Prototyp
(Prototype)
Staffel 9, Folge 9
Colonel
Carter hat einen Planeten entdeckt, dessen Stargate von einem seltsamen Programm
geschützt wird, dass ankommende Signale automatisch zu einem anderen Tor
weiterleitet. Neugierig, was auf diesem Planeten wohl versteckt wird, gelingt es
SG-1 die Programmierung zu umgehen und die Umgebung zu erforschen. Schon bald
finden sie ein Labor mit einem Gerät das jenen DNA-Manipulationsmaschinen von
Niirti gleicht. Außerdem finden sie einen in Stasis gefangenen Mann, der
sogleich reanimiert wird - was sich als Fehler erweist, als sich der
geheimnisvolle Fremde als Klon von Anubis herausstellt...
Schön
langsam kommt es mir so vor als hätten die Macher von "Stargate" ein
Problem damit, sich von den von ihnen geschaffenen Feinden endgültig zu
trennen. Da wurde erst kürzlich Ba'al von den angeblich Toten zurückgebracht,
und nun holt man auch noch Anubis wieder aus der Versenkung (was im übrigen,
wie jeder Stargate-Fan weiß, nicht das erste Mal ist, dass Anubis wieder zum
Leben erweckt wird). Sonderlich originell wirkt diese ständige Rückkehr
bereits besiegter Feinde jedenfalls nicht. Da hilft es auch nicht viel, wenn der
für die Rolle von Anubis gecastete Schauspieler eine großartige Performance
abliefert und sich teilweise interessante Wortduelle mit Daniel Jackson liefert.
Apropos Daniel... war er bisher innerhalb des Stargate-Teams eigentlich immer
das moralische Gewissen, darf er diesmal den Vorschlag einbringen, Anubis' Klon
am besten gleich zu töten - was für mich doch sehr ungewohnt und
gewöhnungsbedürftig war. Ich kann zwar nachvollziehen warum sich die Macher
dazu entschlossen haben, gerade Daniel diesen Vorschlag unterbreiten zu lassen
(denn gerade deshalb, weil diese Empfehlung von ihm ausgesprochen wird, ist man
als Zuschauer eher gewillt, dieses Todesurteil zu akzeptieren und einzusehen
dass dieser drastische Schritt tatsächlich notwendig ist), aber deshalb muss es
mir noch lange nicht gefallen. Ich hoffe jedenfalls, dies war nur ein einmaliger
Ausrutscher und dass Dr. Jackson jetzt nicht zum Rambo mutiert sondern uns als
das moralische Gewissen der Truppe erhalten bleibt. Davon abgesehen kann ich
aber eigentlich nicht mehr viel kritisieren. Ja, gut, ok, dieser Konflikt
zwischen Forschungsteam und dem Stargate-Kommando ist ein altbekanntes
Handlungselement, mit dem man ebenfalls keine Preise für Originalität gewinnen
wird. Dafür war die langsame Zunahme von Anubis' Macht gut dargestellt und
sorgte für einiges an Spannung. Die Verhörszenen mit der Spiegelung von Anubis'
Gesicht in der Scheibe waren zudem wirklich gut inszeniert. Und auch für den
nötigen Humor hat man wieder mal gesorgt, wobei mir vor allem Daniel Jacksons
resignierender Kommentar "Immer die neuen" angetan hat. Und bei aller
Kritik ob Anubis Rückkehr kann man wenigstens festhalten, dass man ihn - im
Gegensatz zu B'aal - wieder genau so schnell in die ewigen Jagdgründe
zurückgeschickt hat - zumindest vorläufig .
Fazit: Weder die eigentliche Handlung rund um die unterschiedlichen Ansichten wie mit Anubis zu verfahren ist, noch die erneute Rückkehr eines bereits besiegten Feindes zeugen von Originalität - durch einige interessante Szenen und die durchaus spannende Handlung wurde ich aber zumindest ordentlich unterhalten...
Wertung:
(5/10)
Verfasser: cornholio
Review veröffentlicht am 07.10.2006
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