ROLAND "ROCO" COLERUS - MEINE BERUFSLAUFBAHN
KAPITEL 1 - INTERNATIONALES HOTELFACH
24.2. - 31.10.1968 LONDON & FRINTON ON SEA/ENGLAND
Meine Hippie-Zeit, aber immer gewaschen und ohne Gift!

Da mein Schulenglisch sehr "bescheiden" war, besorgte mir meine Mutter über die ÖKISTA (Fremdsprachenfortbildung) einen Job in Bromley am Stadtrand von London.
Ich bin ihr noch heute für diese ursprüngliche "Zwangsbeglückung" unendlich dankbar. Schließlich verbrachte ich dieses legendäre Jahr -
68er GENERATION
- in England, wodurch mein späteres Leben nachhaltig geprägt wurde!

1968 nach England
BROMLEY COURT HOTEL/LONDON - KOFFERTRÄGER & "MÄDCHEN FÜR ALLES"

VERDIENST
Mein "Gehalt" betrug 5 Pfund (damals zirka 300 Schilling/knapp 22 Euro) pro Woche, wobei ich aber von den meisten Gästen ansprechende Trinkgelder erhielt. Zusätzlich wusch ich öfters den unten abgebildeten RR unseres deutschen Assistant Managers und hatte auch die Ehre den halbgelähmten Hund der Hotelbesitzerin täglich scheißen zu tragen, was sich ebenfalls in barer Münze niederschlug.

DAS "ATTENTAT"
Mein Zimmer (siehe Foto) befand sich direkt über der Garage, was kein Problem gewesen wäre, hätte sich nicht im Fußboden ein kleines Loch befunden. Der dadurch hin und wieder auftretende Gestank war aber nichts im Vergleich zu jenem, den einmal mein walisischer Zimmerkollege Derek beim Ausziehen seiner Stiefeletten verbreitete! Einer Ohnmacht nahe wollte ich wissen, wann er sich zuletzt die Füße gewaschen hätte, worauf er grinsend antwortete: "Erst vor drei Monaten" :-)

LONDON BEI NACHT
Natürlich benützte ich jede sich bietende Gelegenheit, um mich in das wilde Nachtleben zu stürzen.
So erlebte ich beispielsweise einen Wahnsinnsauftritt von
IKE & TINA TURNER im damals berühmten "Hatchet Club"! Außerdem sah ich CANNED HEAT ein Jahr vor Woodstock in der legendären TV-Show "Top of the Pops", wo ich das unverschämte Glück hatte im Publikum sitzen zu dürfen!

In Beckenham, nicht weit vom Hotel entfernt, befand sich das Country Pub des Jahres, wo jeden Abend eine andere Band spielte und mich vor allem der Klang der elektrischen "Fideln" begeisterte.

1968 Bromley Court Hotel - Der Glotzvogel :-)
1968 Bromley Court Hotel
1968 Bromley Court Hotel

LONDON BEI TAG
Selbstverständlich war ich auch tagsüber in London unterwegs und zwar vorzugsweise in Soho und da wiederum vor allem in der Carnaby Street, einem der erklärten Hippie-Zentren!

Der Hyde Park hatte es mir aber nicht minder angetan, wo ich oft auf einer der Wiesen lag und in Ruhe Mensch und Tier beobachtete, auf der Serpentine mit einem Ruderboot kenterte oder beim Speakers Corner skurrilen Ansprachen echter Freaks lauschte.

Zusätzlich "gab" ich mir regelmäßig den Flohmarkt in der Portobello Road, die ein weiterer Treffpunkt der Hippies war.

DER ABSCHIED
Leider hatte ich mit dem Hoteldirektor, einem spanischen Sklaventreiber, gewisse Probleme. So musste ich ihn schließlich "sanft" gegen seinen äußerst kompakten Tresor stoßen, was mich sofort um die vor allem in geistiger Hinsicht anspruchsvolle Anstellung brachte.

CEDARS HOTEL/FRINTON ON SEA - TELLERWÄSCHER

Ich packte daher und fuhr per Bahn in diesen malerischen Badeort in der Nähe von Brighton.
Die Besitzerin des Cedars war Quäkerin und mit dem Weltstar
CLIFF RICHARD (ebenfalls Quäker) befreundet, dessen Teller ich abwaschen "durfte"! Sie war übrigens eine Seele von Mensch und mit mir so zufrieden, dass ich bereits nach einer Woche eine Gehaltserhöhung bekam!

1968 Frinton on Sea - Meine Wirkungsstätte :-)
Frinton on Sea - Hauptstraße
Frinton on Sea

Dort sorgte ich einmal für ziemliches Aufsehen unter den konservativen Bewohnern. Ich hatte nämlich unseren Koch überredet mir einen kapitalen Ochsenschlepp zu borgen, den ich mir umband und hinten baumeln ließ. Damit stolzierte ich dann die Hauptstraße auf und ab :-)

"EIN SOMMERNACHTSTRAUM"

In Frinton lernte ich eine englische Kollegin näher kennen, die aus der Kleinstadt Solihull ganz in der Nähe des "Forest of Arden" stammte, wo ich nach Beendigung meines Dienstes drei Wochen verbrachte und Nacht für Nacht darauf wartete, dass mich eines von Shakespeare's Fabelwesen aufsuchen würde :-)

Da die junge Frau motorisiert war, zeigte sie mir einen Großteil der traumhaft schönen Midlands, wobei mich Schloss Warwick ganz besonders begeisterte!

Wir besuchten aber auch eine Vorstellung im Shakespeare Theatre in Stratford-upon-Avon, für die ich mich wie bei uns üblich in einen Anzug zwängte. Das hätte ich mir allerdings sparen können, war ich doch der Einzige in dieser Tracht!

1968: Die motorisierte junge Frau, deren Name mir leider entfallen ist!
Schloss Warwick
Shakespeare Theater
HEIMREISE NACH WIEN

Diese war ein mittleres Fiasko, weil sich auf der Fähre vor allem Jugendliche befanden und wir bei der Ankunft in Oostende kaum mehr stehen konnten :-)
Im Liegewagen schlief ich dann sofort ein, als ich irgendwann in der Nacht vom Zoll unsanft aufgeweckt und bezüglich mitgebrachter Zigaretten ausgequetscht wurde. Da ich noch immer ziemlich "dicht" war, gab ich die tatsächliche Anzahl an Stangen an und musste daher kräftig Strafe zahlen!

KAPITEL 1 - INTERNATIONALES HOTELFACH
24.2. - 31.10.1968 LONDON & FRINTON ON SEA/ENGLAND
Meine Hippie-Zeit, aber immer gewaschen und ohne Gift!

Da mein Schulenglisch sehr "bescheiden" war, besorgte mir meine Mutter über die ÖKISTA (Fremdsprachenfortbildung) einen Job in Bromley am Stadtrand von London.
Ich bin ihr noch heute für diese ursprüngliche "Zwangsbeglückung" unendlich dankbar. Schließlich verbrachte ich dieses legendäre Jahr - 68er GENERATION
- in England, wodurch mein späteres Leben nachhaltig geprägt wurde!

1968 nach England
BROMLEY COURT HOTEL/LONDON - KOFFERTRÄGER & "MÄDCHEN FÜR ALLES"

VERDIENST
Mein "Gehalt" betrug 5 Pfund (damals zirka 300 Schilling/knapp 22 Euro) pro Woche, wobei ich aber von den meisten Gästen ansprechende Trinkgelder erhielt. Zusätzlich wusch ich öfters den unten abgebildeten RR unseres deutschen Assistant Managers und hatte auch die Ehre den halbgelähmten Hund der Hotelbesitzerin täglich scheißen zu tragen, was sich ebenfalls in barer Münze niederschlug.

DAS "ATTENTAT"
Mein Zimmer (siehe Foto) befand sich direkt über der Garage, was kein Problem gewesen wäre, hätte sich nicht im Fußboden ein kleines Loch befunden. Der dadurch hin und wieder auftretende Gestank war aber nichts im Vergleich zu jenem, den einmal mein walisischer Zimmerkollege Derek beim Ausziehen seiner Stiefeletten verbreitete! Einer Ohnmacht nahe wollte ich wissen, wann er sich zuletzt die Füße gewaschen hätte, worauf er grinsend antwortete: "Erst vor drei Monaten" :-)

LONDON BEI NACHT
Natürlich benützte ich jede sich bietende Gelegenheit, um mich in das wilde Nachtleben zu stürzen.
So erlebte ich beispielsweise einen Wahnsinnsauftritt von
IKE & TINA TURNER im damals berühmten "Hatchet Club"! Außerdem sah ich CANNED HEAT ein Jahr vor Woodstock in der legendären TV-Show "Top of the Pops", wo ich das unverschämte Glück hatte im Publikum sitzen zu dürfen!

In Beckenham, nicht weit vom Hotel entfernt, befand sich das Country Pub des Jahres, wo jeden Abend eine andere Band spielte und mich vor allem der Klang der elektrischen "Fideln" begeisterte.

1968 Bromley Court Hotel - Blick aus meinem Zimmer, das oberhalb der Garage war
1968 Bromley Court Hotel
1968 Bromley Court Hotel

LONDON BEI TAG
Selbstverständlich war ich auch tagsüber in London unterwegs und zwar vorzugsweise in Soho und da wiederum vor allem in der Carnaby Street, einem der erklärten Hippie-Zentren!

Der Hyde Park hatte es mir aber nicht minder angetan, wo ich oft auf einer der Wiesen lag und in Ruhe Mensch und Tier beobachtete, auf der Serpentine mit einem Ruderboot kenterte oder beim Speakers Corner skurrilen Ansprachen echter Freaks lauschte.

Zusätzlich "gab" ich mir regelmäßig den Flohmarkt in der Portobello Road, die ein weiterer Treffpunkt der Hippies war.

DER ABSCHIED
Leider hatte ich mit dem Hoteldirektor, einem spanischen Sklaventreiber, gewisse Probleme. So musste ich ihn schließlich "sanft" gegen seinen äußerst kompakten Tresor stoßen, was mich sofort um die vor allem in geistiger Hinsicht anspruchsvolle Anstellung brachte.

CEDARS HOTEL/FRINTON ON SEA - TELLERWÄSCHER

Ich packte daher und fuhr per Bahn in diesen malerischen Badeort in der Nähe von Brighton.
Die Besitzerin des Cedars war Quäkerin und mit dem Weltstar
CLIFF RICHARD (ebenfalls Quäker) befreundet, dessen Teller ich abwaschen "durfte"! Sie war übrigens eine Seele von Mensch und mit mir so zufrieden, dass ich bereits nach einer Woche eine Gehaltserhöhung bekam!

1968 Frinton on Sea - Meine Wirkungsstätte :-)
Frinton on Sea - Hauptstraße
Frinton on Sea

Dort sorgte ich einmal für ziemliches Aufsehen unter den konservativen Bewohnern. Ich hatte nämlich unseren Koch überredet mir einen kapitalen Ochsenschlepp zu borgen, den ich mir umband und hinten baumeln ließ. Damit stolzierte ich dann die Hauptstraße auf und ab :-)

"EIN SOMMERNACHTSTRAUM"

In Frinton lernte ich eine englische Kollegin näher kennen, die aus der Kleinstadt Solihull ganz in der Nähe des "Forest of Arden" stammte, wo ich nach Beendigung meines Dienstes drei Wochen verbrachte und Nacht für Nacht darauf wartete, dass mich eines von Shakespeare's Fabelwesen aufsuchen würde :-)

Da die junge Frau motorisiert war, zeigte sie mir einen Großteil der traumhaft schönen Midlands, wobei mich Schloss Warwick ganz besonders begeisterte!

Wir besuchten aber auch eine Vorstellung im Shakespeare Theatre in Stratford-upon-Avon, für die ich mich wie bei uns üblich in einen Anzug zwängte. Das hätte ich mir allerdings sparen können, war ich doch der Einzige in dieser Tracht!

1968: Die motorisierte junge Frau, deren Name mir leider entfallen ist!
Schloss Warwick
Shakespeare Theater
HEIMREISE NACH WIEN

Diese war ein mittleres Fiasko, weil sich auf der Fähre vor allem Jugendliche befanden und wir bei der Ankunft in Oostende kaum mehr stehen konnten :-)
Im Liegewagen schlief ich dann sofort ein, als ich irgendwann in der Nacht vom Zoll unsanft aufgeweckt und bezüglich mitgebrachter Zigaretten ausgequetscht wurde. Da ich noch immer ziemlich "dicht" war, gab ich die tatsächliche Anzahl an Stangen an und musste daher kräftig Strafe zahlen!