Prolog: The People Have The Power and The New Wave of Democracy

Die Präferenz für die partizipatorische Demokratie war bei mir aber schon vor diesem Treffen da. Meine erste außergewöhnliche Vision einer partizipatorischen Demokratie hatte ich im Jahre 1996 beim Anhören der populistischen Hymne "People Have the Power" von Patti Smith. Patti war die Begründerin, primäre Wegbereiterin und wichtigste Vertreterin der New Wave Stilrichtung - eine Mitte der 1970er Jahre entstandene Variante (Mischung von Punkrock und Beatmusik) der Rockmusik, die sich im Ggs. zu den artifiziellen Strömungen der 1970er Jahre am klass. Rock 'n' Roll orientiert, die durch einfachere Formen (z.B. in der Instrumentierung, im Arrangement), durch Verzicht auf Perfektion und durch zeitgemäße, z.T.  politische Lyrik, gekennzeichnet ist.
 

New Wave of Democracy (= Neue Demokratie) ist die symbolische Bezeichnung für eine um die Jahrtausendwende entstandene Theorie einer elektronischen partizipatorischen Demokratie (Stronger E-Democracy, stärkere E-Demokratie ). Die stärkere E-Demokratie ist meine Erfindung. Sie beruht auf der Wiederbelebung einer Form von aktiver Bürgergesellschaft, die nicht kollektivistisch ist, auf der Einführung  der öffentlichen Diskussion und Beratung in Nachbarschafts- und Bürgerversammlungen auf allen Ebenen, die nicht konformistisch ist. Sie basiert auf einer Menge von politischen Institutionen, die die Entscheidungsmacht zurück zu den Bürgern bringen. Stärkere E-Demokratie benötigt eine Politik der Partizipation am politischen Prozeß der Entscheidungsfindung: sie ist buchstäblich die Selbstregierung der Bürgergesellschaft, keine stellvertretende repräsentative Regierung, die aus demokratischen Wahlen im Auftrag der Bürger handelt. Aktive Bürger regieren sich unmittelbar selbst, nicht notwendigerweise auf allen Ebenen des Regierens und zu jeder Zeit, aber zumindest dann, wenn über erstrangige Themen entschieden wird. Um den Unterschied zwischen Wähler und politischer Klasse letztlich aufzuheben, setzt die stärkere Demokratie auf die Wahl aller Repräsentanten nach dem Zufallsprinzip (Sample Parlament, repräsentative Stichproben), was bereits im antiken Griechenland (5. Jh. v.u.Z.) praktiziert wurde. Selbstregierung wird durch politische Institutionen betrieben, die eine dauerhafte Partizipation der Bürger an der Festlegung der Tagesordnung, der Beratung, der Planung (d.h. z.B. Definition der sozialen, ökologischen und ökonomischen Komponenten der Zukunft), der Gesetzgebung, der Verfassungsgebung, der Implementierung von Maßnahmen und der Evaluation erleichtern. Dabei sind die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien entscheidende Instrumente, um die Regierungsmacht zurück zum Wähler zu bringen, eine bürgernahe Politik zu gestalten, direkt-demokratische Entscheidungen zu fördern und an ihrer Implementation eine breite Partizipation zu erlauben. Die entscheidenden Begriffe der stärkeren E-Demokratie sind: Aktivität, Prozeß, Selbstgesetzgebung, Selbstverfassungsgebung, Subsystemdemokratisierung, Schaffung einer aktiven Bürgergesellschaft, Demokratie am Arbeitsplatz, nachhaltige Entwicklung und Transformation.  
 

Ich widme diejenigen Abschnitte dieser Online-Arbeit, die "Beteiligungsdemokratien" zum Thema haben,  meiner ersten musikalischen People-Have-The-Power-Basisdemokratie-Inspiration  Patti Smith sowie Prof. Ted Becker und Prof. Christa Slaton wegen wertvoller Anregungen, und auch allen Vertretern der partizipatorischen Demokratie.
 

                                                                             "People Have The Power" for guitar (chords)