Tyr, der Kriegsgott

 

Die Bedeutung Tyrs wechselte im Laufe der Zeit vom eigentlichen Himmelsgott und Allvater zum Kriegsgott. In seinem Namen wurden alle Verträge abgeschlossen; er stand zu seinem Wort und galt deshalb als Hüter aller Verträge. Tyrs Herkunft ist nicht restlos geklärt; manche Quellen behaupten, er sei der Sohn Odins, andere wiederum nennen den Riesen Hymir als seinen Vater.

Das Symbol des Kriegsgottes ist das Schwert. Mit diesem nimmt er auch an Schlachten teil, im Gegensatz zu Odin. Tyr war bekannt durch seinen Heldenmut und seine Unerschrockenheit. So verwundert es nicht, dass er es war, der sich bereit erklärte, sich zu opfern, als der Fenriswolf mit viel List und der Hilfe eines magischen Bandes gefesselt werden sollte. Der Wolf argwöhnte bereits, dass man ihn übers Ohr legen wollte und verlangte deshalb ein Pfand. Tyr legte seine rechte Hand (seinen rechten Arm) in das Maul des Untieres, um den Anschein zu erwecken, dass nichts passieren könnte. Als der Fenriswolf jedoch bemerkte, dass er schon in die Falle gegangen war, biss er dem Gott die Hand (den Arm) ab. So wurde Tyr zum Linkshänder.

Das Ende Tyrs kommt bei der Götterdämmerung, als er gegen Garm, den Höllenhund kämpft; sie töten sich gegenseitig.