Odin, der Gott der Poesie, des Geheimnisvollen und der Zauberei

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Odin, der Gott mit den vielen Namen (am bekanntesten ist Allvater), war verheiratet mit Frigg, die zumeist mit Freyja gleichgesetzt wird. Seine Söhne waren Balder, Hödur, Bragi, Thor (Asa-Thor), Widar, Vali (siehe auch Balder) und Tyr.

Thor zeugte er mit der Riesin Jörd, Widar mit der Riesin Grid, Vali mit der Erdgöttin Rinda und Bragi mit Gunnlöd, der Hüterin des Dichtermets. Von Tyr allerdings sagt man auch, er wäre der Sohn des Riesen Hymir.

Odin war der Schutzherr der Krieger und bestimmte ihr Schicksal. Den guten Kämpfern war er wohlgesonnen und lenkte so manche Schlacht so, dass sie den Sieg davontrugen. Dies ging so lange, bis Odin der Meinung war, der Krieger wäre gut genug, nach Walhall zu ziehen. Dann schickte er die Walküren, die jene gefallenen Krieger nach Walhall begleiteten und mit Speis und Trank versorgten, auf die Odin mit seinem Speer Gungnir zeigte. Diese gefallenen Krieger nannte man die Einherjer, die sich von nun an in Walhall im Kampfe übten, um sich auf die Götterdämmerung vorzubereiten. Er nahm also nicht aktiv an der Schlacht teil, sondern ritt auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir durch den tobenden Kampf und bestimmte über Leben und Tod.

Oft sass Odin auf seinem Thron Hlidskialf in Asgard. Von dort aus sah er alles, was in der Welt vorfiel und hörte er alles, was gesagt wurde. Stets wenn er auf Hlidskialf thronte, lagen zwei Wölfe, Geri und Freki zu seinen Füssen. Auf seinen Schultern sassen zwei Raben, Hugin und Munin. Die beiden flüsterten ihm zu, was sie jeden Morgen bei ihren Ausflügen in Erfahrung gebracht hatten. Ausser ihm benutzten nur Freyja und Freyr hie und da den Thron. Von hier aus erspähte Freyr die schöne Riesentochter Gerd.

Allvater war von markantem Äusserem und kleidete sich meist in einen dunkelblauen mit Sternen übersäten Mantel. Dazu trug er einen Schlapphut, der tief ins Gesicht gezogen war, damit man ihn nicht an seinem fehlenden Auge (s.u.) erkennen konnte. Odin stand neuen Dingen sehr aufgeschlossen gegenüber. Oft begab er sich auf Wanderschaft, ausgestattet mit seinem charakteristischen Wanderstock, um immer mehr Wissen über die Welt anzusammeln. Einst opferte er sogar eines seiner Augen bei Mimir´s Quelle, um zu Weisheit zu gelangen.

Als die Götterdämmerung näher rückte, beriet er sich ein letztes Mal mit Mimirs Haupt, doch weder dieser noch die Heerscharen der Einherjer, konnten den Asen im Kampf gegen die Riesen helfen. Alles versank im Weltenbrand. Der Fenriswolf verschlang Odin, als er sich ihm todesmutig mit seinem Schwert entgegenstürzte. Allvater wurde gerächt durch seinen Sohn Widar, der dem Wolf das Maul auseinanderriss und tötete.

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