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Biographie
         

Mein Traumberuf war immer, Künstlerin zu werden. Alternativ entschied ich mich für eine Lehre als Kaufmannsgehilfin in einem Spielwarengeschäft.

Nach erfolgreichem Abschluss als Kauffrau entschied ich mich für die Ausbildung zur Buchhalterin, um auch in diesem Bereich Erfahrungen zu sammeln.

In meiner Freizeit jedoch galt meine Leidenschaft kreativen Hobbys: ich erlernte Bauernmalerei, Hinterglasmalerei, Aquarell, Batik, Töpfern und schließlich Ölmalerei.

Die Geburt meiner beiden Kinder beendete meine berufliche Laufbahn als Buchhalterin und ich war mit ganzem Herzen Mutter.

Mein Bru-Traum

Eines Tages, ich wollte mir ein Buch aus der Bücherei entlehnen, schlug ich ein Puppen-Buch auf und blätterte interessiert darin. Und da geschah es- ich erblickte sie- meine Traumpuppe. Ich war völlig entzückt über diesen lieblichen Gesichtsausdruck. Mir war, als hätte ich diese Puppe bereits schon mal gesehen....

Die nächsten Nächte erschien mir immer wieder diese Puppe im Traum. So fasste ich den Entschluss, mir diese Puppe zu kaufen. Ich suchte Wochen nach einem Antiquitätengeschäft, jedoch fand ich in keinem eine solche Puppe. 

Eines Tages, ich wollte meine Suche genau an diesem Tag aufgeben, ging ich in der Wiener Burggasse Richtung Straßenbahn, um nach Hause zu fahren. Und plötzlich stand ich vor einem entzückenden kleinen Geschäft - voller alter Puppen.

Mit klopfendem Herzen betrat ich den Laden- Herr Sladky, der heutige Inhaber des Wiener Puppenmuseums, begrüßte mich freundlich. Ich erzählte ihm von meiner Suche nach dieser Puppe.

Als ich ihm das Foto zeigte, klärte er mich auf: es handle sich um eine sehr begehrte und seltene Sammlerpuppe der Firma Bru aus dem Jahre 1880, und sie war für meine Verhältnisse absolut unerschwinglich.

So entschied ich mich für den Kauf einer "Anger-Möhling" mit braunen Zöpfen. Doch ich konnte dieses Gesicht aus dem Buch nicht mehr vergessen. Öfter besuchte ich Herrn Sladky und bewunderte die antiken Puppen. 

Eines Tages erfuhr ich von ihm, dass ein Kurs zur Herstellung von Reproduktionspuppen erstmals in Deutschland, Limburg, stattfand.

Ich war Feuer und Flamme, kratzte alle meine Ersparnisse zusammen und besuchte diesen Kurs. Nach Hause kam ich mit zwei Porzellanbabys, die ich sofort Herrn Sladky zeigte. Er fand sie toll und meinte, ich hätte großes Talent. Dies bezweifelte ich, denn ich war nicht so begeistert von meinen Erstlingswerken. Doch das Puppenfieber hatte mich bereits erfasst.  

Da es in Europa zu diesem Zeitpunkt noch kein Puppenporzellan gab, musste ich es aus den USA importieren. Herr Sladky borgte mir alte Köpfe, damit ich eine Gipsform davon machen konnte.  

Mit Feuereifer lernte ich weiter, und als 1984 in Wien das Jahr der Puppen gefeiert wurde und im Wiener Messepalast die große Puppenausstellung stattfand, war ich dabei.

Die Ausstellung wurde ein voller Erfolg und ich war erstaunt, wie sehr sich besonders ältere Menschen über meine Puppen freuten und diese als Erinnerung an ihre Kindheit erlebten.

Eine Gruppe begeisterter Besucherinnen tat sich zusammen und bat mich, einen Kurs abzuhalten. Nach anfänglichem Zögern willigte ich ein. Aus dieser Kurstätigkeit entwickelten sich viele Freundschaften und Jahre später wurde die Kurstätigkeit und der Handel mit Zubehör für mich zum Beruf.

Doch meine Faszination und mein Herz gehörten nach wie vor den Bru-Puppen. In jeder freien Minute forschte ich und sammelte alle Informationen über diese Puppe. Ich experimentierte mit weißem Porzellan und Farben, war wie besessen, arbeitete Tag und Nacht.

Ein Jahr darauf, 1985 hörte ich, dass ein Weltpuppenkongress in England, Brighton, stattfinden werde. Ich hatte gerade meine erste Bru-Puppe fertig, die auch meiner strengen Zensur standhielt. Alle meine Freunde rieten mir, zu fahren, und so wagte ich die Teilnahme an diesem großen Ereignis.

Hunderte von Puppen standen auf langen Reihen von Tischen, und eine davon war meine. Jede hatte eine Nummer und die Teilnehmer bekamen Wahlzetteln, wo sie die Puppe eintrugen, die ihnen am Besten gefiel. 

Am Galaabend fand die feierliche Preisverleihung statt. Etwa 250 Menschen aus vielen Nationen der Erde waren vertreten. Alle warteten gespannt. Und als dann der erste Preis verkündet wurde, war ich wie vom Donner gerührt: es tönte durch den Lautsprecher, "....und der erste Preis der Kategorie Bru Puppen geht an - Frau Margit Gieszer aus Wien! Mit zitternden Knien schwebte ich zwischen der Menschenmenge durch nach vor, um meinen Pokal in Empfang zu nehmen. Diesen Augenblick werde ich sicher nie vergessen.

Es folgten Weltpuppenkongresse in anderen Ländern, wo ich insgesamt 12 erste Preise erhielt. Erste Preise bei Europakongressen und anderen Wettbewerben ebenso.

Beim Empfang meines 12.Pokales wurde mir von der Wettbewerbsleitung mitgeteilt, ich möge doch nicht mehr an den Wettbewerben teilnehmen sondern in die Jury kommen. Ich zog mich schließlich aus dem Wettbewerbsgeschehen ganz zurück.

Das, was mich glücklich machte, waren nicht die vielen Preise- es war das Glücksgefühl, das mich durchströmte, wenn eine Puppe besonders gelungen war- und die Freude der neuen Besitzerin, wenn sie ihr Gieszer-Kind das erste Mal in den Arm nahm. Manches mal sah ich sogar Freudentränen fließen.

So habe ich nicht nur meinen Bru-Traum erfüllt, sondern auch den vieler anderer Menschen in aller Welt. Und dafür bin ich dankbar.

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