Ein aufrechter Cop

(Blowback)

 

Staffel 1, Folge 5 

Vic Mackey und sein Strike Team erfahren durch eine illegale Abhöraktion den Termin für einen großen Drogendeal und können diese Information dank eines fingierten Durchsuchungsbefehl zu seinem Vorteil nutzen. Während des Zugriffs zweigen sie einen Teil der Drogen ab um diesen an Rondell zu verkaufen und ihren* Rentenfonds* etwas aufzustocken. Dummerweise werden sie dabei vom übereifrigen Neuling Julien Lowe beobachtet, der diese Information wenig später an Aceveda weitergibt. Besondere Brisanz erhält dies da Shane während eines kurzen Stopps bei seiner Freundin der Wagen samt Drogen gestohlen wird. Es entwickelt sich ein dramatischer Kampf gegen die Uhr, denn Aceveda hat das (Dienst-)Fahrzeug zur Fahndung ausgeschrieben… sollten sie ihn nicht vor den normalen Polizisten finden, wäre das Strike Team geliefert. Doch nicht genug des Stresses für den Leader des Strike Team. Bei einem Arzttermin erhält Mackey die niederschmetternde Nachricht, dass sein Sohn autistisch ist. Währendessen werden auf dem Revier die Beteiligten des Drogendeals verhört …unter ihnen ein Psychopath, der einen Mitgefangenen im *Käfig* tötet und eine Vorliebe für Danielles Füße zu haben scheint. 

Beste Szene der Episode:
Nachdem Aceveda die Meldung über die Flucht des armenischen Psychopathen überbracht hat, sieht man einen Wagen bedrohlich langsam die Straße vor Danny Sofers Haus entlangfahren. Erst in der letzten Einstellung wird in die Fahrerkabine geblendet und man sieht das es nur Dutch ist…der allerdings völlig verblüfft Zeuge vom Kuss zwischen Sofer und Mackey wird.

Lieblingszitate: 
Nachdem das Strike Team die Wanzen im Zimmer der Armenier angebracht hat, testet Mackey die Aufnahme und muss dann überrascht feststellen: Verdammt… die Armenier… sprechen armenisch!

 

Mackey
: Wer ist Freddy?
Ladenbesitzer
: Ein Franzose…hilft mir manchmal bei der Nachtschicht.
Mackey:
Wo sind die Drogen?
Ladenbesitzer:
Ich weiß nicht... vielleicht sind sie zu Hause bei Freddy.
Mackey
(drückt ihm ein Messer an den Hals): Das ist nicht gut genug!
Ladenbesitzer:
Ich schwör bei Gott ich weiß es nicht! Warum sollte ich ihn Schutz nehmen..? Herrgott das ist ein FRANZOSE!

Blowback konzentriert sich vergleichsweise weniger auf Charaktermomente und setzt den Schwerpunkt auf das hochspannende Fernduell zwischen Mackey und Aceveda bei der Suche nach den Drogen. Nichtsdestotrotz bleiben auch hier die vielschichtigen Charaktere der größte Pluspunkt. Diese Woche in erster Linie Julien Lowe, bei dem man nicht genau einschätzen kann, ob er das Strike Team aus Gewissensgründen angeschwärzt hat oder nur seinen beruflichen Aufstieg im Blick hatte. Der im Privatleben mit seiner Homosexualität große Probleme hat. Dabei geht es anscheinend weniger um das Verstecken vor der Öffentlichkeit sondern das er sich aufgrund seiner streng-katholischen Ansichten selbst verachtet.

Aber auch Vic Mackey zeigt wieder eine neue, interessante Seite von sich. Er kann die Nachricht über die Krankheit seines Sohns nicht verarbeiten, will aber seine Frau damit nicht belasten und seine Sorgen deshalb bei Danny Sofer vergessen. Mit der er wie man in den bisherigen Episoden unschwer herauslesen konnte früher schon das ein oder andere intime Erlebnis gehabt haben dürfte. Ein weiteres Highlight war die Darstellung des armenischen Psychopathen. Dieser Freak, der keinerlei Emotionen  zeigt und nebenbei so selbstverständlich tötet wie andere Menschen sich die Nase putzen, verfügt wahrlich über eine gefährliche Aura. Leider werden sich aus seiner Flucht wohl unmittelbar keine  Konsequenzen für den weiteren Verlauf von The Shield ergeben, denn der Darsteller wird erst in Staffel III wieder mitwirken. 

Noch eine Anmerkung zur Synchronisation: Michael Chiklis(Mackey) deutsche Synchronstimme, die für mich stark mit den eher weichlichen Charakteren Harry Kim aus Voyager und Chandler Bing aus Friends verknüpft ist, empfand ich zwar anfangs als Zumutung, aber nach der Gewöhnungsphase muss ich zugeben, das sie durchaus passend gewählt ist. 

Fazit: Auch nach der 5-ten Episode hält sich the Shield weiterhin schadlos und präsentiert erneut 45 Minuten weit überdurchschnittlicher TV-Kost. Kleines Manko: Bis auf Shane sind die Mitglieder des Strike Teams bisher nicht über die Rolle von Statisten hinaus gekommen.

Wertung:                   (8/10)

 

Verfasser: evildead

 

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