kaufrassekatze


 

 Erste Überlegungen

Die Anschaffung eines Tieres sollte nie unüberlegt erfolgen. Mit einem Kätzchen im Haus ist alles anders, denn es wird Ihr Leben auf jeden Fall verändern.
Überlegen Sie sich gut, ob sie bereit sind, jahrelang das Katzenklo zu säubern, Urlaube so zu planen, dass jemand für die Katze da ist, im Notfall mögliche Tierarztrechnungen zu bezahlen, der Katze genügend Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten zu geben und mit ihr zum Schluss den letzten Weg zu gehen, wenn die Zeit gekommen ist, Abschied zu nehmen.

Sie haben sich diese Dinge ohnehin schon überlegt und sind bereit, sich ein Schmusekätzchen nach Hause zu holen?
Dann wird es sich lohnen, denn eine Katze wird Ihr Leben bereichern, wenn sie gut umsorgt und gepflegt wird.
Sie wird sich für die Fürsorge und Liebe, die Sie ihr geben, mit Schmuseattacken, gemeinsamen kuscheligen Abenden am Sofa, lustigen Spiel- und Clowneinlagen, die Sie zum Lachen bringen, Liebesbissen in die Nase und schnurrendem „Köpfchen geben“ bedanken.

Nun sollten Sie sich überlegen, welche Katze es sein soll. Die Auswahl an Katzenbabys ist heutzutage sehr groß und die Entscheidung fällt daher auch nicht leicht.
Wollen Sie eine Rassekatze mit einem bestimmten Aussehen, weil sie sich in eine bestimmte Rasse verliebt haben oder tendieren Sie eher zu einem Kätzchen vom Bauernhof bzw. zu einem Notfalltier vom Tierheim?
Gleich vorweg – jedes Lebewesen ist gleichwertig, egal ob Rasse oder bunte Promenadenmischung, denn jedes Kätzchen ist einzigartig, hat seinen eigenen Charakter und ganz bestimmte Eigenschaften.

Sollten Sie sich aber unsterblich in eine bestimmte Rasse verliebt und sich für ein Rassekätzchen entschieden haben, stellt sich gleich die nächste Frage:

Woher bekomme ich ein Rassekätzchen?

Es scheint so, als ob es sie an allen Ecken gäbe, denn Rassekätzchen werden in Hülle und Fülle angeboten – in Zeitungen, im Internet, auf Anschlagtafeln, beim Tierarzt usw.

Sind dies nun wirklich RASSEkatzen?

Als Rassekatzen sind ausschließlich jene Katzen zu bezeichnen, die einen Stammbaum besitzen, welcher von einem Zuchtverein ausgestellt wurde.

In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Announcen um Schwarzzüchter, die keinem Verein angehören, da ihnen die jährlichen Kosten zu hoch sind oder sie sich nicht bestimmten Vereinsregeln unterwerfen möchten, welche größtenteils zum Wohle der Katzen aufgestellt wurden.
Eine Zuchtkatze, die beim Verein registriert ist, darf maximal drei Würfe innerhalb von zwei Jahren haben, damit sie nicht ausgebeutet wird.
Jemanden, der keinem Verein angehört, betrifft das natürlich nicht und schnell kann die Zuchtkatze zur Wurfmaschine werden, die kaum Zeit hat, sich zwischen den Würfen zu erholen.

Diese Art von „Züchter“ sollten Sie keinesfalls mit dem Kauf eines Babys unterstützen - schon aus tierschützerischen Gründen und zum Wohle des Tieres nicht, denn wo keine Nachfrage, da keine „Produktion“ mehr.

Ein weiterer Punkt ist, dass es sich bei den Elterntieren sehr oft um Tiere dubioser Herkunft handelt, da sie keinen Ahnennachweis (Stammbaum) besitzen, welcher beweist, dass sie reinrassig sind.
Ein Schwarzzüchter kann Ihnen somit problemlos eine Langhaarkatze als reinrassige Maine Coon unterjubeln und verlangt dann dafür auch noch Geld.

Sollten die Elterntiere aber einen Stammbaum haben und die Besitzer keinem Zuchtverein angehören, kann man davon ausgehen, dass der Züchter der beiden Tiere keine Ahnung davon hat, dass mit „seinen“ Tieren schwarz gezüchtet wird. Besitzern von Liebhabertieren ist es untersagt, mit diesen zu züchten, andernfalls ist mit einer im Kaufvertrag festgesetzten Geldstrafe zu rechnen.

Oft haben die Kittens vom unseriösen Züchter, der gewinnorientiert und nur an die Einnahmen durch seine Jungtiere denkt, weder Impfungen noch dürfen sie lange genug bei ihren Eltern bleiben. Sie werden meistens schon mit 8 Wochen oder früher der Katzenmutter entrissen, weil sie ab diesem Alter schon relativ viel fressen und dem Vermehrer Kosten bereiten.

Es ist ein Irrglaube, dass man Katzenbabys schon mit 8 Wochen von der Mama trennen soll, denn dadurch verliert es einen wichtigen Teil seiner Prägephase bei der Mutter und den Geschwistern, wo es enorm viel lernt.
Ein Kätzchen sollte mindestens 12 Wochen bei seiner Mama und den Geschwistern bleiben dürfen, um ausreichend sozialisiert zu sein und nachher keine Verhaltensstörungen aufzuweisen.

Man muss aber dazusagen, dass es doch auch einige wenige Leute gibt, die bei keinem Verein sind und ihre Babys wahrscheinlich besser betreuen als so mancher „seriöser“ Züchter im Verein (denn auch hier gibt es schwarze Schafe!).

Dies ist aber nicht die Regel, daher empfehle ich Ihnen, einen seriösen Züchter, der Mitglied in einem Verein ist, aufzusuchen, um sich von diesem Ihr Traumkätzchen zu holen.

Informieren Sie sich bei den zuständigen Katzenvereinen, welche Ihnen gerne Auskunft über Züchter, Jungtiere und Rassen geben.

Lesen Sie weiter: Wie erkenne ich einen seriösen Züchter?


 


© Sabine Schönach 2005