Hönir

 

Hönir war ein Bruder Odins. Gemeinsam mit Odin und Lodur, einem ansonsten unbekannten Gott (eventuell Name für Loki), gab er den ersten Menschen den Verstand. Odin gab ihnen die Seele und Lodur das Leben.

Er war schön, kühn und ein hervorragender Jäger und Läufer. Deshalb machte es ihm auch nichts aus, Odin des öfteren auf seinen Wanderungen zu begleiten.

Nach dem Krieg zwischen Asen und Wanen wurde Hönir gemeinsam mit Mimir, dem Wächter über die Quelle der Weisheit unter den Wurzeln Yggdrasils, als Geisel nach Wanaheim entsandt. Man sagte den Wanen, Hönir sei weise und so wurde er dort zum Häuptling gemacht. In Wahrheit verhielt es sich jedoch so, dass Mimir ihm alle Entscheidungen zusprach. Musste Hönir alleine ein Urteil fällen, so pflegte er zu sagen: “Dies mögen andere entscheiden.” Bald bemerkten dies die Wanen, hackten Mimir den Kopf ab und schickten ihn zurück an die Asen. Odin salbte den Kopf mit Kräutern und sang Zauberlieder. So blieb das Haupt Mimirs erhalten und immer wenn Odin Rat brauchte, konnte er sich mit ihm beraten.

Hönir wurde stets als passiv, unselbständig und unentschlossen beschrieben. So verwundert es auch nicht, dass es keine Aufzeichnungen über seinen Verbleib bei der Götterdämmerung gibt.