Bienenstock

(The Hive)

 

Staffel 2, Folge 11

Die Einsatztruppe rund um Sheppard und Ford ist mittlerweile mehrere Stunden überfällig, und McKay ist sich sicher, dass der Angriff gescheitert ist. Doch seine von Ford zurückgelassenen Bewacher wollen davon nichts wissen und weigern sich, ihn mit Atlantis Kontakt aufnehmen zu lassen. Schließlich bleibt McKay nur eine Wahl: Er nimmt eine große Menge des Enzyms zu sich, überwältigt die Wachen und flieht nach Atlantis. Dort angekommen kann jedoch niemand mit seinem Gestammel etwas anfangen - erst nach einen Entzug gelingt es McKay, die schlechten Nachrichten zu überbringen. Kurz darauf bricht man mit der Daedalus auf, um einen Rettungsversuch zu unternehmen. Sheppard und Co. waren in der Zwischenzeit auch nicht untätig, ein Fluchtversuch ist jedoch gescheitert und die Gefangenen wurden auf mehrere Zellen aufgeteilt. Die Lage scheint aussichtslos...

Angesichts des mangelnden Unterhaltungswerts und des billigen Cliffhangers der vorangegangene Episode hat mich diese Fortsetzung des Zweiteilers angenehm überrascht. Zwar war die Handlung in "Bienenstock" weder sonderlich anspruchsvoll noch besonders spannend, hatte aber dank einiger guter Szenen, dem gelungenen Humor und dem starken Showdown einen angenehm hohen Unterhaltungswert. Was den Humor betrifft, wussten vor allem Ronon's Messerarsenal und der enzymverseuchte McKay zu gefallen. Einfach herrlich, wie er im Enyzmrausch die Wachen besiegt und schließlich völlig hyperaktiv verzweifelt versucht, Dr. Weir zu erklären was vorgefallen ist. Trotz allen Humors war McKay's Entscheidung, das Enzym zu nehmen, durchaus mitreißend in Szene gesetzt. Man hat deutlich gemerkt, wie er mit sich rang und dass ihm diese Entscheidung alles andere als leicht gefallen ist - was dieses "Opfer" gleich in einem noch deutlich heldenhafteren Licht erscheinen lässt. Von Sheppard bin ich zwar immer noch nicht sonderlich begeistert, da mich viele seiner witzigen Kommentare zu sehr an O'Neill erinnern, in "Bienenstock" durfte er aber ENDLICH einmal einen Funken Grips zeigen, und das gleich 3x: So hat er den recht vorhersehbaren Plot rund um die Mitgefangene dankenswerterweise durchschaut, hat danach bei der Wraith-Königin einen Kirk-würdigen Bluff hingelegt und überraschte am Ende mit der Geistesgegenwart, die beiden Wraith-Basisschiffe gegeneinander aufzuhetzen. Nachdem er in allen bisherigen Folgen kaum mal mit cleveren Aktionen punkten konnte, war diese Dosis an Geistesblitzen zwar schon fast wieder zu viel des Guten, aber ich will es mal als längst überfälliges, heftiges Gewitter nach unverdient langer geistiger Dürreperiode durchgehen lassen. Wo wir schon vom Showdown reden: Der dort aufgefahrene Effektereigen konnte wieder mal beeindrucken und muss auch den Vergleich mit aktuellen SF-Kinofilmen (wie "Serenity") nicht scheuen. Trotz dieses Lobes für einzelne Elemente der Folge - ganz ohne Kritik geht's dann doch nicht: So zeugt die Tatsache, dass sich die beiden Basisschiffe auf eine Art und Weise gegenseitig angreifen, die bei der Explosion des Verlierers des Kampfes auch der Sieger zerstört wird, nicht gerade von der Intelligenz der Wraith. Besonders negativ aber fand ich, dass sich die Wraith, nachdem sie nun 1-1/2 Staffeln lang angenehm abwechslungsreiche Feinde sein durften (vor allem im Vergleich zu den Ori), nun erst recht wieder in Richtung Goa'uld zu bewegen scheinen. So tragen die Wraith-Königinnen nicht nur Revierkämpfe à la Systemlords aus, sie lassen sich zudem von einigen Menschen anbeten und als Götter verehren. Fehlen eigentlich nur noch die glühenden Augen, und um ehrlich zu sein: Schön langsam wird's lächerlich mit diesen ganzen Ähnlichkeiten. Reicht es nicht schon, dass die neuen Feinde der Original Stargate-Serie wie billige Kopien der Goa'uld wirken? 

Fazit: Im Gegensatz zum ersten Teil des Zweiteilers fand ich "Bienenstock" angenehm kurzweilig und unterhaltsam. Lediglich das taktisch ungeschickte Vorgehen der Wraith am Ende sowie die zunehmende Ähnlichkeit mit den Goa'uld haben mich dann doch ein wenig gestört...

Wertung:                  (8/10)

 

Verfasser: cornholio

Review veröffentlicht am 06.11.2006

 

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