Das Gögerlfräulein
Im ehemaligen
Benediktinerkloster Wessobrunn bestand im zwölften Jahrhundert
auch ein Nonnenkloster. Eine Schwester des letzten Sprossen der
Grafen von Weilheim, des Ritters Joseph Diethaim von Wileyhin,
der im Jahre 1211 starb, begab sich in dieses Kloster, brach aber
das Ordensgelübde und versteckte sich sodann in einem unterirdischen
Gang auf der südöstlich von Weilheim gelegenen Burg
am Gilgenberg, jetzt Gögerlberg genannt, wo sie bald verschied.
Nach der Volkssage sah man diese öfter auf
der Burgruine im weißen Kleid dahinwandeln, und sie ist
unter dem Namen Gögerlfräulein allgemein bekannt.
Es wird auch noch erzählt, es habe noch
vor einigen Jahrzehnten die Sitte bestanden, dass junge Frauen
auf dem Weg nach dem Burgplatz Fichtenzapfen, bunte Bänder
und Federn in eine größere schüsselartige Vertiefung
hineinlegten.
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