Ortsverzeichnis mit kurzgefasster Etymologie

 

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Rubrik „Ortschaft“: deutsche amtliche Ortsbezeichnung

Rubrik „Gemeinde“: deutscher amtlicher Gemeindename (abgekürzt, Abkürzungsverzeichnis s.u.)

Rubrik „Slowenisch“: slowenische Ortsbezeichnungen auf Grund der Liste der Kärntner Landesarchivs 1972, der Verordnung der Bundesregierung vom 14. Juni 1977 (BGBl. 69/1977) gemäß „Volksgruppengesetz 1976“ (BGBl. 396/1976), der „Topographieverordnung – Kärnten“ vom 17. Juli 2006 (BGBl. 263/2006) und der im April 2011 erzielten „Ortstafellösung“ (nach der Gesetzesvorlage, wie sie zur Beschlussfassung bezüglich der Änderung des Volksgruppengesetzes am 6. Juli 2011 dem Nationalrat vorlag, im Internet unter http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/I/I_01312/imfname_224195.pdf), blau markiert die nach der Broschüre „10 Jahre Ortstafelerkenntnis“ (http://www.ortstafel.info/) in Erwägung gezogenen Ortschaften. Die mit dem Stern (*) versehenen Bezeichnungen waren 1972 und 1977 noch nicht vorgesehen. An erster Stelle stehen jeweils die „amtlichen“ Ortsbezeichnungen, in Klammern auch die früher verwendete Formen sowie sprachhistorisch bemerkenswerte Varianten.

OT Dieses Zeichen bedeutet, dass die betreffende Ortschaft auf Grund der am 26.4.2011 erzielten Ortstafeleinigung in Hinkunft eine zweisprachige Ortstafel haben wird. Wenn mehrere slowenischen Namensformen bestehen, steht OT bei der für die Ortstafel vorgesehenen slowenischen Namensform.

Rubrik „Etymologie“: kurze Erklärung zur Herkunft des Namens (Erklärungen dazu s.u.)

Benützte Namenbücher (Auswahl):

HAUSNER, I. – SCHUSTER, E., Altdeutsches Namenbuch. Die Überlieferung der Ortsnamen in Österreich und Südtirol von den Anfängen bis 1200. Wien, ÖAW-Dinamlex 1989ff.

Kranzmayer, E., Ortsnamenbuch von Kärnten I-II. Klagenfurt, Kärntner Geschichtsverein 1956-1958.

POHL, H.D., Unsere slowenischen Ortsnamen / Naša slovenska krajevna imena. Klagenfurt / Celovec, Mohorjeva / Hermagoras 2010.

Snoj, M.,  Etimološki slovar slovenskih zemljepisnih imen. Ljubljana, Modrijan – Založba ZRC 2009.

Siehe auch: Kärntner Online-Ortsnamenbuch (http://members.chello.at/heinz.pohl/ON_Start.htm)

 

 

Namen der Gemeinden und die verwendeten Abkürzungen

 

 


AS       Arnoldstein

BL       Bleiburg (Pliberk)

DI       Diex

ED      Eberndorf

ET       Ebenthal

EV      Eisenkappel-Vellach

FB       Feistritz ob Bleiburg (Bistrica pri Pliberku)

FL       Ferlach

FR       Feistritz im Rosental

FS       Finkenstein

GA      Gallizien

GL      Globasnitz (Globasnica)

GR      Griffen

GS       Grafenstein

HE      Hermagor-Pressegger See

HT       Hohenthurn

KD      Köttmannsdorf

KS       Keutschach am See

LD      Ludmannsdorf (Bilčovs)

MR      Maria Rain

MS      Maria Saal

NH      Neuhaus

PD       Poggersdorf

RO      Rosegg

RU      Ruden

sC       Schiefling am See

SD       Sittersdorf (žitara vas)

sJ        St. Jakob im Rosental (Šentjakob v Rožu)

SK       St. Kanzian am Klopeiner See

sm      St. Margareten im Rosental

vi       Villach (Stadt)

VK      Völkermarkt

vw     Velden am Wörther See

WB     Wernberg

ZE       Zell (Sele)


 

 

Abkürzungen und Symbole zur Etymologie

 

1                 Einwohnernamen auf slow. -iče (s.u.)

2                 Einwohnernamen auf slow. -je / dt. -ach (s.u.)

3                 -dorf- / -vas~ves-Namen (s.u.)

4                 Dt. Namen auf -ern (s.u.)

D                deutscher (germanischer) Herkunft (ca. 8 %)

DS              deutscher Herkunft, aber mit slowenischer Wortbildung

dt.              deutsch

ma.             mundartlich

PN              Personenname

R                aus römischer Zeit stammend (lateinisch, romanisch, keltisch oder Substrat, ca. 2 %)

S                 slowenischer (slawischer) Herkunft (ca. 45 %)

SD              slowenischer (slawischer) Herkunft, weist aber auch deutsche Merkmale auf

sl.               slowenisch (slawisch)

Ü                Übersetzungsname (d.h., der dt. u. slow. Name übersetzen einander ziemlich genau, ca. 30 %)

Ü/V            Teil- oder ungenaue Übersetzung (d.h., im Detail verschieden)

V                im Dt. und Slow. verschieden benannte Ortschaften (4-6 %)

                 alt, veraltet

*                 erschlossene (nicht belegte) Form

<                 entstanden aus

               siehe

 

1       Einwohnernamen auf slow. -iče: Dieser Typus – Einwohnernamen auf -iče, frühslow. -ik’e (mit der Nebenform -ov-iče) – geht auf ein gemeinslawisch *-itje zurück, das im Alpenslawischen bzw. Früh­slowenischen -ik’e (-ovik’e) gelautet hat, wie man dies aus zahlreichen deutschen Namensformen erschließen kann, z.B. Förk (< *Borik’e, heute sl. Borče), Radweg (aus *Radovik’e, heute sl. Radoviče), Mellweg (aus *Mel’evik’e, heute Melviče). Sie sind vielfach noch, bevor k’ im Slowenischen zu č geworden ist, ins Deutsche entlehnt worden, im Gegensatz etwa zu Tschachoritsch, das zur Zeit der Übernahme ins Dt. bereits die slowenische Lautung Čahor(i)če voraussetzt. Es handelt sich dabei um ein patronymisches Suffix, das teils an Personennamen tritt, etwa Radoviče (ursprünglich) ‘Leute des Rado (o.ä.)’, teils Einwohnernamen bildet, wie Borče ‘Leute am Föhrenwald’ (mit Pluralflexion). In den deutschen Namen ist es also bei früher Entlehnung als -(i)k, -ig bzw. -weg übernommen oder auch durch -ing ersetzt worden (z.B. Tigring zu slow. Tigrče, ma. Tigriče); später konnte -iče auch zu -itz werden, was wiederum aufs Slowenische rückwirken konnte (z.B. Dieschitz / Deščiče neben Deščice). Die dt. auf -ach endenden Namensformen beruhen auf dem slowenischen Lokativ.

2       Einwohnernamen auf slow. -je / dt. -ach: Dieser Typus – Einwohnernamen auf (ursprünglich) -je – umfasst gekürzte gemein­sla­wische Bildungen auf  -jane bzw. -’ane; in der Form des Lokativs im Plural, der als -achъ erscheint, ist -an- schon früh ausge­fallen und diese Namen wurden fast immer in der Lokativform ins Deutsche entlehnt, also mit -ach. Doch nicht jedes -ach repräsentiert einen alten Lokativ Plural. Ein Einzelfall ist Villach / Beljak,  ein weiterer Einzelfall dürfte Vellach sein, das (aller­dings nur als Gewässername) deutsch Ache enthält. 

          Der Nominativ Plural auf -je ist eine slowenische Neubildung; daneben existiert die längere Form als -(j)ani als produktive Bildung von Einwohner­namen bis heute weiter (z.B. Bistričani ‘die Einwohner von Feistritz’) und relikthaft in mundartlichen Siedlungsnamen (z.B. ma. Glinjani statt Glinje ‘Glainach’). Auch der Typus -je, dt. -ach bezeichnet ursprünglich Einwohnernamen, meist von topo­graphischen Bezeich­nungen wie z.B. Borovlje ‘Ferlach’ = ‘Leute am Föhren­wald’. Bezüglich der Namen auf -ach zeigen die Verzeichnisse, dass die Übernahme des Lokativ Plural von Einwohnernamen, die gleichzeitig Ortsnamen sind, außerordentlich beliebt ist, z.B. Gorje, älter Gorjane, Lokativ Plural Gorjah, dt. Göriach. Solche Namen sind bis etwa 1300 gebildet worden, später wird das Morphem -ani (umgeformt aus altem -ane) – außer in der Mundart (s.o.) – nur noch zur Bildung von Einwohnernamen selbst, nicht auch von Siedlungsnamen, verwendet (z.B. Sele ~ Selani [davon auch dt. Zellaner] ‘Einwohner von Zell’, Pliberk ~ Pliberčani ‘Bleiburger’). Vielfach ist das -j- nicht mehr erkennbar, wie z.B. in Ladine (eigentlich *Ladinje) oder Dole (eigentlich Dolje), auch in Fällen wie Moste.

3       -dorf- / -vas~ves-Namen: Bei den -dorf-Namen (slowenisch mundartlich ves, schrift­sprachlich vas) handelt es sich meist um Ableitungen von Per­sonennamen, also dem Namen jener Person, die mit der Gründung des Dorfes in irgendeiner Weise verbunden ist; sie liegen in der mittelalterlichen Großkolonisation (vor 1100) begründet und stellen einen althochdeutschen Benennungstyp mit seiner slowenischen Entsprechung dar. Die sind alle nach demselben Muster gebildet: im Deutschen sind sie Komposita, im Slowenischen Syntagmen aus einem Personennamen + Possessivsuffix (meist -ja, Femininum zu maskulinen Bildungen auf  -ji) + vas~ves ‘Dorf’ (Femininum) wie z.B. sl. Velinja vas~ves, dt. Wellersdorf), ohne -j- z.B. Žitara vas~ves, dt. Sittersdorf. In einigen slowenischen Namen ist das zweite Glied ves mit dem ersten zu einem Wort verbunden, z.B. Bilčovs ‘Ludmannsdorf’, wohl von den obliquen Kasus ausgehend (lautgesetzlich hätte der gemeinslawische Nominativ-Akkusativ vьsь, Genitiv-Dativ-Lokativ vьsi usw. slow. vas / ves, vsi usw. ergeben müssen und nach dem Muster des alten Genitivs *Biljče vsi, Lokativ *(v) Biljči vsi usw. wurde ein Akkusativ *Biljčo-vs gebildet, der dann die Basis für die heutige Namensform geliefert hat).

          Anmerkung: Ob ves oder vas – dies ist eine rein sprachpolitische Entscheidung; orientiert man sich nach der Tradition, ist ves zu schreiben, orientiert man sich nach der Mundart, ist meist ves, bei einigen Ortschaften im Raum Diex-Griffen-Ruden aber auch vas zu schreiben; will man schriftsprachliche Einheitlichkeit, ist vas zu bevorzugen. Auch in Slowenien gibt es einige Ortschaften mit ves (von fast 400  13 x ...ves, 2 x -ves [in einem Wort geschrieben], 2 x Ves allein). In Ungarn schreibt man ebenfalls ves, z.B. Slovenska ves / Rábatótfalu (Gemeinde Szentgotthárd). – Näheres siehe http://members.chello.at/heinz.pohl/Namen.htm  Abschnitt 6.2.

4           Dt. Namen auf -ern: Ein weiterer typisch bairisch-österreichischer Siedlungsnamentypus beruht auf Einwohnernamen auf -ern. Er geht letztlich auf den Dativ Plural zurück, so bedeutet z.B. Müllnern ‘die bei der Mühle wohnen’.

 

Ortschaft

Gemeinde

Slowenisch

Etymologie

Abtei

GA

Apače

Ü 1 < Apatiče zu sl. opat ‘Abt’

Achomitz OT

HT

Zahomec OT

S sl. za ‘hinter’ + holmec ‘Hügel, Bergkuppe’

Aich OT

BL

Dob OT

Ü sl. dob ‘Eiche’

Aich

SC

Dob

Ü sl. dob ‘Eiche’

Albersdorf

SC

Pinja vas~ves

D 3 zu einem dt. PN

Altendorf

SD

Stara vas~ves *

Ü 3 sl. star ‘alt’

Altfinkenstein

FS

Stari Grad

Ü/V sl. star ‘alt’, grad ‘Burg’

Attendorf

VK

Vata vas~ves

D 3 zu einem dt. PN

Auen

SC

Log

Ü sl. log ‘Au(wiese), feuchte Wiese’

Augsdorf

VW

Loga vas~ves

D 3 zu einem dt. PN

Babniak

FL

Babnjak

S zu sl. baba ‘alte Frau’

Bach

NH

Potoče

Ü 2 zu sl. potok ‘Bach’

Bach OT

LD

Potok OT

Ü sl. potok ‘Bach’

Bad Eisenkappel OT

EV

Železna Kapla OT *

Ü sl. železen ‘eisern’, kapla † ‘Kapelle’

Berg

ET

Rute pri Medgorjah

V sl. rut ‘Raut, Gereute’

Berg ob Leifling

NH

Ljibeliška Gora, Libeliška Gora

Ü/V sl. ‘Leiflinger Berg’

Blasnitzen OT

EV

Plaznica OT, Spodnja Plaznica

S zu sl. plaz ‘Lawine, Erdabrutschung’

Blasnitzenberg

EV

Zgornja Plaznica, Zaplaznica

S zu sl. plaz ‘Lawine, Erdabrutschung’

Blasnitzenberg

SD

Plaznica

S zu sl. plaz ‘Lawine, Erdabrutschung’

Bleiburg OT

BL

Pliberk OT

D (→ Anhang)

Bodental OT

FL

Poden OT

Ü/V sl. poden ‘Talboden’ (dt. Lehnwort)

Bösenort

DI

Hudi kraj

Ü sl. hud ‘böse’, kraj ‘Ort’

Brugg

HE

Moste

Ü 2 sl. most ‘Brücke’

Buchbrunn OT

ED

Bukovje OT

Ü/V sl. bukovje ‘Buchenwald’

Dellach OT

HE

Dole OT (Dule)

S 2 sl. dol ‘Tal

Dieschitz

VW

Deščiče, Deščice

S 1 zu einem sl. PN

Diex

DI

Djekše

S 2 wohl zu einem sl. PN, im Detail unklar

Dobein

KS

Dobajna

SD zu sl. dob ‘Eiche’

Dobrowa OT

BL

Dobrova OT, Dobrava

S sl. dobrava ‘Au-, Sumpfwald’ (= dt. Hart †)

Dobrowa

SM

Dobrova, Dobrava

S sl. dobrava ‘Au-, Sumpfwald’ (= dt. Hart †)

Dolintschitschach OT

FB

Dolinčiče OT

S 1 zu sl. dolina ‘breites Tal’

Dolintschach

RO

Dolinčiče

S 1 zu sl. dolina ‘breites Tal’

Dolintschach

GA

Dolinče (Dolinčiče)

S 1 zu sl. dolina ‘breites Tal’

Dörfl

FL

Vesca, Kajže

Vesca: Ü sl.ma. vesca ‘kleines Dorf’; Kajže: V 2 zu sl.ma. kajža ‘kleines Bauernhaus, Keusche’

Drabunaschach OT

GA

Drabunaže OT

S 2 zu einem sl. PN

Draugegend

NH

Pri Dravi

R Ü/V sl. ‘an der Drau’ (→ Anhang)

Draurain OT

BL

Brege OT, Breg

Ü/V sl. breg ‘Ufer, Abhang, Rain’ (zu Drau → Anhang)

Dreilach

SJ

Dravlje *

R S 2 sl. ‘die an der Drau Wohnenden’

Dreulach

HT

Drevlje

S 2 zu sl. drevo ‘Baum’

Duel

RO

Dole (Dolje), Dule

S → Dellach

Dullach

SD

Dule

S → Dellach

Eberndorf OT

ED

Dobrla vas OT ~ves *

S 3 zu einem sl. PN

Ebersdorf OT

BL

Drveša vas OT, Drbeša ves *

S 3 zu einem sl. PN

Ebriach OT

EV

Obirsko OT

S zum Bergnamen Obir

Edling OT

ED

Kazaze OT

Ü sl. *kosez > kazaz usw. ‘Edling’

Edling OT

LD

Kajzaze OT, Kajzeze

Ü sl. *kosez > kazaz usw. ‘Edling’

Eibelhof

PD

Eibelhof, Ajbelhof, Ovčjak

D (sl. Ovčjak junge Neubenennung)

Einersdorf OT

BL

Nonča vas OT ~ves

D 3 zu einem dt. PN

Eis

RU

Led

Ü sl. led ‘Eis’

Enzelsdorf OT

GA

Encelna vas OT (Incelna ves) *

D 3 zu einem dt. PN

Enzelsdorf

GR

Encelna vas~ves

D 3 zu einem dt. PN

Farrendorf

SC

Paprače

Ü sl. praprot ‘Farn’

Feistritz

SJ

Bistrica

S sl. bistrica ‘klarer, schneller, reißender Bach’

Feistritz ob Bleiburg OT

FB

Bistrica pri Pliberku OT, Bistrica nad Pliberkom

S sl. bistrica ‘klarer, schneller, reißender Bach’

Fellersdorf OT

LD

Bilnjovs OT

S 3 zu einem sl. PN

Franzendorf OT

LD

Branča vas OT ~ves

D 3 zu einem dt. PN

Freibach OT

GA

Borovnica OT, Frajbah

Freibach/Frajbah: SD (umgeformtes sl. Borovnica); Borovnica: S ‘Föhrenbach’ zu sl. bor ‘Föhre’ 

Frießnitz OT

SJ

Breznica OT

S zu sl. breza ‘Birke’

Fritzendorf

HE

Limače (Limarče)

V 23 zu einem dt. bzw. sl. PN

Frög OT

RO

Breg OT

S sl. breg ‘Ufer, Abhang, Rain’

Frojach

RO

Broje

S 2 zu sl. brod ‘Furt’

Gablern OT

ED

Lovanke OT

Ü 4  zu sl. vile ‘Gabel’ bzw. *vilovanki ‘Gabelmacher’

Gaisach

KD

čežava

D zu einem dt. PN

Gallizien

GA

Galicija *

R nach dem Hl. Jakob bzw. Santiago de Compostela in Galicien, Spanien

Glainach

FL

Glinje

S 2 zu sl. glina ‘Ton, Lehm’

Globasnitz OT

GL

Globasnica OT (Klobasnica)

S zu sl. klobasa ‘Wurst’, etwa ‘sich wie eine Wurst windender Bach’

Gonowetz OT

FB

Konovece OT (Gonovece, Konjevece)

S 2 zu sl. konj ‘Pferd’

Göriach

KD

Gorje

S 2 zu sl. gora ‘Berg’

Gorintschach

SJ

Gorinčiče

S 1 zu sl. gorenjec ‘Bergler’

Goritschach OT

FS

Zagoriče OT, Goriče

S 2 zu sl. gorica ‘Berglein, Bichl’

Goritschach

SC

Goriče

S 2 zu sl. gorica ‘Berglein, Bichl’

Goritschach OT

SD

Goriče OT *

S 2 zu sl. gorica ‘Berglein, Bichl’

Gösselsdorf OT

ED

Goselna ves OT ~vas *

D 3 zu einem dt. PN

Grabelsdorf OT

SK

Grabalja vas OT, Grabale ves

Ü 3 zum PN Gabriel

Graben

ED

Graben, Grabne

D bzw. Ü sl. graben ‘Graben, Bach’ (dt. Lehnwort)

Grablach

BL

Grable, Grablje

S 2 zu slow. grablje ‘Rechen’

Graditschach OT

NH

Gradiče OT

S 1 zu slow. grad ‘Burg’

Grafenbach

DI

Kneža

Ü sl. knez ‘Graf, Fürst’

Graschitz

VI

Krošiče

S 1 zu sl. grah ‘Erbse’

Greuth OT

SJ

Rute OT

Ü 2 zu sl. rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Großenegg

DI

Tolsti Vrh

Ü/V sl. ‘dicke Anhöhe’, dt. ‘große Anhöhe’

Großenegg

GR

Tolsti Vrh

Ü/V sl. ‘dicke Anhöhe’, dt. ‘große Anhöhe’

Großkleinberg OT

LD

Mala Gora OT

Ü/V sl. ‘kleiner Berg’

Grutschen

GR

Gruča (Gruče, Krčanje)

S sl. gruča ‘Scholle, Erdklumpen’; Krčanje: 2 zu sl. krč ‘Rodung’; → s. Anhang

Grutschen

RU

Gruča (Gruče)

S sl. gruča ‘Scholle, Erdklumpen’

Gupf

SM

Vrh

Ü sl. vrh ‘Höhe, Berg, Gupf’

Haimburger Berg

DI

Voberska Gora (Vovbrske Gore)

Ü zu Haimburg/Vovbre, sl. gora ‘Berg’

Hart OT

NH

Breg OT

V Hart: dt. Hart † ‘Au-, Sumpfwald’; Breg: sl. breg ‘Ufer, Abhang, Rain’

Hart

SD

Dobrava (Dobrova)

Ü → Dobrowa

Hart OT

AS

Ločilo OT, Vočilo

Ü/V sl. łočilo bzw. Vočilo < *Močilo ‘feuchter Ort, Sumpfwiese’, dt. Hart † ‘Au-, Sumpfwald’

Heiligenstadt OT

NH

Sveto mesto OT

Ü sl. svet ‘heilig’, mesto ‘Ort, Stadt’

Hintergupf

SM

Za Vrhom, Zavrh

Ü sl. za ‘hinter’, vrh ‘Höhe, Berg, Gupf’

Hinterlibitsch OT

FB

Suha OT

V sl. suha ‘Dürrenbach’

Hof OT

FB

Dvor OT

Ü sl. dvor ‘Hof’

Hof OT

ED

Dvor OT

Ü sl. dvor ‘Hof’

Höflein

KS

Dvorec (Dvorce)

Ü sl. dvorec  ‘kleiner Hof’

Höhe

KS

Na Gori, Gora

Ü bzw. Ü/V sl. na ‘auf’, gora ‘Berg’

Hollenburg

KD

Humberg (-k, Humperg)

D dt. ‘Burg bei/über den Sandsteinhöhlen’

Homelitschach

SD

Homeliše (Homelše), Homeliče

S 1 2 zu slow. hmelj ‘Hopfen’

Homitzberg

ED

Homec (Homče)

S sl. holmec ‘Hügel, Bergkuppe’ (Homče 2)

Homölisch

SM

Homeliše, Hmelše

S 2 zu slow. hmelj ‘Hopfen’

Horzach I/II OT

SK

Horce I/II OT, Gorce

S 2 zu sl. gorica ‘Berglein, Bichl’

Humtschach

ED

Humče

S 2 sl. holmec ‘Hügel, Bergkuppe’

Hundsdorf OT

FR

Podsinja vas OT, Psinja ves *  

Ü 3 zu sl. pes ‘Hund’ (als PN); → Anhang

Illmitzen

NH

Ivnik (Ilmica, Ilnica)

S ‘Ulmengegend’ (zu sl. ilmovec ‘Ulme’)

Jaunstein OT

GL

Podjuna OT

R (→ Anhang)

Jerischach

SD

Jeriše

S 2 zu einem sl. PN

Kanaren

RU

Kanarn, Kanare (Kanorn)

R (→ Anhang)

Kanin OT

SJ

Hodnina OT

S zu sl. hoden ‘gangbar, begehbar’

Keutschach

KS

Hodiše

S 2 zu einem sl. PN

Kleindorf OT

GL

Mala vas OT ~ves

Ü 3 ‘kleines Dorf’

Kleindorf I

SK

Mala vas~ves, Mala vas~ves I

Ü 3 ‘kleines Dorf’

Kleindorf II

SK

Mala vas~ves pri Kamnu,

Mala vas~ves II *

Ü 3 ‘kleines Dorf’; pri Kamnu ‘bei Stein im Jauntal’ (Ü sl. kamen ‘Stein,

Fels’)

Kleinzapfen OT

SD

Malčape OT (Male čape)

Ü (umgedeutet, im Detail unklar)

Klopein

SK

Klopinj *

S zu sl. klop ‘Bank’

Köcking

ED

Kokje *

S 2 zu einem sl. PN

Kogelnigberg OT

NH

Kogelska Gora OT (Kogelnik)

Ü sl. gora ‘Berg’ (Kogelnig/Kogelnik Hofname)

Kömmel OT

BL

Komelj OT (Komel)

S zu sl. † kom, kum (Bergappellativ)

Kömmelgupf OT

BL

Komeljski Vrh OT, Vrh

Ü/V → Kömmel, sl. vrh ‘Höhe, Berg, Gupf’

Kopein

FS

Kopanje

S zu sl. kopati ‘roden’

Koprein Petzen OT

EV

Pod Peco  OT, Podpeca (Koprivna pod Peco)

V Koprein/Koprivna: zu sl. kopriva ‘Brennnessel’;

Pod Peco ‘unter der Petzen’

Koprein Sonnseite OT

EV

Koprivna OT (Koprivna proti soncu)

Ü/V → Koprein Petzen, sl. proti soncu ‘der Sonne entgegen’

Korpitsch

FS

Grpiče, Korpiče

1 unklar

Kosasmojach

ET

Kozasmoje (Zasmoje)

S 2 ‘Edling-Brandrodung’, zu sl. *kosezEdling + smoja ‘Sengen’

Kossiach OT

ET

Kozje OT

S 2 zu sl. koza ‘Geiß, Ziege’

Krainberg

AS

Strmec

V Krainberg: liegt an der Straße nach Krain, daher so benannt; Strmec: zu sl. strm ‘steil’ 

Krenobitsch

VK

Hrenovče

S 1 zu sl. hren ‘Kren, Meerrettich’

Kreuth OT

ET

Rute OT

Ü 2 zu sl. rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Kristendorf OT

SD

Kršna vas OT ~ves *

Ü 3 ‘Christendorf’ (wohl zu einem PN)

Kulm

VK

Hom

S sl. holm ‘Hügel, Bergkuppe’

Laak

FL

Loka

S sl. loka ‘(feuchte) Wiese’

Längdorf

SJ

Velika vas~ves

Ü/V 3 dt. ‘langes Dorf’, sl. ‘großes Dorf’

Lanzendorf

SK

Lancova

S zu einem sl. PN

Latschach

VW

Loče

S 2 zu sl. loka ‘(feuchte) Wiese’

Latschach

HE

Loče

S 2 zu sl. loka ‘(feuchte) Wiese’

Latschach

FS

Loče

S 2 zu sl. loka ‘(feuchte) Wiese’

Lauchenholz OT

SK

Gluhi Les OT, Luhi les

Ü/V dt. ‘Wald, wo Lauch wächst’, sl. ‘dunkler, dichter Wald’

Leisbach

KS

Ležbe

S 2 zu einem sl. PN

Leppen OT

EV

Lepena OT

S zu sl. lepenje ‘große Blätter’, lepenik ‘Huflattich’

Lessach OT

SJ

Leše OT

S 2 zu sl. les ‘Wald’

Lettenstätten OT

FB

Letina OT

S zu einem sl. PN

Lipizach OT

ET

Lipica OT, Lipice

S zu sl. lipa ‘Linde’ (Lipice 2)

Lobnig OT

EV

Lobnik OT

S < sl. *Lomnik zu lom ‘Bruch’

Loibach OT

BL

Libuče OT

S 2 zu einem sl. PN

Loibegg

ED

Belovče, Volovše

S 2 zu einem sl. PN

Loibltal OT

FL

Brodi OT

V sl. brodi ‘Furten’ (Plural zu brod ‘Furt’); Loibl R

Lokowitzen

BL

Lokovica

S zu sl. loka ‘(feuchte) Wiese’

Ludmannsdorf OT

LD

Bilčovs OT

Ü (V?) 2 Ludmannsdorf: wohl zu einem alten mhd. *liudman (< Leute + Mann) mit ähnlicher Bedeutung wie sl. bylь ʻErster, Vornehmer, Besitzer usw.ʼ;  wegen der semantischen Ähnlichkeit zur sl. Namensform ist ein primärer dt. PN Ludwig (trotz urk. 1142 Ludwigestorff, dies wohl umgeformt aus Ludmann-)’ wenig wahrscheinlich Bilčovs: sl.ma. [bəlčóws] < *Bylьčja vьsь (etwa) ‘Edelmannsdorf’ zu sl. bylьcь zu bylь, s.o. (urk. 1446 Wulendorf)

Lukowitz OT

LD

Koviče OT

S 1 < łukoviče zu sl. luk ‘Lauch’

Maria Elend OT

SJ

Podgorje OT *

V 2 sl. pod ‘unter’ + gora ‘Berg’

Matschach

FR

Mače *

S 2 zu einem sl. PN

Mellach

HE

Mele

S 2 zu sl. mel ‘Sandbank, Schutt’

Mellweg

HE

Melviče

S 1 zu sl. mel ‘Sandbank, Schutt’

Mieger

ET

Medgorje

S ‘Zwischenbergen’, sl. med ‘zwischen’ + gora ‘Berg’

Miklauzhof

SD

Miklavec, Miklavčevo

Ü/V zu einem sl. PN

Mittlern

ED

Mitlovo, Metlova

D 4 zu einem dt. PN

Mökriach OT

ED

Mokrije OT

S 2 zu sl. moker ‘feucht’

Mökriach OT

SK

Mokrije OT

S 2 zu sl. moker ‘feucht’

Moos OT

BL

Blato OT

Ü sl. blato ‘Moor, Moos, Sumpf’

Moosberg

ET

Kajže, Mosberg (Možberk)

Kajže: V 2 zu sl.ma. kajža ‘kleines Bauernhaus, Keusche’; Mosberg usw.: D

Moschenitzen OT

LD

Moščenica OT

S zu sl. most ‘Brücke’

Mühlbach OT

SJ

Reka OT

Ü/V sl. reka ‘Bach, Fluss’

Müllnern OT

SD

Mlinče OT

Ü 1 4 sl. mlin ‘Mühle’

Muschkau OT

LD

Muškava OT

S zu sl. muha ‘Fliege’, ma. muška ‘kleine Fliege’

Nageltschach OT

SK

Nagelče OT

S 1 zu einem sl. PN

Nampolach

HE

Napole

S 2 sl. na ‘auf’ + polje ‘Feld’

Neusaß OT

KD

Vesava OT, Novo Selo

Ü ‘neue Siedlung’

Niederdörfl OT

LD

Spodnja vesca OT

Ü sl. spodnji ‘der untere’, sl.ma. vesca ‘kleines Dorf’

Niederdörfl

SM

Dolnja vas, Vesca  oder Spodnja Vesca *

Ü sl. spodnji bzw. dolnji ‘der untere’, sl.ma. vesca ‘kleines Dorf’

Oberdorf OT

NH

Gornja vas OT ~ves

Ü 3 sl. gornji ‘der obere’

Oberdörfl OT

LD

Zgornja vesca OT, Zvrhnja Vesca

Ü sl. zgornji bzw. zvrhnji ‘der obere’, sl.ma. vesca ‘kleines Dorf’

Obere Gemeinde

GR

Zgornja ves, Zgornja Gmajna

Zgornja ves: Ü/V 3 sl. zgornji ‘der obere’;  Zgornja Gmajna: Ü sl. gmajna ‘Gemeinde’ (dt. Lehnwort)

Oberferlach OT

FS

Zgornje Borovlje OT

S 2 zu sl. zgornji ‘der obere’, borovje ‘Föhrenwald’

Obergoritschach

RO

Zgornje Goriče

S 2 zu sl. zgornji ‘der obere’, gorica ‘Berglein, Bichl’

Obernarrach OT

SD

Zgornje Vinare OT *

S 2 zu sl. zgornji ‘der obere’, vinar ‘Winzer’

Obersammelsdorf OT

SK

Žamanje OT, Zvrhnje (Zgornje) Žamanje

DS 2 zu einem dt. PN, sl. zgornji ‘der obere’

Obertechanting

FS

Zvrhnje Tehanče, Zgornje Teharče

S 1 zu einem sl. PN, sl. zgornji bzw. zvrhnji ‘der obere’

Obertöllern

MR

Zgornje Dole

Ü 2 4 dt. -töllern < -tälern ‘bei den Talbewohnern’, sinngleich sl. Dole < Dolje, sl. zgornji ‘der obere’

Otrouza

FL

Otrovca

S unklar (zu sl. otrova ‘Gift, Zaubermittel’?)

Ottosch

SC

Otož

S zu sl. otožen ‘betrübt’ (als PN?)

Outschena

FS

Ovčena, Ovčna

S sl. občina ‘Gemeinde’

Penk OT

FB

Ponikva OT

S sl. ponikva ‘Wasserloch, Senke’

Penk

VK

Klopiče, Klopče

Ü/V 1 zu sl. klop ‘Bank’ bzw. dt. Bänke

Penken

SC

Klopice, Klopce

Ü/V 1 zu sl. klop ‘Bank’ bzw. dt. ‘(bei den) Bänken’

Pertitschach

KS

Prtiče

S 1 zu sl. prt ‘Schneebahn, Weg durch den Schnee’

Petschnitzen OT

FS

Pečnica OT

S zu sl. peč ‘Ofen’ und ‘Fels’

Pfannsdorf

SD

Banja vas~ves *

S 3 zu sl. † ban ‘Banus, Fürst’

Pirk

RO

Brezje

Ü 2 zu sl. breza ‘Birke’

Pirk

GA

Breza, Brezje

Ü 2 zu sl. breza ‘Birke’

Pirkdorf OT

FB

Breška vas OT ~ves

Ü 3 zu sl. breza ‘Birke’

Plaschischen

KS

Plešišče, Plašišče

S  plešišče ‘Kahlschlag, Rodung’ zu  pleš(a) ‘kahle (gerodete) Stelle’  (→ Plöschenberg)

Plescherken

KS

Plešerka

S nach dem benachbarten  Plaschischen umgeformtes sl. *pečerka ‘Höhle’

Plöschenberg OT

KD

Plešivec OT

S ‘Kahlenberg’, zu sl. pleš(a) ‘kahle (gerodete) Stelle’

Podrain OT

GL

Podroje OT *

S 2 sl. pod ‘unter’ + rov ‘Graben’

Pogerschitzen OT

SD

Pogrče OT, Pogerče

S 1 < *Pogoričiče zu sl. po ‘bei, zu’ + gorica ‘Berglein, Bichl’

Polena

SD

Polena, Polane

S 2 zu sl. polje ‘Feld’

Pölzling

GA

Pecelj

D zu einem dt. PN

Potschach OT

HE

Potoče OT

S 2 zu sl. potok ‘Bach’

Preliebl

KD

Preble, Preblje

S 2 zu einem sl. PN

Pribelsdorf

ED

Pribla ves, Priblja vas

S 3 zu einem sl. PN

Proboj

SD

Proboj, Proboi *

S sl. preboj ‘Durchschlag’

Pudab

ED

Pudab

S sl. po ‘bei, zu’ oder pod ‘unter’ + dob ‘Eiche’

Pugrad OT

LD

Podgrad OT, Pograd

S sl. pod ‘unter’ + grad ‘Burg’

Pulpitsch OT

VW

Pulpače OT, Pulpiče

S 2 umgeformtes sl. pod ‘unter’ + peč ‘Ofen’ und ‘Fels’

Rabenberg

FR

šentjanške Rute (Vranjica)

Rabenberg/Vranjica: Ü zu sl. vran ‘Rabe’; šentjanške Rute zu → St. Johann i.R. / Št. Janž v Rožu und sl. rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Radsberg OT

ET

Radiše OT

S 2 zu einem sl. PN

Rain

SD

Breg

Ü sl. breg ‘Ufer, Abhang, Rain’

Ratnitz

FS

Ratenče, Ratnica

S 1 zu sl. orati ‘pflügen’, rataj ‘Pflüger’

Raun OT

RO

Ravne OT

S 2 zu sl. raven ‘eben’

Raunach

SC

Ravne

S 2 zu sl. raven ‘eben’

Rauth

KS

Rut (Rute) *

Ü zu sl. rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Rauth

FL

Rute

Ü 2 zu sl. rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Reauz

KS

Rjavec, Rjavc (Rejavec)

S zu sl. rjav ‘rotbraun’

Rechberg OT

EV

Rebrca OT, Reberca

D ‘Rehberg’ (sl.ma. Re(h)ber), sekundär mit sl. rebrica zu reber ‘(Ab-)Hang’ verknüpft

Remschenig OT

EV

Remšenik OT

S < *čremošnik zu sl. čremoš ‘Bärlauch’

Replach OT

BL

Replje OT (Reple)

S 2 zu sl. rep ‘spitz zulaufendes Grundstück’

Rinkenberg OT

BL

Vogrče OT

V 1 zu sl. (v)oger ‘Ungar’ umgeformt aus (v)ober ‘Aware’; dt. → Rinkolach

Rinkolach OT

BL

Rinkole OT

S 2 < ma. Rinkovlje zu sl. rinka ‘Ring’ im Sinne einer Befestigung (dt. Lehnwort)

Rischberg

FB

Rižberg, Rižberk, Rišperk

D unklar

Roach

SC

Rove

S 2 zu sl. rov ‘Graben’

Robesch

GA

Robeže, Robež

S 2 zu sl. rob ‘Saum, Rand’

Roda

SC

Roda

S zu sl. rod ‘rau, roh, unbeabreitet’

Rückersdorf OT

SD

Rikarja vas OT ~ves *

D 3 zu einem dt. PN

Rupertiberg OT

LD

Na Gori OT, Gora

Ü/V zu sl. gora ‘Berg’

Ruttach OT

BL

Rute OT

S 2 zu sl. rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Ruttach-Schmelz OT

FB

Rute OT *

S 2 zu sl. rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Saberda

MR

Zabrda

S ‘Hinterbergen’, sl. za ‘hinter’ + brdo ‘Berg, Anhöhe’

Sabosach

SM

Zavoze

S 2 sl. za ‘hinter’ + voz ‘Band’ (als Flurname)

Sagerberg OT

SD

Zagorje OT *

S 2 ‘Hinterbergen’, zu sl. za ‘hinter’ + gora ‘Berg’

Sand

GS

Prod

Ü sl. prod ‘Geröll, Schotter’

Schattenberg

BL

Senčni kraj

Ü/V sl. ‘schattiger Ort’

Schiefling

SC

škofiče

S 1 zu sl. škof ‘Bischof’

Schilterndorf OT

BL

Čirkovče OT, Cirkovče

V Schilterndorf: D ‘Schildmacherdorf’; Čirkovče: S 1 zu sl. cerkev ‘Kirche’, also ‘Kirchdorf’

Schlatten

SJ

Svatne

S 2 zu sl. slatina ‘Sauerbrunn’

Schreckendorf

SK

Straša vas~ves

Ü 3 sl. strah ‘Schrecken’, Benennungsmotiv unklar (PN?)

Schwabegg OT

NH

Žvabek OT

D ‘Burgberg des Schwab oder eines Schwaben’

Schwanein

KD

Zvonina

S zu sl. zvoniti ‘klingen’, etwa ‘Klingenbach’

Schwarz OT

ET

Dvorec OT

S zu sl. dvorec ‘kleiner Hof, Höflein’ (ma. žborc)

Seel

SM

Selo (Sala, Na Sali, Na Selu)

S zu selo ‘Dorf, Siedlung’

Seidolach

FL

ždovlje

S 2 zu sl. žid ‘Jude’, also ‘Judendorf’

Selkach OT

LD

Želuče OT

S 2 zu einem sl. PN

Sielach

SD

Sele (Selo) *

S 2 zu selo ‘Dorf, Siedlung’

Sigmontitsch OT

FS

Zmotiče OT

D 1 zu einem dt. PN

Singerberg

FL

žingarica

D zum Hofnamen Singer

Sittersdorf OT

SD

Žitara vas OT ~ves

S 3 zu einem sl. PN

Slovenjach OT

GL

Slovenje OT

S 2 zu sl. slovenji † ‘slowenisch’ bzw. (in Ortsnamen) ‘windisch’

Sonnegg OT

SD

Ženek OT *

D ‘sonniger Burgberg’

Srajach OT

SJ

Sreje OT

S 2 zu sl. sreda ‘Mitte’

Srejach

SK

Sreje *

S 2 zu sl. sreda ‘Mitte’

St. Gandolf

KD

Št. Kandolf

Ü nach dem Patrozinium

St. Georgen OT

BL

Šentjur OT (Šentjurij)

Ü nach dem Patrozinium

St. Jakob im Rosental OT

SJ

Šentjakob v Rožu OT, Št. Jakob 

Ü nach dem Patrozinium bzw. seiner Lage

St. Jakob

VK

Št. Jakob

Ü nach dem Patrozinium

St. Job

FS

Št. Job (Sveti Job)

Ü nach dem Patrozinium

St. Johann

RO

Št. Janž, ščedem

Ü nach dem Patrozinium; sl. ščedem ‘Wald, Schonung’

St. Johann im Rosental OT

FR

Šentjanž v Rožu OT

Ü nach dem Patrozinium bzw. seiner Lage

St. Kanzian am Klopeiner See

SK

Škocjan v Podjuni, Škocijan *,

Ü nach dem Patrozinium bzw. seiner Lage

St. Kathrein

SC

Jerberg, Podjerberk

St. Kathrein nach dem Patrozinium; Jerberg und Podjerberk reflektieren altes St. Gerburg

St. Leonhard bei Siebenbrünn

AS

Št. Lenart pri Sedmih studencih

Ü nach dem Patrozinium bzw. seiner Lage

St. Margareten im Rosental

SM

Šmarjeta v Rožu *

Ü nach dem Patrozinium bzw. seiner Lage

St. Margarethen OT

BL

Šmarjeta OT

Ü nach dem Patrozinium

St. Margarethen

KS

Šmarjeta

Ü nach dem Patrozinium

St. Margarethen

KD

Šmarjeta (Sveta Marjeta)

Ü nach dem Patrozinium

St. Martin

RU

šmartin

Ü nach dem Patrozinium

St. Marxen

ED

Šmarkež, Šmarkeš *

Ü nach dem Patrozinium

St. Michael ob Bleiburg OT

FB

Šmihel pri Pliberku OT, Šmihel nad Pliberkom

Ü nach dem Patrozinium bzw. seiner Lage

St. Nikolai

RU

šmiklavž, št. Miklavž

Ü nach dem Patrozinium

St. Nikolai

KS

šmiklavž (Sveti Miklavž)

Ü nach dem Patrozinium

St. Peter OT

SJ

Šentpeter OT, Št. Peter

Ü nach dem Patrozinium

St. Primus OT

SK

Šentprimož OT *, Št. Primož

Ü nach dem Patrozinium

St. Radegund

RU

št. Radegund, št. Radegunda

Ü nach dem Patrozinium

St. Stefan OT

GL

Šteben OT

Ü nach dem Patrozinium

St. Veit im Jauntal OT

SK

Šentvid v Podjuni OT, Št. Vid (Fid) v Podjuni

Ü nach dem Patrozinium bzw. seiner Lage

Stift Griffen

GR

Grebinjski Klošter

Ü

Strein OT

LD

Stranje OT

S 2 zu sl. stran ‘Seite’

Strugarjach OT

FL

Strugarje OT, Strugarji

S 2 zu sl. struga ‘Rinnsal, Bach’

Suetschach

FR

Sveče *

S 2 zu einem sl. PN

Susalitsch OT

FS

žužalče OT užalce)

S 1 zu einem sl. PN

Techelweg OT

SC

Holbiče OT

S 1 zu einem sl. PN

Tichoja OT

SD

Tihoja OT *

S zu einem sl. PN

Tösching OT

SJ

Tešinja OT

S zu einem sl. PN

Trabesing

KD

Trabesinje

S 2 zu einem sl. PN

Tratten OT

FL

Trata OT *

D Ü sl. trata ‘Anger, Tratte’ (dt. Lehnwort)

Traundorf OT

GL

Strpna vas OT ~ves

S 3 zu einem sl. PN

Treffen OT

VW

Trebinja OT

S zu sl. trebiti ‘roden’ oder zu einem sl. PN

Trieblach OT

SM

Treblje OT, Trebljenje

S zu sl. trebiti ‘roden’

Trögern OT

EV

Korte OT

Ü 2 4 zu sl. korito ‘Trog’

Tschachoritsch

KD

Čahorče

S 1 zu einem sl. PN

Tschepitschach OT

GL

Čepiče OT

S 1 im Detail unklar

Tscherberg OT

FB

Črgoviče OT

S 1 zu einem sl. PN

Tutzach OT

ET

Tuce OT, Tulce (Tuče) 

S < *Tułčiče 1 zu einem sl. PN

Unteraichwald

FS

Spodnje Dobje

Ü 2 zu sl. spodnji ‘der untere’, dob ‘Eiche’

Unterbergen OT

GL

Podgora OT

Ü sl. pod ‘unter’ + gora ‘Berg’

Unterburg

SK

Spodnji Podgrad (Podgrad) *

Ü sl. spodnji ‘der untere’, pod ‘unter’ + grad ‘Burg’

Unterdorf OT

NH

Dolnja vas  OT ~ves (Dole ves)

Ü 3 sl. dolnji ‘der untere’

Unterferlach OT

FS

Spodnje Borovlje OT

S 2 zu sl. spodnji ‘der untere’, borovje ‘Föhrenwald’

Unterglainach

FL

Vesca (Kajže, Spodnje Glinje)

Vesca: V sl.ma. vesca ‘kleines Dorf’; Kajže: V 2 zu sl.ma. kajža ‘kleines Bauernhaus, Keusche’; Spodnje Glinje 2 S zu sl. spodnji ‘der untere’, glina ‘Ton, Lehm’

Untergreuth OT

FS

Spodnje Rute OT

Ü 2 sl. spodnji ‘der untere’, rut ‘Raut, Gereute’ (dt. Lehnwort)

Untergreutschach

GR

Spodnje Krčanje

S 2 zu sl. spodnji ‘der untere’, krč ‘Rodung’

Unterkrain

GA

Podkrina, Podkrinj

S sl. pod ‘unter’ + krina ‘Senke, Mulde’

Unterlibitsch OT

FB

Podlibič OT, Suha

Unterlibisch/Podlibič: S zu einem sl. PN; Suha: V zu sl. suha ‘Dürrenbach’

Untermitterdorf

RU

Spodnja ves, Srednja vas

 Ü/V 3 zu sl. spodnji ‘der untere’ bzw. srednji ‘der mittlere’

Unternarrach OT

SK

Spodnje Vinare OT

S 2 zu sl. spodnji ‘der untere’, vinar ‘Winzer’

Untersammelsdorf

SK

Spodnje žamanje, Samožna vas

DS 2 3 zu einem dt. PN, sl. spodnji ‘der untere’

Unterort OT

EV

Podkraj OT

Ü sl. pod ‘unter’ + kraj ‘Ort’

Unterort OT

FB

Podkraj OT

Ü sl. pod ‘unter’ + kraj ‘Ort’

Vellach OT

EV

Bela OT

Vellach: D sl. Bela + dt. Ache; Bela: S zu sl. bel ‘weiß’, bela ‘Weißenbach ’

Vesielach OT

SK

Vesele OT

S 2 < sl. Novoselje ‘Neusiedler’

Wackendorf OT

GL

Večna vas OT ~ves

S 3 zu einem sl. PN

Waidisch OT

FL

Bajdiše OT

S 2 ma. Bajtiše, zu sl. bajta ‘Hütte’

Weinberg

SD

Vinogradi (Nogradi)

Ü/V sl. vinograd ‘Weingarten’

Weißenbach OT

EV

Bela OT

Ü sl. bel ‘weiß’, bela ‘Weißenbach ’

Wellersdorf OT

LD

Velinja vas OT ~ves (Vilnja ves)

S 3 zu einem sl. PN

Wernzach

VK

Brnce

S 2 zu sl.ma. brn ‘Sumpf, Schlamm’

Werouzach OT

ET

Verovce

S 2 zu sl. vir ‘Quelle’

Wesnitzen

NH

Beznica (Besnica), Vesnice

S sl. beznica ‘Flachsdörrhütte, Brechelhütte’

Wiederndorf OT

BL

Vidra vas OT ~ves

D 3 zu einem dt. PN

Wigasnitz

SD

Vijasce, Vigaznica

S 2 zu sl.ma. vi- ‘aus’ + gaz ‘Schneepfad’

Windisch Bleiberg OT

FL

Slovenji Plajberk OT, Slovenji Plajberg

D

Winkel OT

FB

Kot OT

Ü sl. kot ‘Winkel’

Winkel

SD

Kot

Ü sl. kot ‘Winkel’

Winkl

SJ

Kot

Ü sl. kot ‘Winkel’

Woroujach OT

BL

Borovje OT

S sl borovje ‘Föhrenwald’

Wrießnitz

SD

Breznica

S zu sl. breza ‘Birke’

Wudmath

WB

Vudmat

S zu altem sl. *o-dmǫt- ‘ringsum anschwellend (vom Wasser)’

Wurdach

KD

Vrdi

S unklar

Zauchen OT

EV

Suha OT

S sl. suha ‘Dürrenbach’

Zauchen

SC

Suha

S sl. suha ‘Dürrenbach’

Zedras OT

LD

Sodraževa OT, Sodražava

S sl. sodražava ‘Zusammenfluss zweier Rinnsale’

Zell

ZE

Sele

S 2 zu sl. selo ‘Dorf, Siedlung’

Zell-Freibach OT

ZE

Sele-Borovnica OT, -Frajbah

Zell, → Freibach

Zell-Homölisch OT

ZE

Sele-Homeliše OT

Zell, → Homölisch

Zell-Koschuta OT

ZE

Sele-Košuta OT, Sele pod Košuto

Zell; Košuta: S zu sl. košuta ‘Hirschkuh’

Zell-Mitterwinkel OT

ZE

Sele-Srednji Kot OT

Zell; Srednji Kot: Ü ‘mittlerer Winkel’

Zell-Oberwinkel OT

ZE

Sele-Zvrhnji Kot OT, Zgornji Kot

Zell; Zvrhnji bzw. Zgornji Kot: Ü ‘oberer Winkel’

Zell-Pfarre OT

ZE

Sele-Cerkev OT, -Fara, Sele pri Cerkvi

Zell; Fara: DS ‘Pfarre’ (dt. Lehnwort); Cerkev bzw. pri Cerkvi: Ü sl. ‘Kirche’

Zell-Schaida OT

ZE

Sele-Šajda OT

Zell; Šajda: S sl. šajda ‘Wasserscheide’ (dt. Lehnwort)

 

 

Anhang: Einige ergänzende namenkundliche Bemerkungen

 

zu 3   -dorf- / -vas~ves-Namen: die jeweiligen Angaben D und S beziehen sich immer auf den Personennamen. Streng genommen könnte man daher auch DS oder SD schreiben.

zu Bleiburg: nach dem ehemaligen Blei-Bergbau so benannt oder aus *Blī(de)burg ‘die liebliche Burg’ (höfischer Burgenname), worauf auch die alte slowenische Bezeichnung 993-1000 Livpicdorf bzw. 1020-25 Liupickdorff hinweisen könnte (wenn diese nicht einen mit ljubъ ‘lieb’ gebildeten slaw. PersN enthält, ähnlich wie Loibach/Libuče, → 143).

zu Drau: der Gewässername Drau/Drava ist in lateinisch geschriebenen Quellen als Dravus seit dem Ende des 8. Jhdts. (z.B. bei Paulus Diaconus) bezeugt, worauf auch die seit dem 15. Jhdt. (Zeitalter des Humanismus) übliche dt. Schreibform (zunächst Drave, dann) Drau zurückgeht. Der Name ist vorrömisch (*drawos) und beruht auf indogermanisch *drowo- ‘Fluss(lauf)’.

zu Grutschen: die sl. Bezeichnung Krčanje nur in der Broschüre „10 Jahre Ortstafelerkenntnis“.

zu Hundsdorf: schon 1220 als Hundesdorf belegt ‘Dorf eines Mannes namens Hund’, wie auch Hundsdorf/Pesje (bei Völkermarkt) und Pisweg u. Psein (bei Gurk); in Anbetracht der Tatsache, dass bei den frühmittelalterlichen Slawen im alpinen Raum Tiernamen als Personennamen sehr häufig vorkamen (z.B. jelenъ ‘Hirsch’ und medvědь ‘Bär’), kann man vermuten, dass auch sl. pes (aus pьsь) ‘Hund’ als Personenname vorkam, zumal Hund (als alter dt. PN Hunt) sehr wohl bezeugt ist. – Die heute amtlich gewordene Schreibung Podsinja vas (‘Dorf unter Sinach/Sine bzw. dem Sinacher Gupf’, so erstmals im Spezial-Ortsrepertorium nach der Volkszählung 1910 [erschienen 1918]) ist eine sekundäre Umdeutung von Psinja vas~ves (1860 schrieb man Psinjaves).

zum Jauntal: Jaun- geht auf den nach einer keltischen Gottheit benannten römischen Ort Juenna, Jovenna zurück; sl. Podjuna bedeutet auch ‘Jauntal’. Nach einer anderen Erklärung ist Jaun- ursprünglich ein Gewässername und beruht auf einem indogermanisch-voreinzelsprachlichen *juwenā (‘mit Sand, Kies usw. durch­mischtes Wasser’, zur Wurzel *jew- ‘vermengen’ ähnlich wie bei Iuvavum, dem lateinischen Namen von Salz­burg).

zu Kanaren: etwa ‘Hundsgegend’ (zu romanisch canis ‘Hund’), in der Nachbarschaft befindet sich als Parallele ein Pesjak (zu sl. pes ‘Hund’) genannter Wald (also ein ‘Hundswald’).

 

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