THOMAS
METZ |
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Thomas
Metz

Glückselig der Mann, der neben der
schönsten Griechin sitzen darf.
Er schafft es, auch hier keine Miene zu verziehen:
das geborene Pokerface.
Gleichwohl steckt hinter dieser harten Schale ein
herzliches Gemüt, das bisweilen die gesamte
Reisegruppe zu erheitern vermochte, und eine
sehr sportliche Physis. |
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Log-Buch
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8.30:
In taufrischem Morgen die Ruhmesstätten Olympias
besucht.
Highlight: Stadionwettlauf -
Sieger: Sebastian Z. (22,896 sec)
10.00: Museum (beeindruckend)
Fahrt nach Patras
12.30: Andreas-Reliquien in der Metropolitankirche
besucht.
(unglaublich)
13.00: Überfahrt über die kleinen
Dardanellen (Golf von Korinth) (altmodisch
auf einer Fähre)
14.30: verspätetes Mittagessen
bei Eratini.
17.30:Abendlicher Besuch in Hosios Lukas (sehr
besinnlich)
19.00: Ankunft in Delphi |
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Unseren Sinn geschärft, unsere Leiber bereit, Griechenland in der
Seele aufgenommen stehen wir gespannt auf dem Ort ehemaligen
Triumphes, ehemaliger Leistung, ehemaligen Sieges in Olympia und
nehmen in unseren Geist das Wissen alter Zeiten auf, ja, wir entziffern
sogar die alten Symbole jener, die einst hier, wo wir jetzt stehen,
gelebt haben; und unsere Gegenwart verschmilzt mit der Vergangenheit.
Wir
erleben diesen Ort, wir sind mitten drin, statt nur dabei!
Nach dieser seelischen Ergötzung fühlen wir, wie die Urenergien
in uns so wie einst in den olympischen Athleten pulsieren
und uns zur körperlichen Ertüchtigung zwingen und wie sie in rasender
Macht, bei einem Lauf auf originaler Stätte, ausbrechen und uns
zur Höchstleistung bringen.
Kaum ist diese Regung erloschen, sind wir wieder mit dem Ruhm der
Vorzeit, den 12 Taten des Herakles, im olympischen Museum
konfrontiert, und ehe wir uns zu nachahmerisch zerstörender Ähnlichkeit
und Raffinesse hinreissen lassen, müssen wir weiterpilgern auf unserem
Trip durch die Wege Griechenlands, überqueren Berg und Tal, Land
und Wasser, bis wir unser nächstes Ziel, wie von göttlicher Prophezeihung
bestimmt, Delphi erreichen.
Dort schlagen wir die Zelte auf und beruhigen uns bei gutem Mahle,
während wir uns fragen, was wohl der morgige Tag bringen wird und
ob uns die Muse heute endlich geküsst hat.
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