Verurteilt

(Condemned)

 

Staffel 2, Folge 5

Bei der Erforschung der Pegasus-Galaxie stößt das Team von Atlantis erneut auf einen recht fortschrittlich wirkenden Planeten. Die ersten Gespräche betreffend eines Handelsabkommens verlaufen durchaus vielversprechend, und Sheppard und Co. machen sich auf, um nach Atlantis zurückzukehren, um dort mit Dr. Weir das weitere Vorgehen zu besprechen. Doch das Stargate befindet sich auf einer Gefangeneninsel, und diese trickreichen Verbrecher haben sich einige Waffen gebastelt. Sie greifen das Shuttle an und Sheppard, Teyla, Ronon und McKay stürzen auf der Insel ab und werden gefangen genommen. Der Anführer der Gefangenen zwingt McKay nun dazu, den Puddlejumper zu reparieren - mit ihm wollen die Gefangenen auf das Festland fliehen, steht doch der nächste Besuch der Wraiths, die sich schon seit Jahrhunderten an den Gefangenen auf der Insel laben, kurz bevor...

Die Idee hinter "Verurteilt" halte ich für durchaus vielversprechend - leider jedoch wurde sie, zumindest in meinen Augen, falsch umgesetzt. Denn der Versuch einer moralischen Annäherung an das Thema wurde durch die aggressiven und gewalttätigen Verbrecher auf der Insel fast vollständig untergraben. Da hilft es auch nichts, wenn wir gegen Ende der Folge hin erfahren, dass längst nicht alle, die sich auf der Insel befinden, Schwerverbrecher sind, sondern sich neben vielen kleineren Gaunern auch einige Menschen befinden, die sich nichts anderes zu Schulden kommen ließen, als Feinde des regierenden Regimes (das da ja wirklich eine feine Abmachung mit den Wraiths getroffen hat) zu sein. Angesichts der zuvor dominierenden Schwerverbrecher, insbesondere natürlich des die Gruppe anführenden Serienmörders, hielt sich mein Mitleid - mit der gesamten Gruppe - sehr in Grenzen. Dadurch wurde leider großes Potential verspielt, denn wenn auch "Atlantis" mittlerweile ordentliche Abenteuerunterhaltung bietet, etwas mehr Tiefgang könnte der Serie bestimmt nicht schaden. Hier hätte man endlich eine entsprechende Idee gehabt, doch dann konzentriert man sich erst recht wieder auf Action und Spannung statt die moralische Frage ins Zentrum zu rücken. Vom interessanten Aspekt der Gefangeneninsel mal abgesehen gibt es zur Folge weder viel positives noch viel negatives zu berichten. Positiv fand ich, dass Dr. Weir, nachdem sie in den vorangegangenen 4 Folgen schon fast zum Gaststar reduziert wurde, endlich wieder mal etwas mehr zu tun hatte. Auch Ronon Dex fügt sich bisher sehr gut ins Atlantis-Team ein (jedenfalls besser als die Neuzugänge der 9. Stargate-Staffel). Es gab wieder ein paar gelungene Gags und Anspielungen (wie der McGuyver-Spruch von McKay), für die diesmal teilweise sogar auch wieder Sheppard sorgen durfte (z.b. bei seiner Aussage, er sei von Natur aus faul). Demgegenüber steht die nicht allzu spannende Handlung, die noch dazu teilweise sehr vorhersehbar war - insbesondere was die Hintergründe der Gefangeneninsel betrifft, und die Szene mit dem Funkgerät.

Fazit: Ein paar kleinere negative und positive Aspekte sowie eine interessante Ausgangsidee, die jedoch bei weitem nicht optimal umgesetzt wurde - macht insgesamt eine durchschnittliche Folge mit (aufgrund des hohen ungenutzten Potentials) fahlem Beigeschmack...

Wertung:            (5/10)

 

Verfasser: cornholio

Review veröffentlicht am 07.10.2006

 

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