Unter Druck
(Grace under pressure)
Staffel 2, Folge 14
Der
Puddlejumper wurde repariert, und Mckay und Donaldson brechen zu einer kleinen
Spritztour auf, um zu überprüfen, ob das Shuttle auch wirklich einwandfrei
funktioniert. Auf dem Weg zum Festland kommt es jedoch zu einer Fehlfunktion,
und der Puddlejumper stürzt ins offene Meer. Das Glas des Cockpits hält dem
Druck nicht lange stand - nur Donaldon's Opfer ist es zu verdanken, dass sich
McKay rechtzeitig in den hinteren Teil des Shuttles retten kann. Doch damit
fangen seine Probleme erst an: Der Puddlejumper sinkt immer tiefer, und keiner
weiß, wie lange er dem Druck noch standhalten kann. Zudem sind die
Energiereserven schon stark erschöpft, und aufgrund der eisigen Temperaturen
die im Meer herrschen droht er in wenigen Stunden zu erfrieren. Während man in
Atlantis alles versucht, um ihn zu retten, beginnt McKay schon bald zu
halluzinieren: Von seiner Traumfrau Samantha Carter...
McKay-Folgen sind
eigentlich immer gut, und auch "Unter Druck" ist hier keine Ausnahme,
ganz im Gegenteil. Wieder einmal zeigt sich deutlich, dass es sich bei ihm nicht
nur um den witzigsten, sondern auch um den vielschichtigsten und
interessantesten Charakter der gesamten Besetzung handelt - und bei David
Hewlett zudem um den wohl talentiertesten Schauspieler in der Riege der
Atlantis-Darsteller. Wieder einmal kann man sehen, wie McKays Schutzmauer aus
Arroganz und Überheblichkeit zerbröckelt und ein zutiefst verunsicherter und
ängstlicher Charakter zum Vorschein kommt. In seiner Verzweiflung und
Einsamkeit fantasiert sich sein Unterbewusstsein schließlich die einzige Person
herbei, die er für ähnlich klug wenn nicht gar klüger hält. Sam rät ihm,
diese Krise auszusitzen und möglichst weniger Energie zu verschwenden und auf
Rettung zu harren. Doch McKay kann nicht einfach nur so dasitzen, sich seinem
Schicksal ergeben und hoffen, dass ihn die anderen aus dieser Situation
befreien. Einerseits wohl, da er es ihnen nicht zutraut, und andererseits, da es
einfach nicht in der Natur seines Charakters liegt, einfach nur zu warten, sich
seinem Schicksal zu ergeben und nichts zu tun. Trotzdem stellt sich Carters Rat
(bzw. der Rat seines Unterbewusstseins) letzten Endes als richtig heraus, den
der von McKay selbst unternommene Versuch, sich zu retten, scheitert kläglich,
und führt nur dazu dass ihm noch schneller die Energie ausgeht.
Die
Dialoge zwischen McKay und McKay/Sam gehören zu den absoluten Highlights der
Folge: Mal witzig, man entlarvend, mal dramatisch, aber immer aufschlussreich,
interessant und unterhaltsam. Dadurch gelingt es der Episode, interessant zu
bleiben, selbst wenn die Ausgangssituation an sich nicht gerade als Garant für
Spannung und Dramatik dient - ist doch von vornherein klar dass es gelingen
wird, McKay aus seiner misslichen Lage zu befreien. Doch da man sich wenigen
darauf konzentriert, wie er gerettet wird, und stattdessen in den Mittelpunkt rückt,
wie McKay mit dieser Extremsituation umgeht, funktioniert das Konzept. Nur eins
hätte die Folge noch deutlich besser machen können, nämlich wenn man auf die
Handlung in Atlantis verzichtet und stattdessen die ganze Zeit auch wirklich nur
bei McKay geblieben wäre. Dann hätte man seine Unsicherheit und Verzweiflung
noch deutlich besser nachvollziehen können. Außerdem war gerade alles rund um
die Rettungsmission an sich leider sehr gewöhnlich und einfallslos - ein sehr
unorigineller Teil einer ansonsten wirklich gelungenen Folge, auf den ich trotz
einiger witziger Szenen aufgrund Dr. Zelenka's Angst vor Wasser auch gut und
gerne hätte verzichten können. Doch auch mit diesem - meines Erachtens unnötigen
- Subplot bleibt "Unter Druck" eine zutiefst gelungene und
unterhaltsame Episode.
Fazit: "Unter Druck" bot wieder einmal interessante Einblicke in McKay's Persönlichkeit und überzeugte vor allem dank gelungener Dialoge und Szenen zwischen ihm und seinem - von Samantha Carter dargestellten - Unterbewusstsein...
Wertung:
(8/10)
Verfasser: cornholio ![]()
Review veröffentlicht am 06.11.2006
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