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4.) Die Stille hilft erkennen |
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Die Stille ist ein gute Möglichkeit, um über die eigene aber auch die "fremde" Sexualität etwas zu lernen. Beide Partner gehen meist sehr unterschiedlich an die Sexualität heran. Für Männer ist der Umgang mit den Gefühlen und das Zulassen der eigenen Sensibilität und Verletzlichkeit ein etwas schwieriger Punkt, der aber sehr wichtig ist. Bei Frauen geht der Weg mehr über die Selbstheilung, um so in Kontakt mit der inneren Kraft zu kommen und zu lernen, sich im eigenen Körper sicher und wohl zu fühlen, der eigenen Stimme zu vertrauen, lernen sich abzugrenzen und mit weiblicher Art und Weise sich durchzusetzen. In den folgenden zwei Abschnitten möchte ich die unterschiedlichen (aber gleich wichtigen) Aspekte der Sexualität zwischen Mann und Frau etwas genauer betrachten:
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Die Frau entspricht mehr dem Yin Prizip. Das Yin entspringt aus der Tiefe, aus dem Inneren, aus dem Sanften und aus dem Gefühl. Die Frau ist also auf der emotionalen Ebene mehr zuhause. Sich sexuell auf einen Mann einzulassen, bedeutet für eine Frau daher, sich zu öffnen und sich hinzugeben, es bedeutet auch, Risiken einzugehen und großes Vertrauen zu schenken. Das braucht Mut. Viele Frauen fürchten sich davor, weil man ja im voraus nie so richtig weiß, wen oder was man da reinläßt, bzw. auf was man sich da einläßt. Die weibliche Sexualität könnte man wir folgt charakterisieren. empfangen, austragen, gebären Genau so wie die weibliche Eizelle den männlichen Samen in sich aufnimmt, so nimmt das Wesen der Frau, auf einer feinstofflichen Ebene, die positiven, aber auch die negativen Gefühle und Schwingungen des Mannes in sich auf. Anders ausgedrückt: Was der Mann durch die Ejakulation abgibt, landet im Schoß der Frau, und wird von ihr ausgetragen egal, ob das nun Kinder, positive oder negative Energien oder Emotionen sind. Das Austragen von allgemeinen negativen Emotionen (denen sich der Mann manchmal durch den Sex kurzzeitig entledigen kann), könnte (aber muß nicht) auf die Dauer für die Frau auch nachteilige Folgen haben, und letztlich sogar zu körperlichen Beschwerden, wie Menstruationsproblemen, Ausfluß, Myome (etc.) führen. Frauen können aus diesem Grund unbewusst eine versteckte Abneigung und Furcht gegenüber der Sexualität entwickeln. Für Frauen ist es deshalb wichtig, die eigene Sexualkraft (unabhängig vom Partner) zu entdecken, zu entwickeln und zu fördern. Frauen müssen lernen, sich abzugrenzen und sich in ihren Sexualwünschen auf weibliche Art durchzusetzen, aber dennoch keine aggressive Haltung gegenüber dem Sex oder sogar eine Abkehr von der Sexualität zu praktizieren. Freude stärkt Eine starke Gastgeberin braucht sich vor ihren Gästen nicht zu fürchten. Ganz im Gegenteil: sie empfängt gerne Gäste. Mit einem starken Herz und unbeirrbarer, großer Liebe sowie Vertrauen in die ewigen Naturgesetze, können aufgenommene negative Energien umgewandelt und neutralisiert werden, womit schädliche Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele der Frau vermieden werden und zu sogar positiven Dingen führen. Vor allem Freude ist eine sehr stark neutralisierende Kraft! Daher sollte Sex für die Frau sehr stark mit Freude und wirklicher Hingabe kombiniert sein. Auf der anderen Seite kann die Frau durch Sex natürlich auch eine Menge positiver Dinge erleben so z.B: Zärtlichkeit, Gewinn von Kraft, Selbstvertrauen, Ansehen, Anziehungskraft, Mutterschaft, Gewinn von Liebe und Zuversicht, Angstabbau, Verstärken von sozialen Beziehungen sowie das tiefere Einbinden in eine fremde Familie u.ä.m.
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Der Mann steht dem Yang Prinzip näher. Dem entsprechend ist auch sein sexuelles Verhalten. Das Yang ist extrovertiert, zielgerichtet und kurzlebig. Yang bedeutet auch auf der rationelle Ebene mehr zuhause zu sein als auf der emotionalen. So wird die männliche Sexualität und der männliche Trieb, in gewisser Form mehr von Gedanken kontrolliert. Durch visuelle Reize oder Phantasien lässt sich die männliche Sexualkraft stimulieren und erregen. Die sexuelle Erregung verleiht dem Mann Kraft und Selbstsicherheit, Autorität, aber auch Anziehungskraft. Anders als in der westlichen Medizin, werden in den östlichen Lehren den Organen nicht nur biochemische Funktionen zugeschrieben, sondern auch psychische. So ist auch die Spannkraft des männlichen Gliedes eine Funktion der Leber. Eine weitere Aufgabe der Leber ist die Verarbeitung von Eindrücken, Emotionen und Streß. So speichert die Leber unverarbeitete Erlebnisse und unterdrückte Gefühle wie Traumas, Frustrationen, Wut usw. Diese Gefühls- oder Spannungszustände bleiben dort liegen, bis sie ganz unerwartet durch einen äußeren Anstoß wieder aktiviert werden und sich dann im ganzen Organismus ausbreiten. Die zwei Bereiche, sexuelle Erregung und die Verarbeitung von Streß und Emotionen sind energetisch zusammengekoppelt, da beides Funktionen der Leber sind. Deshalb erleben Männer ihre sexuelle Erregung oft als einen inneren Spannungszustand. Umgekehrt können starke positive Emotionen, wie z.B. Liebe, Begehren, Harmonie-Sehnsucht etc. aber auch negative Gefühle wie Wut, Frustration, Angst usw. unbewußt beim Mann eine sexuelle Erregung, aber auch Impotenz auslösen - je nach Qualität der Gefühle. Zusätzlich werden diese unangenehmen Gefühle durch die Turbo-Wirkung der Sexualkraft verstärkt. Ein Zustand für den man möglichst schnell eine Lösung finden möchte. Die angenehme Auflösung aller Spannungen Für den Mann bietet sich da der Ausweg, die aufgebauten Spannungen über einen angenehmen Orgasmus aufzulösen. Im Durchschnitt soll lt. einer amerikanischen Studie, der Geschlechtsakt nur ca. 5 Minuten betragen. In diesen 5 Minuten kann aber beim Mann bereits sehr viel geschehen. Für den Mann sind die inneren Spannungen -- aber auch Konflikte -- von einem Moment auf den anderen wie weggeblasen. Der Druck ist abgelassen, er ist erlöst. Wenn es sich aber um negative Emotionen gehandelt hat, dann hält diese Auflösung beim Mann nur für eine kurze Zeit. Durch die lustvolle Ausweichmöglichkeit findet die Konfrontation mit dem Ursprung des inneren Unbehagens nicht statt. Die Quelle bleibt. Die nächsten Spannungen und Konflikte sind daher quasi schon vorprogrammiert. Der Mann gibt jedenfalls beim Orgasmus schlagartig fast die ganze vorhandene Energie an die Frau ab, die durch diesen Energietransfer profitiert (unabhängig von der Qualität der Emotion) und danach sehr aufgedreht, bzw. energiegeladen ist, während der Mann ziemlich kraftlos wirkt. Die Frau bekommt also nicht nur den Samen, sondern auch feinstoffliche Energien und die Lebensenergie, die im Samen gespeichert ist (immerhin z.B: eine Menge Erbfunktionen). Diese Technik des Energietransfers und dessen Wirkung auf geistiger Ebene ist auch bei fast allen Naturvölkern bekannt. So wird z.B. die Aufnahme des Samens von einem erfolgreichen Jäger zu besonderen Anlässen nicht zu Sexualzwecken praktiziert, sondern als besondere Ehre für ausgewählte Stammesmitglieder. Diese sind davon überzeugt, mit der Samenaufnahme auch die großen Fähigkeiten des erfolgreichen Jägers wie z.B. Schlauheit, Schnelligkeit, Ausdauer, Mut und Kraft in sich aufzunehmen und auf sich zu übertragen. Die Samenaufnahme erfolgt dabei meist oral (bei beiderlei Geschlechtern). Anschließend wird ein großes Fest gefeiert, bei dem der ausgewählte Jäger besonders geehrt und bedankt wird. Man sieht also auch an diesem Beispiel wieder: Andere Länder, andere Sitten! |
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