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BROMLEY COURT
HOTEL/LONDON - KOFFERTRÄGER & "MÄDCHEN FÜR ALLES" |
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VERDIENST
Mein
"Gehalt" betrug 5 Pfund (damals zirka 300 Schilling/knapp 22 Euro) pro Woche,
wobei ich aber von den meisten Gästen ansprechende Trinkgelder erhielt. Zusätzlich wusch
ich öfters den unten abgebildeten RR unseres deutschen Assistant Managers und hatte auch
die Ehre den halbgelähmten Hund der Hotelbesitzerin täglich scheißen zu tragen, was
sich ebenfalls in barer Münze niederschlug. |
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DAS "ATTENTAT"
Mein
Zimmer (siehe Foto) befand sich direkt über der Garage, was kein Problem gewesen wäre,
hätte sich nicht im Fußboden ein kleines Loch befunden. Der dadurch hin und wieder
auftretende Gestank war aber nichts im Vergleich zu jenem, den einmal mein walisischer
Zimmerkollege Derek beim Ausziehen seiner Stiefeletten verbreitete! Einer Ohnmacht nahe
wollte ich wissen, wann er sich zuletzt die Füße gewaschen hätte, worauf er grinsend
antwortete: "Erst vor drei Monaten" :-) |
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LONDON BEI NACHT
Natürlich benützte ich jede
sich bietende Gelegenheit, um mich in das wilde Nachtleben zu stürzen.
So erlebte ich beispielsweise einen Wahnsinnsauftritt von IKE & TINA TURNER im damals berühmten "Hatchet
Club"! Außerdem sah ich CANNED HEAT ein Jahr vor Woodstock
in der legendären TV-Show "Top of the Pops", wo ich das unverschämte Glück
hatte im Publikum sitzen zu dürfen! |
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In Beckenham, nicht
weit vom Hotel entfernt, befand sich das Country Pub des Jahres, wo jeden Abend eine
andere Band spielte und mich vor allem der Klang der elektrischen "Fideln"
begeisterte. |
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LONDON BEI TAG
Selbstverständlich war ich
auch tagsüber in London unterwegs und zwar vorzugsweise in Soho und da wiederum vor allem
in der Carnaby Street, einem der erklärten Hippie-Zentren! |
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Der Hyde Park hatte es mir aber nicht minder
angetan, wo ich oft auf einer der Wiesen lag und in Ruhe Mensch und Tier beobachtete, auf
der Serpentine mit einem Ruderboot kenterte oder beim Speakers Corner skurrilen Ansprachen
echter Freaks lauschte. |
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Zusätzlich "gab" ich mir
regelmäßig den Flohmarkt in der Portobello Road, die ein weiterer Treffpunkt der Hippies
war. |
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DER ABSCHIED
Leider hatte ich mit dem Hoteldirektor, einem spanischen Sklaventreiber, gewisse Probleme.
So musste ich ihn schließlich "sanft" gegen seinen äußerst kompakten Tresor
stoßen, was mich sofort um die vor allem in geistiger Hinsicht anspruchsvolle Anstellung
brachte. |
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CEDARS
HOTEL/FRINTON ON SEA - TELLERWÄSCHER |
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Ich packte daher und fuhr per Bahn in diesen
malerischen Badeort in der Nähe von Brighton.
Die Besitzerin des Cedars war Quäkerin und mit dem Weltstar CLIFF RICHARD (ebenfalls Quäker) befreundet, dessen
Teller ich abwaschen "durfte"! Sie war übrigens eine Seele von Mensch und mit
mir so zufrieden, dass ich bereits nach einer Woche eine Gehaltserhöhung bekam! |
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Dort sorgte ich einmal für ziemliches
Aufsehen unter den konservativen Bewohnern. Ich hatte nämlich unseren Koch überredet mir
einen kapitalen Ochsenschlepp zu borgen, den ich mir umband und hinten baumeln ließ.
Damit stolzierte ich dann die Hauptstraße auf und ab :-) |
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"EIN
SOMMERNACHTSTRAUM" |
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In Frinton lernte ich eine englische
Kollegin näher kennen, die aus der Kleinstadt Solihull ganz in der Nähe des "Forest
of Arden" stammte, wo ich nach Beendigung meines Dienstes drei Wochen verbrachte und
Nacht für Nacht darauf wartete, dass mich eines von Shakespeare's Fabelwesen aufsuchen
würde :-) |
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Da die junge Frau motorisiert
war, zeigte sie mir einen Großteil der traumhaft schönen Midlands, wobei mich
Schloss Warwick ganz besonders begeisterte! |
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Wir besuchten aber auch eine Vorstellung im
Shakespeare Theatre in Stratford-upon-Avon, für die ich mich wie bei uns üblich in einen
Anzug zwängte. Das hätte ich mir allerdings sparen können, war ich doch der Einzige in
dieser Tracht! |
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HEIMREISE NACH
WIEN |
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Diese war ein mittleres Fiasko, weil sich
auf der Fähre vor allem Jugendliche befanden und wir bei der Ankunft in Oostende kaum
mehr stehen konnten :-)
Im Liegewagen schlief ich dann sofort ein, als ich irgendwann in der Nacht vom Zoll
unsanft aufgeweckt und bezüglich mitgebrachter Zigaretten ausgequetscht wurde. Da ich
noch immer ziemlich "dicht" war, gab ich die tatsächliche Anzahl an Stangen an
und musste daher kräftig Strafe zahlen! |
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