Manfred Gurtner - Homepage
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Gedanken zur WELTLAGE

Ich wünsche mir eine Welt, in der wir alle unsere körperlichen, geistigen, emotionalen und spirituellen Fähigkeiten in gegenseitigem Kontakt und Liebe voll ausleben können. Damit es nicht mehr nötig ist, vor dem Computer zu verhungern, Kriege zu führen und menschliches Leid zu vermehren!

Gestern waren wir noch voller Tatandrang, um die Wunden des Weltkriges zu schließen, zuerst die Häuser wiederaufbauen, dann die Seelen reparieren und zum Schluss die geistigen Quellen der Menschheit für alle zu öffnen.

Heute ziehen wir uns in virtuelle Welten zurück, die unser Bedürfnis nach Emotion und Nähe, nach körperlicher Aktivität und Freude und nach Lebenssinn nicht richtig befriedigen können. Dabei sind die Probleme nicht kleiner geworden. Die Rettung der Welt ist das Thema - UMWELT, ERNÄHRUNG, GELD, CHANCEN, GESUNDHEIT, FRIEDEN,...

Zu groß für den einzelnen, aber gemeinsam schaffbar!!!

LET US HOPE FOR A GOOD FUTURE!



27.Juni 2015: KRISE in GRIECHENLAND UND EUROPA Hier gibt es einen wichtigen Kommentar zur Griechenkrise: Flassbeck: Griechische Absurdität
9.1.2010 Und hier geht es zum BLOG:

Manfreds Weltsicht

17.9.09 Hier ist auch ein

VIDEO zur Weltmisswirtschaft

von Tobias Plettenbacher
und hier der

LINK zum BUCH

7.9.09 Hier gibt es ein

Video zur Weltwirtschaftskrise

von Andreas POPP
Endlich klärt sich alles auf: Unsere Weltwirtschaft ist nicht mehr zu retten, sie muss neu konstruiert werden!
7.9.09

Der GLOBO muss her!

Die Krise belegt: Eine immer starker globalisierte Wirtschaft verlangt nach einer Weltwährung

Kommentar von Stefan Schulmeister im Falter 36/09 vom 3.9.09
Seit 1944 spielt der Dollar eine Doppelrol1e, er fungiert als nationale Währung und als Ersatzweltwährung. Bis Anfang der 70er-Jahre war der Dol1arkurs zwar stabil, seither ist die key currency zur instabilsten al1er wichtigen Währungen geworden. Al1e großen Turbulenzen in der Weltwirtschaft, von den Ölpreisschocks bis zur jetzigen Krise, wurden durch die Doppelrolle mitverursacht.
Drei Funktionen charakterisieren den Dol1ar als Weltwährung: Erstens notieren alle Rohstoffe In Dol1ar. Zweitens wird der größte Tell internationaler Forderungen und Verbindlichkeiten in Dol1ar gehalten. Und drittens fungiert die US-Währung als Vehikel im supranationalen Devisenhandel, da die meisten Transaktionen über den Dol1ar abgewickelt werden.
Als nationale Währung sind Zinssatz und Wechselkurs des Dollars wichtige Faktoren der US-Wirtschaftsentwicklung, sie werden daher in hohem Maß von Interessen der USA und von ihrer Wirtschaftspolitik beeinflusst. Die Konflikte zwischen dem nationalökonomischen Interesse und den globalökonomischen Interessen des Gesamtsystems, bereitete den Boden für die Ölpreisschocks, für die Schuldenkrisen der Entwicklungsländer und für das Anschwellen der Aus1andsverschuldung der USA.

Dollarkurs und Ölpreisschocks.

Als Folge einer steten Verschlechterung der US-Leistungsbilanz sagten sich die USA 1971 von ihrer in Bretton Woods 1944 eingegangenen Verpflichtung los, den Dol1arkurs stabil zu halten. Bis 1973 sank er um 25 Prozent. Dies entwertete die Exporterlöse der Rohstoffexporteure. Darauf reagierte die Opec 1973 mit einer Verdreifachung des Ölpreises, wobei sie die Verunsicherung durch den Yom Kippur-Krieg nutzte. Ähnlich die Situation zwischen 1977 und 1979. Zunächst verlor der Dol1ar ein Viertel seines Wertes, 1979 folgte der zweite Ölpreisschock, und wieder nützte die Opec politische Turbulenzen, den Golfkrieg zwischen Iran und Irak.
Beide Ölpreisschocks zogen einen Anstieg von Inflation und Arbeitslosigkeit nach sich und lösten zwei Rezessionen aus. Dies deutete man als Widerlegung des Keynesianismus. Der Konnex zu den Dol1arentwertungen wurde nicht wahrgenommen. Dabei ergab sich ein Treppenwitz: Der Bannerträger der neoliberalen Gegenreformation, Milton Friedman, hatte mit seinem erfolgreichen Kampf gegen feste Wechselkurse zur Dollarentwertung, dem Ölpreisschock und der Rezession beigetragen und damit zum Anstieg von Inflation und Arbeitslosigkeit. Genau diese Konstel1atlon verwertete er aber als "Widerlegung" des Keynesianismus.
Seit 2001 zeigt sich nun wieder eine markant inverse Entwicklung von Dollarkurs und Ölpreis, gefördert durch Spekulation von Finanzinvestoren. Die inverse Beziehung zwischen Dol1arkurs und Dol1arpreisen ist im Welthandel noch stärker ausgeprägt als im Rohstoffhandel. Wertet der Dollar ab oder auf, so steigen oder fallen alle nicht in Dol1ar notierenden Preise.

Dollarkurs und Schuldenkrisen

Der Realzins einer internationalen Dollarschuld eines Landes ergibt sich als nominel1er Dollarzins minus Veränderung seiner Exportpreise auf Dol1arbasis, da die Schuld ja durch Exporterlöse in Dol1ar bedient werden muss. Als Folge der hohen Dol1arinflatlon war der Realzins in den 70er-Jahren extrem negativ. Dies förderte das recycling of petro-dollars: Die Überschüsse der Opec-Länder wurden zu Krediten vieler Entwicklungsländer. Die Dollaraufwertung ab 1980 und damit der Rückgang der Dol1arprelse im Welthandel ließ den Realzins auf fast 20 Prozent springen, 1982 brach die internationale Schuldenkrise aus.
In den 90er-Jahren ergab sich eine ähnliche Entwicklung, diesmal in Ostasien. Die Tigerstaaten finanzierten ihren Boom teilweise durch Auslandskredite in Dol1ar. Als der Dol1ar 1995 aufzuwerten begann, stieg der Realzins der Dollarschuld wieder sprunghaft an. Al1e Erlöse eines südkoreanischen Unternehmens aus Exporten gingen so - in Dollar gerechnet - massiv zurück. 1997 kam es zur Schuldenkrise der ostasiatischen Tigerstaaten. Diese breitete sich in der Folge auf Russland, Brasilien und Argentinien aus. Doch die Lage entspannte sich verblüffend schnel1: Denn zur Bekämpfung der Rezession senkten die USA den Dollarzins auf ein Prozent, der Dollarkurs ging massiv zurück und damit auch der Realzins einer internationalen Dollarschuld.

Das Auslandsdefizit der USA

Für die USA hat sich das Verhältnis ihrer Wirtschaft zu jener der übrigen Länder seit Mitte der 80er-Jahre günstig entwickelt: Gemessen an den Preisen international gehandelter Güter und Dienstleistungen ist der Dollar um etwa 30 Prozent unterbewertet, die Exporte der USA sind daher in den vergangenen 20 Jahren rascher gewachsen als jene der übrigen Industrieländer. Die US-Importe wuchsen allerdings noch stärker, die USA absorbierten einen immer größeren Teil von Gütern und Dienstleistungen ausländischer Produktion.
Ihr rasant steigendes Leistungsbilanzdefizit konnten die USA durch Kredite in eigener Währung finanzieren, da diese die Weltwährung darstel1t und die USA als einzige Dollars "produzieren" können. Washington finanziert seine Auslandsschuld überdies nach Ponzl-Art, wle etwa Bernard Madoff: Seit 1984 "bezahlen" die USA die Zinsen durch immer größere Kreditaufnahme, diese kommode Finanzierung hat deiVerschuldung der USA verstärkt.
Die Problematik der Doppelrolle des Dollars hängt auch mit der Finanzkrise zusammen: Seit Mitte der 80erJahre hat sich die Ponzi-Akkumulation der Nettofinanzschulden der USA drastisch beschleunigt, sie erreichten 2007 etwa 9000 Milliarden Dollar. Die Gläubigerländer mussten ihren "Dollarschatz" in den USA anlegen.

Systemerneuernde Lösungen?

Der Befund über diese Doppelrolle des Dollars legt nahe, dass ein Systemwechsel nötig ist. Eine immer stärker globalisierte Wirtschaft braucht eine echte Weltwährung - so wie die Nationalstaaten dermaleinst die regionalen Währungen und der Euroraum kürzlich die nationalen Währungen überwanden. Der Hauptgrund ist der unlösbare Grundkonflikt zwischen den nationalökonomischen Interessen des Leitwährungslandes und den globalökonomischen Interessen der Weltwirtschaft als Gesamtsystem.
Aus diesem Grund hatte Keynes die Schaffung einer supranationalen Währung ("Bancor") vorgeschlagen. Er konnte sich aber mit diesem Vorschlag 1944 in Bretton Woods nicht durchsetzen. Die neue Hegemonialmacht USA wollte - nach dem britischen Pfund - nunmehr ihre Währung als Leitwährung sehen._Wie könnte eine neue Weltwährung unter heutigen Bedingungen gestaltet sein? Es würde reichen, wenn der "Globo" Dollar, Euro, Renminbi und Yen umfasste. Die drei Wechselkurse zwischen diesen Währungen sollten innerhalb enger Bandbreiten stabilisiert werden - wie in der EU zwischen 1986 und 1992. Das Niveau der Wechselkurse orientiert sich an der Kaufkraftparität von Tradables. Die Währrungen der übrigen Länder werden in Relation zum "Globo" stabilisiert.
Derzeit erscheint ein solches Konzept als utopisch. Meiner Einschätzung nach wird sich die Krise nach dem momentanen Intermezzo "Wir machen weiter wie bisher" allerdings vertiefen. Dies wird die Bereitschaft zum (Ver-)Lernen und zu politischen Innovationen stärken.
Stephan Schulmeister ist Ökonom am Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo)
Hier ein Video zum Thema GELD==>

WER macht das GELD? - VIDEO


GELDREFORM-Internetseite1


Geldreform-Internetseite 2

25.4.2009

Großes Geld, große Krise

Wie sind wir in diese Lage gekommen und wie kommen wir hier wieder heraus? Diagnose zur Weltwirtschaftskrise und Therapievorschläge - Von Stephan Schulmeister im Der Standard

"Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorangeht" schrieb Bert Brecht. Die Schwierigkeiten sind mittlerweile groß genug geworden, um mit gründlichem Nach-Denken über die Ursachen der neuen Weltwirtschaftskrise zu beginnen. Die "gängigen" Erklärungen beschreiben nämlich nur die Etappen der Ausbreitung der Krise, sind also bestenfalls Symptomdiagnosen. Die systemische Hauptursache für den langfristigen Aufbau des Potenzials für die Krise besteht in der Verlagerung des Gewinnstrebens von realwirtschaftlichen Aktivitäten zu Finanzveranlagung und -spekulation ("Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!" ). Wissenschaftlich legitimiert wurde diese Entwicklung durch den Neoliberalismus. Der Vorrang des individuellen Eigennutzes vor dem sozialen Zusammenhalt sowie des Markts vor der Politik trug wesentlich zur Schwächung des Sozialstaats und damit des "Europäischen Sozialmodells" bei. Erst auf Basis einer systemischen Diagnose der großen Krise können Grundzüge einer nachhaltigen Therapie erarbeitet werden.

Dreifacher Verfall

Nach gängiger Sicht wurde die Krise durch verantwortungslose Kreditvergabe an nahezu mittellose Häuslbauer in den USA verursacht. Banken bündelten diese Kredite zu (hybriden) Wertpapieren und verkauften sie weltweit. Gefördert wurde dieses Spiel durch die vom damaligen US-Notenbankchef Alan Greenspan zwischen 2002 und 2004 extrem niedrig gehaltenen Zinsen. Mit dem Rückgang der Immobilienpreise und dem Anstieg der Zinsen setzte der "Fäulnisprozess" ein, er zog eine Vertrauenskrise zwischen den Banken sowie eine generelle "Kreditklemme" nach sich. Dieser "Diagnose" entspricht die Therapie: Den notleidenden Banken muss "frisches Blut" in Form von Liquidität und Eigenkapital zugeführt werden, und ihre "toxic assets" gilt es zu entsorgen. Tatsächlich sind wir mit einer neuen Weltwirtschaftskrise konfrontiert. Ihre Essenz besteht im gleichzeitigen Verfall der Aktienkurse, Immobilienpreise und Rohstoffpreise (wie zuletzt zwischen 1929 und 1933). Dieser dreifache Entwertungsprozess veranlasst Haushalte, Unternehmen, Banken und Entwicklungsländer, ihre Nachfrage einzuschränken, und überträgt sich so auf die Realwirtschaft. Das Potenzial für die Vermögensentwertung wurde durch die Booms von Aktienkursen, Immobilienpreisen und Rohstoffpreisen zwischen 2003 und 2007 festgehalten: Die Verdreifachung der Aktienkurse und Rohstoffpreise (und die Verdoppelung des Eurokurses) wurde durch "business as usual" auf den Finanz(derivat)märkten hervorgebracht.

"Das Geld arbeiten lassen"

Diese Losung hat sich in den vergangenen 25 Jahren immer stärker ausgebreitet. Zunächst zeigten die professionellen Finanzinvestoren, dass eine "wunderbare Geldvermehrung" möglich ist, 20 Prozent und mehr für die Anleger und Millionengehälter für das Management. Da wollten auch die Normalmenschen nicht nachstehen, 10 bis 15 Prozent durften es schon sein, wenn man in den 1990er-Jahren einen Investmentfonds zeichnete. Auch die Politik wollte dies nutzen. Wenn Geld so fleißig arbeiten kann, dann soll es auch für das Alter der Menschen vorsorgen: Das sozialstaatliche Pensionssystem wurde geschwächt, die Kapital-"gedeckte" Altersvorsorge gefördert. In den USA sollte das Geld zusätzlich für die Ausbildung der Kinder in "college funds" arbeiten, in Österreich sollte es in Gestalt von Tilgungsträgern den Häuslbauern die Kreditrückzahlung erleichtern. In der Prosperitätsphase der Nachkriegszeit (bis Anfang der 1970er-Jahre) konnte das Geld nur auf die traditionelle Art arbeiten, also in der Realwirtschaft: Sparer tragen ihr Geld zur Bank, diese verleiht es an einen Unternehmer zur Finanzierung einer Investition. Aus deren Ertrag werden die Zinsen an die Bank gezahlt, einen Teil behält sie selbst, den anderen bekommt der Sparer.

Geld kann aber auch "selbstbezüglich" vermehrt werden, durch Tausch unterschiedlicher Geldformen, quasi ohne Umweg über die Realwirtschaft. Diese Spiele haben in den vergangenen 25 Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Im einen Fall versucht man, Bewertungsgewinne zu erzielen, indem man etwa in einem Boom Aktien hält. Je mehr die Kurse steigen, desto reicher werden alle Aktienbesitzer und niemand verliert. Je länger der Boom dauert, desto mehr wird der Prozess zu einem Pyramidenspiel, kombiniert mit einem Des-Kaisers-neue-Kleider-Spiel. Irgendeinmal kippt der Boom in einen Verfall der Kurse. Wer frühzeitig ein- und wieder ausgestiegen ist, gewinnt, wer zu spät dran ist, verliert. Im zweiten Fall versucht man, durch schnelles Handeln mit Finanzderivaten Gewinne zu erzielen: Solche Derivate sind Wettscheine auf die künftige Entwicklung von Wechselkursen, Rohstoffpreisen, Aktienkursen oder Zinssätzen. Wenn ich etwa erwarte, dass der Wechselkurs des Dollar in den nächsten Minuten steigt, werde ich Dollars kaufen von jemandem, der das Gegenteil glaubt. Steigt der Dollar tatsächlich, habe ich gewonnen, sonst verloren.

Umverteilungsspiele

Alle diese Spiele sind Umverteilungsspiele - wie in einem wirklichen Kasino. Als tüchtiger Spekulant kann ich hohe Gewinne machen, allerdings auf Kosten eines anderen. Das Gesamtsystem nimmt aber Schaden: Denn diese Spiele destabilisieren Wechselkurse, Rohstoffpreise, Aktienkurse und Zinssätze, und das sind die wichtigsten Preise in der Weltwirtschaft. Der jahrelange Boom der Aktienkurse, aber auch der Immobilien- und Rohstoffpreise hat ein enormes Absturzpotenzial aufgebaut, vor gut einem Jahr wurde es aktiviert. Die Schubumkehr der Vermögenspreise ist die wichtigste Ursache der heranwachsenden Weltwirtschaftskrise. Millionen Menschen werden darunter leiden, und zwar jene am meisten, die am Finanzboom gänzlich unbeteiligt waren. Viele meinen, die heranwachsende Krise sei eine Folge unermesslicher Gier, welche die verschiedenen Booms auf den Aktien-, Immobilien- und Rohstoffmärkten angetrieben hätte, bis sie alle zusammenbrachen. Das greift zu kurz. Denn Gier ist nur das böse Wort für die Triebkraft im Kapitalismus, das Profitstreben. Und dieses kann durchaus die Effizienz erhöhen und so den Wohlstand steigern. Es kommt darauf an, welche Aktivitäten das Profitstreben betreibt und antreibt. Bis in die 1970er-Jahre konnte sich das Profitstreben nur in der Realwirtschaft entfalten: Finanzspekulation war nicht möglich, die Finanzmärkte waren reguliert, die Wechselkurse fixiert, die Aktienbörsen schliefen, die Zinsen wurden niedrig gehalten. Wer sein Vermögen mehren wollte, konnte das als Unternehmer am besten. So ereignete sich das "Wirtschaftswunder" : Anhaltend hohe Realinvestitionen ermöglichten ein kräftiges Wirtschaftswachstum bei Vollbeschäftigung, der Sozialstaat wurde ausgebaut, und die Staatsschuld ging dennoch zurück.

Schrittweise entfesselt

Unter diesen Bedingungen verlagerte sich gesellschaftliche Macht langsam, aber stetig zu den Gewerkschaften und auf parteipolitischer Ebene zugunsten der Sozialdemokratie. Die Gewerkschaften stellten neue Forderungen, die auf eine Umverteilung zugunsten der Löhne sowie betriebliche und überbetriebliche Mitbestimmung abzielten. Beides wurde zum Teil durchgesetzt, besonders durch die Verdreifachung der Häufigkeit bzw. Dauer von Streiks Mitte der 1960er. Wenig später verschärften die Studentenbewegung und darauf die Ökologiebewegung die Kritik am (Vergeudungs-)Kapitalismus. Die Vermögenden gerieten Ende der 1960er-Jahre daher immer mehr in die Defensive. Sie orientierten sich daher wieder an jener Doktrin, welche den Wohlfahrtsstaat und die Gewerkschaften als das Grundübel ansieht, dem Neoliberalismus. Sein wichtigster Vertreter, Milton Friedman, verfolgte eine Art Doppelstrategie. Als Gesellschaftsideologe bekämpfte er Sozialstaat und Gewerkschaften, als Ökonom die Vollbeschäftigungspolitik und insbesondere die Regulierung der Finanzmärkte.
Mit der schrittweisen Ent-Fesselung der Finanzmärkte seit Anfang der 1970er-Jahre wurden die wichtigsten Preise in der Weltwirtschaft destabilisiert: Wechselkurse, Rohstoffpreise, insbesondere die Ölpreise, und Aktienkurse entwickeln sich seither in manisch-depressiven Schwankungen. Dies erschwerte unternehmerisches Handeln und erleichterte Spekulation. So begann sich das Gewinnstreben langsam von Aktivitäten in der Realwirtschaft zu Finanzveranlagung und -spekulation zu verlagern. In den 1990er-Jahren haben sich schließlich auch Industriekonzerne teilweise in Finanzkonglomerate verwandelt, mögen sie selbst dadurch Gewinne erzielt haben, das System hat verloren. Denn es gilt das ökonomische Fundamentalgesetz: Aus nix wird nix.

Geld als Tausch- und Finanzierungsmittel ist Voraussetzung für die Ent-Fesselung der kapitalistischen Triebkräfte in der Realwirtschaft und damit für die Schaffung von Wohlstand. Wird aber das Vermehren von Geld zum Selbstzweck, so wird der Knecht zum Herrn. Geld erscheint als Subjekt, das arbeitet und lebt ("Geldleben" hieß das Magazin der Erste Bank), auch die Finanzmärkte werden zu Subjekten, sie urteilen über Gut und Schlecht von Unternehmen und Regierungen, und sie haben auch Gefühle, einmal Euphorie, ein andermal Depression. Eine solche Entfremdung hat es immer wieder gegeben, vom Tanz um das Goldene Kalb in der Bibel bis zu Dagobert Duck, der seinen Swimmingpool nicht nützen kann, weil dort sein Geld badet. Aber noch nie hat der Fetisch des Geldes eine solche Katastrophe verursacht wie jene, die auf uns zukommt. Denn in den letzten 20 Jahren hat die Marktreligiosität immer mehr um sich gegriffen, also der blinde Glaube an das Walten der unsichtbaren Hand des Marktes, der Gott des Kapitalismus. Nun ist der Markt ein oft nützliches Instrument, etwa zur Steigerung der Effizienz, er ist aber kein Wert an sich, und man muss prüfen, ob er im Einzelfall auch funktioniert, wie es im Lehrbuch steht. Das aber wurde nicht geprüft, schon gar nicht für die freiesten Märkte, die Finanzmärkte.
Im Gegenteil: Neue Aufgaben wurden den Finanzmärkten zugewiesen. Sie sollten das Kapital für die Pensionen bilden, die Tilgung von Hypotheken erleichtern, "college funds" sorgen für die Ausbildung der Kinder vor etc. Die Entwertung all dieser Vermögen stellt das dynamische Epizentrum der neuen Weltwirtschaftskrise dar.

Verbreitung der Marktreligiosität

Den wichtigsten Beitrag zur Verbreitung der Marktreligiosität und damit zum Aufbau der neuen Weltwirtschaftskrise haben die neoliberalen Ökonomen geleistet. Mehr Theologen und Missionare als skeptische Wissenschafter, haben sie den Journalisten und Politikern die Argumente geliefert für die Schwächung des Sozialstaats, für die Förderung der kapitalgedeckten Altersvorsorge, für die Kürzung der Arbeitslosenunterstützung, für mehr Selbstbehalte im Gesundheitswesen, generell für Eigenverantwortung statt "sozialer Hängematte" und überhaupt für mehr Markt und weniger Staat. Damit haben sie die Interessen der Vermögenden legitimiert: Denn auf dem Markt wird mit Geldstimmen abgestimmt, in der Demokratie aber hat jeder die gleiche Stimme. Daran wird erkennbar: Der Neoliberalismus ist die Theorie für die reichen Leute, und so ist es auch immer gewesen.
Die Folgen der Empfehlungen der Ökonomen, von der Ent-Fesselung der Finanzmärkte bis zur Schwächung des Sozialstaats, müssen nun andere erleiden. Der Druck, konkrete Auswege aus der Weltwirtschaftskrise zu finden, tritt nicht bei jenen auf, die das leisten könnten. Im Gegenteil: Die marktreligiösen Ökonomen und ihre Adepten in den Medien beschäftigen sich lieber mit Selbst-legitimation, sie suchen Gründe, warum eben doch der Staat oder die Notenbanken die Hauptschuldigen an der Krise sind.

Was tun?

Das ist der Stoff, aus dem eine mehrjährige Depression werden kann: Wenn die Eliten auch noch am Ende der Sackgasse weitermachen möchten wie bisher. Dann werden die neuen Verführer kommen, welche die Verbitterung der Krisenopfer auszunützen wissen, indem sie gegen die da oben wettern, von den Finanzkapitalisten bis zu den Politikern, und gegen die da unten, die Migranten und Asylanten, die uns Österreichern den Arbeitsplatz stehlen ... Der anhaltende Verfall von Immobilienpreisen, Aktienkursen und Rohstoffpreisen lässt diese Vermögen wegschmelzen und damit auch viele Pensionsansprüche, die in "college funds" investierten Ersparnisse für die Ausbildung der Kinder sowie die Tilgungsträger von Häuslbauern. Die Angst vor weiteren Verlusten, Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg steigt. Also erhöhen viele Menschen ihr Sparen, um sich besser abzusichern. Genau dadurch verschlechtern sie aber die Lage der Gesamtwirtschaft und damit ihre eigene Lage. Die schrumpfende Konsumnachfrage senkt die Umsätze der Unternehmen, die Investitionen gehen zurück, die Zahl der Kündigungen steigt. Auch die Länder versuchen, ihre Lage durch Importeinschränkungen zu verbessern, der Welthandel schrumpft und vertieft die globale Krise.
Kurz: Immer mehr Akteure versuchen zu sparen, die zunehmende "Verstopfung" vertieft die Weltwirtschaftskrise. Angesichts dieses Sparparadoxes ist es Aufgabe der Politik, gegenzusteuern und die Staatsausgaben massiv zu steigern, im globalen, zumindest aber europäischen Gleichschritt. Ein EU-Land, das sein Budgetdefizit nicht um mindestens drei Prozentpunkte des BIPs ausweitet, sollte Pönale zahlen müssen. Am schnellsten kann der Staat durch Erhöhung der Sozialtransfers, besonders von Arbeitslosengeldern und Sozialhilfe, die Nachfrage stabilisieren. Den Gemeinden müsste Geld vorgestreckt werden, um baureife Investitionen in die Infrastruktur sofort zu beginnen.

Talsohle in einem langfristigen Entwicklungszyklus

Für die thermische Sanierung von Wohngebäuden sollte etwa eine Mrd. Euro pro Jahr bereitgestellt werden, zehnmal so viel wie die Regierung vorsieht. Auch die Beschäftigung arbeitsloser Lehrer sowie Investitionen in Bildung und Forschung würden nicht nur die Krise mildern, sondern auch die langfristigen Wachstumsbedingungen verbessern. Die nächsten Jahre markieren die Talsohle in einem langfristigen Entwicklungszyklus: Nach der durch realkapitalistische Rahmenbedingungen geprägten Aufschwungphase zwischen Anfang der 1950er- und Mitte der 1970erJahre folgte die zunehmend vom Finanzkapitalismus dominierte Abschwungsphase. Mit der neuen Weltwirtschaftskrise ist das Ende der Sackgasse erreicht. Nun beginnt der Übergang von finanz- zu realkapitalistischen Rahmenbedingungen (analog zu jenem zwischen 1929 und 1948).
Haupttendenzen dieses mühsamen Übergangs werden sein: Die Rolle des Staates gewinnt an Bedeutung, unternehmerische Aktivitäten werden relativ zu Finanzveranlagung und -spekulation bessergestellt (von Regulierungen der Finanzmärkte bis zu steuerlichen Maßnahmen). Auch auf globaler Ebene wird der Einfluss der Politik zunehmen (Eindämmung des Klimawandels, Neuordnung der Entwicklungshilfe etc.). In der EU wird die Stärke der Kombination von Konkurrenz der Individuen auf (Güter-)Märkten mit Kooperation von Verbänden auf politischer Ebene wiederentdeckt (Soziale Marktwirtschaft, Europäisches Modell). Wir werden aber kei-ne simple "Neuauflage" des Modells der 1950er und 1960er erleben.
Vielmehr wird das Interessenbündnis von Realkapital (Unternehmer) und Arbeit(nehmer) den geänderten Bedingungen angepasst werden. Dies gilt insbesondere für eine umfassende Ökologisierung des Wirtschaftssystems, eine Stärkung des sozialen Zusammenhalts (Erneuerung des Sozialstaats) und eine stärkere "Durchmischung" von Arbeit und "Frei- bzw. Entfaltungszeit" im Lebens-, Jahres- und Wochenzyklus (Bildungskarenzen, innovative Arbeitszeitmodelle). Dies sollte mit einer (leichten) "Entschleunigung" der gesamtwirtschaftlichen Produktionsdynamik einhergehen.
Allerdings wird der Übergangsprozess viele Jahre dauern, vorangetrieben durch die Vertiefung der Krise und damit die Zunahme der Widersprüche in der Gesellschaft, aber gleichzeitig verzögert durch die Beharrungstendenz von Weltanschauungen, konkret, des neoliberalen Weltbilds. Da der Glaube an die "unsichtbare Hand des Marktes" (die säkularisierte Form der göttlichen Vorsehung) von jeher im Zentrum der Wirtschaftswissenschaften steht, wird das Erlernen des konkreten, problemorientierten Denkens den ökonomischen Geistesgrößen schwerer fallen als den Eliten in der Politik. Die grotesken Widersprüche zwischen den Annahmen der Gleichgewichtstheorie und den Entwicklungen auf den "freiesten" Märkten, den Finanzmärkten, könnten den Mainstream-Ökonomen eine Hilfe sein.(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.4.2009)
21.9.2008

Jetzt ist der WELTFINANZCRASH


700 Milliarden Dollar will George W. Bush in die Finanzmarktstützung investieren für die uneinbringlichen Kredite. Das ist ein Ende des Neoliberalismus, wie es auch in dem Artikel des STANDARD steht:

Der Abschied vom Marktoptimismus

Die Insolvenz von Lehman Brothers und der erzwungene Verkauf von Merrill Lynch kennzeichnen das Ende einer Ära. Doch was kommt als Nächstes? Über die wechselnden Zyklen der Finanzmärkte - Kommentar der anderen von Robert Skidelsky

Die Zyklen ökonomischer Moden sind so alt wie Geschäftszyklen und werden normalerweise von schwerwiegenden wirtschaftlichen Turbulenzen verursacht. "Konservative" Zyklen folgen auf "linke" Zyklen und weichen wiederum neuen "linken" Zyklen und so weiter.

Linke Zyklen sind von staatlichen Interventionen geprägt und konservative Zyklen von einem Rückzug des Staates. Ein langer linker Zyklus erstreckte sich von den 1930er-Jahren bis in die 70er-Jahre, gefolgt von einem konservativen Zyklus der wirtschaftlichen Deregulierung, der nun zu seinem Ende zu kommen scheint. Mit der Verstaatlichung der beiden großen amerikanischen Hypothekenbanken Fanny Mae und Freddie Mac, die der Verstaatlichung der britischen Northern Rock in diesem Jahr folgte, haben die Regierungen wieder damit begonnen einzuschreiten, um einen Zusammenbruch des Marktes zu verhindern. Die berauschenden Tage der konservativen Wirtschaftslehre sind vorbei - vorerst.

Jeder Zyklus von Regulierung und Deregulierung wird von einer Wirtschaftskrise ausgelöst. Der letzte linke Zyklus, der mit Präsident Franklin Roosevelts New Deal und dem Ökonomen John Maynard Keynes in Verbindung gebracht wird, wurde durch die Weltwirtschaftskrise ausgelöst, obwohl ihn erst die massiven staatlichen Ausgaben des Zweiten Weltkriegs richtig in Gang brachten.

Der neue konservative Zyklus wurde durch die Inflation in den 70er-Jahren ausgelöst, die ein Produkt der keynesianischen Politik zu sein schien. Der Wirtschaftsguru jener Zeit, Milton Friedman, behauptete, der bewusste Versuch, Vollbeschäftigung zu erreichen, müsse die Inflation zwangsläufig anheizen. Der Staat solle sich darauf konzentrieren, das Geld "stabil" zu halten, und die Wirtschaft sich selbst überlassen. Die als "neoklassische Theorie" bekanntgewordene Betrachtungsweise lehrt, dass die Volkswirtschaften sich ohne ungeheuerliche staatliche Eingriffe auf natürliche Weise zu Vollbeschäftigung, mehr Innovation und höheren Wachstumsraten hinentwickeln würden.

Die aktuelle Krise des konservativen Zyklus spiegelt die massive Anhäufung von uneinbringlichen Schulden wieder, die mit der Hypothekenkrise zutage trat. Diese begann im Juni 2007 und hat sich nun auf den gesamten Kreditmarkt ausgedehnt und Lehman Brothers versenkt. Wenn die Pyramide anfängt zusammenzubrechen, muss der Staat einschreiten, um das Bankensystem wieder mit Kapital auszustatten, die Hypothekenmärkte wiederzubeleben und einen wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern. Doch wenn der Staat einmal auf dieser Ebene eingreift, so bleibt er in der Regel eine lange Zeit.

Es geht hierbei um das älteste ungelöste Dilemma in der Wirtschaftslehre: Sind Marktwirtschaften "natürlich" stabil, oder müssen sie durch die Politik stabilisiert werden? Keynes betonte die Dürftigkeit der Erwartungen, auf denen die wirtschaftliche Aktivität in dezentralisierten Märkten beruht. Die Zukunft ist an sich ungewiss, und daher ist die Investorenpsychologie unbeständig.

Illusion der Kreditblase

In der neoklassischen Revolution glaubte man, die Märkte seien in ihren Zyklen wesentlich stabiler, als Keynes glaubte, die Risiken aller Markttransaktionen könnten im Voraus erkannt werden. Dieser Marktoptimismus führte in den 80er- und 90er-Jahren zur Deregulierung der Finanzmärkte und zur darauffolgenden Explosion der Finanzinnovationen, die es "sicher" machten, immer höhere Geldbeträge gegen vorhersehbar steigende Vermögenswerte auszuleihen. Die soeben zerplatzte Kreditblase baute auf der Illusion mathematischer Modelle auf.

Linke Zyklen, dachte der Historiker Arthur Schlesinger, beugen sich dem verderblichen Einfluss der Macht, konservative Zyklen dem verderblichen Einfluss des Geldes. Beide haben ihre charakteristischen Vor- und Nachteile.

Doch wenn wir uns die Geschichte ansehen, war das gemäßigte linke System der 50er- und 60er-Jahre erfolgreicher als das konservative System, das folgte. Außerhalb von China und Indien, deren wirtschaftliches Potenzial durch die Marktwirtschaft freigesetzt wurde, war das Wirtschaftswachstum im goldenen keynesianischen Zeitalter schneller und wesentlich stabiler als zu Zeiten Friedmans. Selbstverständlich wiederholt sich die Geschichte niemals genau. Heute sind "Notschalter" eingebaut, um ein Abgleiten in die Katastrophe wie 1929 zu verhindern. Doch wenn sich das auf sich selbst gestellte Finanzsystem festfrisst, steht uns eindeutig eine neue Regulierungsrunde bevor. Die Industrie wird frei bleiben, doch wird der Finanzsektor unter Kontrolle gebracht werden.

Die Zyklen der ökonomischen Moden zeigen, wie weit die Wirtschaftslehre davon entfernt ist, eine Wissenschaft zu sein. Man kann sich keine Naturwissenschaft vorstellen, in der die orthodoxe Meinung zwischen zwei Polen pendelt. Was die Wirtschaftslehre aussehen lässt wie eine Wissenschaft, ist, dass ihre Behauptungen mathematisch ausgedrückt werden können, indem man viele entscheidende Merkmale der realen Welt abstrahiert.

Die klassische Wirtschaftslehre der 1920er abstrahierte das Problem der Arbeitslosigkeit, indem sie annahm, es existiere nicht. Der Keynesianismus seinerseits abstrahierte das Problem der Inkompetenz und Korruption offizieller Stellen, da er annahm, der Staat werde von allwissenden, wohlwollenden Experten verwaltet. Die heutige "neoklassische Theorie" abstrahiert das Problem der Ungewissheit, da sie annimmt, dieses könne auf ein messbares Risiko reduziert werden.

Orthodoxe Glaubenssätze

Abgesehen von einigen wenigen Genies formulieren Wirtschaftswissenschafter ihre Annahmen so, dass sie auf bestehende Verhältnisse zutreffen, und hüllen sie dann in eine Aura der ewigen Wahrheit. Sie sind intellektuelle Bedienstete, keine wachsamen Beobachter einer sich verändernden Realität. Ihre Systeme führen dazu, dass sie sich in orthodoxen Glaubenssätzen verfangen.

Wenn die Geschehnisse aus irgendeinem Grund mit ihren Theoremen übereinstimmen, feiert die orthodoxe Sichtweise, der sie sich verschrieben haben, ihren Augenblick des Ruhmes. Ändert sich die Lage, so ist sie veraltet. Wie Charles Morris schrieb: "Intellektuelle sind verlässliche Spätindikatoren, fast unfehlbare Führer zu dem, was einmal wahr war." (Robert Skidelsky, DER STANDARD, Printausgabe, 19.9.2008)

16.4.2008 Heute kam der HUNGER in die Welt (bzw. wurde er mir von Caritas-Präsident Küberl in den Nachrichten erklärt
Was ist die Ursache?
    - Es gab in letzter Zeit Dürrekatastrophen (wegen dem CO2-Problem wird sich das vermehren)
    - Es wird aus Lebensmittel Biosprit erzeugt (USA kauft mexikanischen Mais)
    - wir essen zu viel Fleisch (was viel pflanzliche Nahrung verschlingt)
    - Der Welthandel erpresst die ärmeren Länder durch zollfreien Handel (was unterentwickelte Wirtschaften ins Chaos stürzt)
    - die dritte Welt ist total verschuldet und soll an sozialen Ausgaben sparen
    - die USA hat eine Fianzkrise (durch die Immobilienkrise und den Golfkrieg)
wie sieht eine Lösung aus?

Wir müssen von der Doktrin des Neoliberalismus "der Markt regelt sich von alleine" abgehen. Es muss ein Gleichgewicht des Bauches (des freien Marktes) und des Kopfs (Wirtschaftsregelungen) geben. Der Bauch allein kann nicht sinnvoll handeln, der Kopf allein auch nicht.

** Wieso ist ein Lebensmittel aus Neeseeland (KIWI) so billig im Vergleich mit dem heimischen Apfel?
** Wieso ist Fliegen biliger als Bahnfahren?
** Wieso werden wir mit chinesischen Produkten überschwemmt, die eigentlich nicht chinesisch sind (Spielwaren in westlichem Stil, Schuhe,...)?


Unsere "FREIE MARKTWIRTSCHAFT" ist zu frei
    von ETHIK
    von Menschenliebe
    und Achtung vor der ERDE und seinen LEBEWESEN
das muss geändert werden!!!

Seit heute bin ich UTOPIST
17.9.2007Wer sich über die Situation der Welt informieren will -hier eine gute Seite von Greenpeace über den FOOTPRINT, den wir auf die Erde setzen (wir bräuchten eine 2. und 3. Erde, um alle unsere Ausgaben fürs Essen und Energie... wiedererneuerbar zu decken!) http://www.einefueralle.at/index.php?id=3200
Es gibt auch eine österreichische Seite dazu, die sehr gut ist:
http://www.mein-fussabdruck.at/
2.12.2006 Leider ist es
nichts geworden mit der Klimakonferenz in Nairobi
, obwohl wir 5 vor 12 mit der Klimakatastrophe stehen. Und man sollte das nicht zu leicht nehmen, denn die Auswirkungen sind enorm:

- Hurricans nie gekannter Stärke (in der Äquatorgegend)
- Ende der Korallenbänke - denen ist es zu heiß im Wasser
- Ende der Gletscher und Ende der Skisaison in Österreich
- Überschwemmungen in den Alpen (2-3 mal pro Jahr)
- Meeresüberflutungen
- Aussterben von Tier und Pflanzenarten (Tunfisch ade)
- Dürre in Afrika, Massensterben
- Riesige Menschenwanderbewegungen
- .....

Aber das hat doch nichts mit uns zu tun!

Oder doch?

Wie kann man das Problem ins Bewusstsein rücken?

* Es gibt Versuche der Wissenschaftler, das Problem bewußt zu machen.
* Es gibt Versuche weniger Politiker, Bewußtsein zu schaffen (Al Gore mit seinem Film)
* Es gibt die Klimakonferenz von Kyoto, die uns einen Handel mit Emissionsrecheten bescheren soll. Nur leider ist das zu langsam. Das verhindert die Klimakatastrophe nicht!

Was kann das Bewusst sein heben?


Eine Antwort, die mir heute einfällt:

+ es müsste jeder Bescheid wissen, was für Emissionen er zu verantworten hat.
- Eine Zusatzinformation auf jedem Lebensmittel: 60 Einheiten Klimagas,...
- Eine Zusatzinformation am Tachometer: 1 km bedeutet 150 Einheiten Klimagas,...
- Eine Zusatzinformation am Heizgerät: heute schon 160 Einheiten Klimagas verbraucht

+ und dann müsste sich jeder überlegen, wie er das wieder ins Gleichgewicht bringt:
- durch Anpflanzen eines Baums
- durch Umrüsten der Heizung auf ERNEUERBARE ENERGIE
- durch Unterstützung der richtigen Partei
- ....


BITTE WEITERDENKEN !!!



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