereiche (Zitat UND Fehler) leer lassen will, erwähne ich es halt hier - vor allen Dingen, da es ohnehin ein "Fehler" ist, der bei TNG öfter auftritt: Die komplette Besatzung übersieht deutlich leichtere Lösungen für kritische Situationen. Ich meine, vielleicht wollte man ja auch einfach Worf die Gelegenheit geben, seinen inneren Klingonen wieder mal rauszulassen, auf die Gefahr hin, dass das Schiff dabei zerstört wird, aber... es kann doch nicht sein, dass niemand auf die Idee kommt, den Klingonen einfach rauszubeamen... oder den Warpkern abzuschalten... oder zumindest das Diskussegment abzutrennen, um die Familien und Kinder zu retten?!?!?! 

...doch kommen wir nun zur eigentlichen Kritik:

Die Absicht, welche die Macher mit dieser Episode verfolgt haben, ist natürlich recht eindeutig: Man will dem bisher doch etwas zu kurz gekommenen Klingonen an Bord der Enterprise die Möglichkeit geben, etwas an Profil zu gewinnen, in dem man ihn näher vorstellt, und dabei insbesondere den Konflikt rund um seine Herkunft in den Mittelpunkt rückt. Tatsächlich wirken die Klingonen hier noch anders als in späteren Folgen - viel roher, brutaler, aggressiver - wodurch die Unterschiede zum im Vergleich dazu doch eher gemäßigten Worf natürlich auch entsprechend stärker zu Tage treten. Trotzdem ist es mir schwer gefallen, mit ihm wirklich mitzufühlen - wirkte doch die Kultur der Klingonen auf mich doch etwas zu fremdartig. Wie auch immer, durch die Konfrontation mit seinen Artgenossen gelingt es endlich, Worf aus der Reihe der Stichwortgeber herauszumanövrieren und ihn zu einer interessanten Figur zu machen - auch wenn die dahinterliegende Geschichte nicht immer völlig überzeugt. Ich muss ohnehin gestehen dass mir eigentlich die ersten 10 Minuten bei dieser Folge am besten gefallen haben. In letzter Zeit hatte ich ja des Öfteren das fehlen einer B-Story kritisiert, da einfach oftmals die Haupthandlungen für 45 Minuten Unterhaltung etwas zu dünn waren. Bei "Worfs Brüder" offenbart sich jedoch ein Vorteil dieses sich auf eine Story konzentrierenden Ansatzes: Man nimmt sich wirklich außergewöhnlich lange Zeit, bis man die Klingonen überhaupt erst mal findet und die eigentliche Handlung so richtig beginnen kann - anstatt dass Riker, Data und Geordi in 1-2 Minuten den Frachter durchqueren und auf die Überlebenden stoßen (wie es in moderneren Serien ohne jeden Zweifel der Fall gewesen wäre) baut man daher in diesen Szenen eine großartige (da ruhige, aber dennoch bedrohliche) Atmosphäre auf - und hat noch dazu die Zeit, einige nette Gimmicks wie den "Geordi-View" einzubauen und den Star Trek-Fan mit netten Bildern zu verwöhnen. Insbesondere die Einstellung, in der das Bild fast komplett weiß ist, hat es mir angetan. Die eigentliche Handlung um die Klingonen danach war dann zwar auch nett, kam an diese großartigen ersten Minuten aber, so fürchte ich, nicht mehr heran. 

Fazit: Die Folge mag (von den ersten Minuten abgesehen) kein Highlight sein, trotzdem haben die Macher ihr Ziel, Worf aus der Reihe der Statisten hervorzuheben, mit "Worfs Brüder" unbestreitbar errecht...

Wertung:     (5/10)

 

Verfasser: cornholio

 

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Bilder © 1987 Paramount Pictures