Die verlorenen Männer

Die verlorenen Männer

(The Lost Boys)

Staffel 2, Folge 10

Während einer Außenmission, bei der man mit weiteren möglichen Verbündeten Kontakt aufnehmen will, wird das Team von Atlantis angegriffen und mit Betäubungswaffen außer Gefecht gesetzt. Als sie erwachen sehen sie sich Lieutnant Ford gegenüber, der sie erneut davon überzeugen will, dass das Wraith-Enzym der Schlüssel dazu ist, diese zu besiegen. Mit Hilfe von gefangenen Wraith hat er sich einen unerschöpflichen Vorrat des Enzyms gesichert, mit dem er seine kleine Einsatztruppe versorgt. Auch Teyla's und Ronon's Essen hat er eine kleine Menge beigefügt. Grund: Das Atlantis-Team soll ihm bei der Durchführung einer waghalsigen Mission helfen, mit dem er ein Basisschiff der Wraith zerstören will. Sheppard hält den Plan für viel zu riskant, sieht aber keine andere Möglichkeit als zumindest scheinbar einzuwilligen. Doch der gemeinsam mit McKay ausgearbeitete Fluchtplan misslingt, und so bleibt Sheppard schließlich nichts anderes übrig, als die Mission durchzuführen...

Sie sind eigentlich erst in den letzten Jahren auf dem Sci-Fi-Channel so richtig in Mode gekommen: Die sogenannten "Mid-Season-Cliffhanger" vor der mehrmonatigen Sendepause der Stargate-Serien. Ein Schema, dass mir zwar grundsätzlich etwas zu starr ist (weil man einfach schon immer genau weiß, dass die 10. Folge mit einen Cliffhanger enden wird), andererseits in der Vergangenheit aber für sehr actionreiche und spannende Episoden gesorgt hat. "Die verlorenen Männer" zählt leider nur bedingt dazu. Die letzten 10 Minuten, in denen sich die Ereignisse förmlich überschlugen, boten zwar wirklich rasant-spannende Unterhaltung, doch das Vorgeplänkel in Fords Lager war einerseits zu uninteressant und andererseits viel zu ausgedehnt, was nicht unwesentlich auf die Spannung gedrückt hat. Zudem war vieles sehr vorhersehbar, u.a. wie Teyla und Ronon auf die Enzymtherapie reagieren werden, oder auch dass sich Ford nicht so einfach austricksen lässt. Andererseits gab es auch ein paar wirklich gute Szenen, wie Dr. Weirs zunehmende Besorgnis, Sheppards Bitte an "R2" (die im deutschen leider grauenhaft übersetzt wurde - "R Zwei" statt "R Zwo") und den Rückblick auf Fords Flucht aus dem Wraith-Jäger. Trotzdem, wirklich überzeugen konnte mich leider nur das Finale der Folge - und selbst dass wir dadurch getrübt, dass beim Cliffhanger rund um den in Bedrängnis in geratenen Sheppard nicht der geringste Funken Spannung aufkommt, da wohl niemand ernsthaft annehmen wird dass er der Wraith-Dame tatsächlich als Futter dient. Insofern hat die Folge ihren Zweck also nicht unbedingt erfüllt - denn eigentlich habe ich kein Problem damit, auf die Auflösung des Cliffhangers auch ruhig ein wenig länger zu warten...

Fazit: Die rasanten und spannend inszenierten letzten Minuten wissen zwar zu überzeugen, die Handlung davor hätte man aber entweder deutlich kürzen oder zumindest wesentlich interessanter gestalten sollen. Und der Cliffhanger ist ähnlich schwach wie jener aus dem Staffelfinale...

Wertung: (6/10)

Verfasser: cornholio

Review veröffentlicht am 07.10.2006

2x11 - Bienenstock

2x09 - Aurora

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