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Nachrichtenblatt der Pfarrgemeinde Wieden-Paulaner
November 2018 Nr. 11
Nicht nur erinnerndes Zeichen
Kommt man einer Einladung nach, bringt man in der Regel ein kleines Zeichen der Anerkennung und des Dankes mit. Ähnliches empfanden seit der Frühzeit der Kirche Gläubige, wenn sie am Gottesdienst teilnahmen, gleichsam der Einladung Gottes folgten. Nach dem Hören des Wortes Gottes, dem JA der Zustimmung im Glaubensbekenntnis und dem fürbittenden Gebet brachten sie Brot und Wein und übergaben sie dem Zelebranten.
  So war es ihre Dankesgabe, ihr Beitrag zum Geheimnis des Glaubens, wenn über Brot und Wein die Worte der Wandlung gesprochen wurden.
  Aber waren es nur Brot und Wein, die von den Gläubigen mitgebracht und übergeben wurden?
Nein, denn man brachte darüber hinaus auch Nahrungsmittel für das gemeinsame Mahl nach dem Gottesdienst – der Agape- mit. Man teilte mit den anderen. Ein starkes Zeichen des Miteinanders sowohl im Gebet, wie auch im Leben.
  Sehr früh fand gerade im Opfergang der Blick der feiernden Gemeinde über sich hinaus Eingang. Gottesdienst feiern und nichts tun für den notleidenden Menschen das verträgt sich nicht. Gottesdienst schließt Sorge um den Mitmenschen nicht aus, sondern fordert sie ein.
Daher schloss der Opfergang bei der Eucharistie- Feier – heute würde man sagen – eine Naturaliensammlung für die Caritas mit ein.
  In einem kleinen rituellen Zeichen in der Messfeier schimmert heute noch etwas von der Tragweite des Opferganges durch: Im Ritus der Händewaschung. Nach dem Übernehmen so unterschiedlicher Lebensmittel reinigte sich der Zelebrant die Hände.
  Gottesdienst und tätige Nächstenliebe gehören zusammen, wobei beides beim Einzelnen wie auch bei Gemeinden recht unterschiedlich geübt werden kann. Nur sollte beides geübt werden.
  Pfarrvikar Franz Wilfinger


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