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Black ist zu einem stattlichen Hund herangewachsen, er ist
temperamentvoll, gutmütig, kinderfreundlich und arbeitsfreudig. Im
ersten Jahr hatte er Gelegenheit, sich im Waldviertel, im Garten, im
Reitstall und im Wasser der Thaya gut zu entwickeln. Bereits nach
sieben Monaten hatte er seine jetzige Größe erreicht. Er konnte nach
Herzenslust im Sand buddeln oder sich im Stroh wälzen. Er war sehr
neugierig.
Eines Tages, im Juli 1996, fuhren wir in einem Kanu die Thaya
entlang. Black war gerade sieben Monate alt. Ich hatte ihn an der
langen Leine. Natürlich war das sehr aufregend, das erste Mal im
Boot zu fahren. |
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Blacky erzählt: "Liegen bleiben?" - Was heißt denn das, bei
so vielen neuen Eindrücken. Und überhaupt das Wasser - das ist ja
soo faszinierend und interessant. So richtig geschwommen bin ich bis
dato noch nicht, aber am Ufer entlanglaufen, die Steinchen aus dem
Wasser holen und überhaupt im Wasser herumspritzen, das macht Spaß.
Und jetzt das erste Mal Boot fahren - wie aufregend! Wenn ich
mich bewege, schaukelt es ja. Und das Wasser. Ich liebe das Wasser.
Das Paddel taucht ruhig in das Wasser ein und raus. Das Kanu gleitet
ruhig dahin. Ich stehe am Rand des Bootes, die Vorderbeine vorne
aufgestützt und schaue in das klare Wasser. Der Bootsrand ist nicht
sehr weit vom Wasser entfernt und ich versuche etwas vom Wasser zu
erwischen. Uiii, wie das schaukelt. Milla versucht mich zurück zu
halten. Was hat sie bloß? Mit einem Mal geschieht es: Es macht
Platsch - ich falle über den Rand und bin im tiefen Wasser.
Wollte ich hineinspringen oder habe ich das Gleichgewicht
verloren? Ich weiß es nicht mehr. Ich fühle nur, dass ich keinen
sicheren Boden mehr unter den Füßen habe. Was ist geschehen? Ja das
ist Wasser, es ist flüssig, man kann da nicht stehen, man muss mit
den Pfoten strampeln. Gott sei Dank hat mich Milla an der langen
Leine. Sie ist im ersten Moment genauso erschrocken wie ich, denn
ich bin ja noch nie geschwommen: Aber anscheinend stelle ich mich
nicht so schlecht an, denn Milla lobt mich, wie toll ich das mache.
"Schwimmen" nennt sie das. Und es macht auch Spaß. Man fühlt sich
leicht und schwerelos.
Also ich schwimme - toll! Ich schwimme Richtung Boot. Ich bin
beim Boot und versuche mich hinaufzustrampeln. Es gelingt nicht. Ich
strample und strample, finde aber mit den Hinterpfoten keinen Halt.
Ich bekomme Angst. Gott sei Dank bin ich an der langen Leine. Milla
versucht mich zu halten, ich gleite aus, sie neigt sich noch weiter
über den Bootsrand. Das Boot schaukelt verdächtig. Sie holt das
Paddel ein, legt sich fast auf den Bauch, fasst mich mit beiden
Händen und zieht mich an meinem Pelz hoch. Hau - ruck - ein Stück
noch, fast wäre ich ihr wieder aus den Händen geglitten. Mit meinen
15 kg. bin ich auch kein leichter Sack mehr. Aber Milla hält mich
fest und zieht mich in das Boot hinein. Uff, das hätten wir
geschafft. Jetzt nur noch das Wasser abschütteln. Brrr, schimpft
Milla, denn sie wird ganz nass. Aber wer soll denn auch wissen, dass
das Wasser sooo spritzt, wenn ich mich schüttle.
Milla fragt sich jetzt, ob ich nach diesem Erlebnis vor dem
Wasser Angst haben werde. Aber keine Spur, ich liebe das Wasser.
Wenn ich nur irgendwo Wasser rieche, bin ich dabei und springe aus
Herzenslust hinein. |
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